34 Wichsleder. Die Felle müssen auf einer glatten reinen Holzunterlage liegen, welche einige Zentimeter von der Bodenfläche entfernt ist und mit reinen, nassen Tüchern zugedeckt werden zum Schutz gegen Luft und Licht. Sehr zu empfehlen ist das Enthaaren im Walkfasse. Die Felle werden, wie sie aus dem Äscher kommen, ins Walkfass ge bracht und unter Zulauf von warmem Wasser ca. 15—20 Minuten laufen gelassen. Schwerlassende Felle legt man zweckmäfsig auch erst eine oder zwei Stunden in warmes Wasser ein, bis sie gut verfallen sind, und übergibt sie dann erst dem Walkfasse. Bei diesem Enthaaren im Fasse vermeidet man nicht nur jede Narben beschädigung, sondern erreicht gleichzeitig schon eine gewisse Rei nigung der Blöfsen. Das Haar kann dabei auch durch eine geeignete Vorrichtung aufgefangen werden, nur ist eine Trennung des weifsen von dem bunten nicht möglich. Geeignete Walkfässer sind im 1. Band abgebildet. VI. Kopfscheren und Schaben. Die trocken gelegten Felle werden, wenn solches nicht vorher geschehen, nun an den Köpfen geschoren, oder auf der Maschine gespalten und dann geschabt. Das Kopf scheren resp. Kalkspalten kann auf der Maschine auch vor dem Walken bezw. Abflielsen nach dem Haaren geschehen. Dabei wird das Leimleder infolge Kalkgehaltes schwerer. Das Schaben geschieht in kurzen Zügen, das Messer wird ähnlich wie beim Scheren geführt, aber es muls sauber und ziemlich rein aus der Ader geschabt werden. Seiten und Hälse sind zu schonen, Flähmen werden überhaupt nicht berührt. Das Fell ist der Länge nach zu bearbeiten. Glaubt der geschulte Arbeiter ein Fell vor sich zu haben, welches im Kern noch etwas fest ist, was bei trockenen Fellen häufiger vorkommt, so wird solches im Kern auch noch der Quere nach bearbeitet, aber eben nur im Kern. Ein Aus fleischen mit dem Falz aus dem Äscher findet nicht statt. Das Schaben geschieht auf einer Unterlage. Die geschabten Felle werden in 12—15° R. warmem Wasser jetzt ca. 8—10 Stunden resp. über Nacht gewässert und erhalten dann die zweite Aasbearbeitung. Diese zweite Fleischfaon nach dem Wässern — wie man diese Manipulation auch nennt — ist von