35 grofser Bedeutung für die durch das wenige Äschern nur schwach gelockerten Felle. Hier werden dieselben auf mechanischem Wege gelockert, eine Arbeit, welche sehr genau verstanden und durchgeführt sein will. Die noch festen und stärkeren Felle müssen entsprechend stärker bearbeitet werden, als die weniger festen, die schwächeren Teile ferner, als Seiten, Hälse etc., nur, wenn es notwendig ist, und die Flähmen gar nicht. Die zweite Fleischfaon findet nur der Quere nach und in kurzen Zügen statt, das Messer ist so flach zu führen, dafs bei den mit Wasser gefüllten Blöfsen ein Platzen und ein Aufreilsen der Narbe nicht stattfinden kann. Die ganze Arbeit wird ebenfalls auf einer Baum-Unterlage ausgeführt. VII. Wässern und Glätten. Nach der zweiten Fleischfacon findet ein Wässern in ver schlagenem Wasser von ca. 18—20° H. während 2 Stunden statt, woraus die belle geglättet werden. Das Glätten geschieht mit dem Glätteisen und nicht mit dem Glättstein. Das Glätteisen soll an der Schneide dünn geschliffen, aber abgerundet und ohne jegliche Scharte, d. h. es mufs vollständig glatt poliert sein. Das Eisen wird hoch kant geführt und das Fell zuerst mit dem Kücken des Eisens glatt gestrichen, wobei gleichzeitig die durch den auf der Narbe sitzenden Kalk hervorgerufenen rauhen Stellen entfernt werden. Beim Wässern tritt nämlich der Kalk aus dem Innern des Felles an die Aufsenseite heraus und macht die Narbe mehr oder weniger rauh, wobei sogar die Gefahr entsteht, dafs dieselbe wund ge strichen wird. Dann erfolgt die Bearbeitung mit der Schneide des Eisens der Länge nach in nicht zu langen Zügen. Bei dieser Arbeit soll das Fell völlig rein ausgearbeitet werden, so dafs ein späteres Reinmachen der Narbe zu diesem Zwecke nicht mehr nötig ist. VIII. Abziehen. Gleich nachdem die ganze Partie Felle geglättet ist, werden dieselben mit einem stumpfen Eisen tüchtig abgezogen und dann vier Stunden in reinem, klarem Wasser von ca. 12 —15° R. gewässert. Das kräftige Abziehen mit dem stumpfen Eisen hat denselben Zweck, wie die zweite Fleischfaon und mufs mit derselben Vorsicht 3*