36 Wichsleder. ausgeführt; werden. Vor dem Wässern findet die Feststellung des Blöfsengewichtes statt und das Stempeln der Felle mit der Partie nummer. Die gewässerten Felle werden dann aufgeschlagen und von der Aasseite aus auf dem Baume mit der nötigen Vorsicht gut der Quere und Länge nach bearbeitet. Nachdem die ganze Partie diese energische Fleischfaon erhalten, werden die Felle zur Narbenfaon einzeln, wie sie gebraucht werden, durch 25° R. warmes Wasser gezogen, und dann auf dem gesattelten Baum derselben Prozedur von der Narbe aus unterzogen, wie vorhin auf der Fleischseite, und kommen dann nochmals auf vier Stunden in reines Wasser von ca. 15° R. Aus diesem Wasser werden die nunmehr reinen Blöfsen aufgeschlagen, zum Abtropfen auf abgerundete Böcke oder auf die Bäume gehängt und gelangen von hier aus in die Farben. Eine Beize, weder aus Kot noch aus Kleien, erhalten die Felle nicht, benötigen einer solchen auch gar nicht, denn die Felle haben keinen Kalk, sind nicht aufgelaufen, um verfallen ge macht zu werden, und haben durch die aufgeführten Faonarbeiten die nötige Geschmeidigkeit und Weichheit doch erlangt, trotz des geringen Äscherns und sind in vollem Besitze der Hautsubstanz geblieben. Um aber den so bearbeiteten Biölsen diese Tugenden auch zu erhalten und kein zu festes Leder daraus zu erzielen, mufs die Be handlung in den Farben, Verstecken usw. diesem Vorbereitungs verfahren angepafst sein. IX. Die Gerbung. (1° B=71/2° Bark. [B=Baum; Bark.=Barkometer.].) a) Allgemeines. Die wie oben beschrieben behandelten Blöfsen sind nicht so geöffnet und aufnahmefähig, wie die mehr geäscherten und durch Beizen noch mehr gelockerten Blöfsen und müssen namentlich in den Anfangsfarben auch vorsichtiger behandelt werden, wie jene, will man ein vorzeitiges Zugerben der äufseren Teile vermeiden, wodurch das Eindringen des Gerbstoffes in das Innere des Felles sehr verlangsamt, an der Narbenseite sogar verhindert werden könnte.