ein Ausstreichen, wobei die Seitenteile und dünnen Partien noch mehr zu schonen und die Flähmen gar nicht zu berühren sind. Nach dieser' Reinigungsarbeit werden die Felle in das dritte frische Wasser gebracht und je nach der Temperatur und dem Befinden der Felle noch an demselben Tage oder am folgenden Morgen dem Äscher übergeben. Die Hauptsache ist, dafs die Felle salzfrei in den Äscher gelangen, wofür unbedingt Sorge zu tragen ist. Grüne Felle erhalten zunächst ein frisches Wasser von nur mehreren Stunden. Sie werden aufgeschlagen wie die frisch gesalzenen Felle, genau so ausgestrichen, erhalten noch ein zweites frisches Wasser bis zum folgenden Morgen und werden dann in den Äscher gebracht. Bei weichem Wasser ist es ratsam, bei wärmerer Temperatur- sogar unbedingt nötig, dem dritten Wasser ein Antiseptikum zuzu setzen, welches den folgenden Operationen im Vorbereitungs- und Gerbeprozefs nicht hinderlich ist, und zwar eignet sich hierzu Chlorzink sein- gut, wovon 600—700 g pro 1 cbm Wasser genommen werden. Bei diesem Zusatz können die Felle ohne Gefahr über Nacht in dem dritten Wasser verbleiben. IV. Äschern. Das Äschern geschieht beim alten Verfahren nach dem Drei- äschersystem und gebrauchen unter normalen Verhältnissen: Grüne Felle 12 Tage, je 4 Tage in jedem Äscher, Salzfelle 15 „ „ 5 „ „ „ , Trockene Felle 18 „ „ 6 ,, ,, ,, » Im ersten Äscher -kann bei warmer Temperatur, also stets im Sommer-, sowie bei matten Fellen eine Abkürzung eintreten, welche je nach dem Befund mehrere Tage betr agen kann. -In beiden Fällen wird einem zu starken Erweichen der Eiweifskörper im Äscher vorgebeugt.. In der letzten Zeit ist man zuerst wohl in Nordamerika und namentlich in Frankreich auf dem Standpunkt angelangt, so wenig als nur möglich zu äschern, und zwar nur so lange Ascher zu geben als nötig ist, um eine mäfsige Haarlockerung zu erzielen. Von einem Lockern und Heben des Gewebes ist dabei keine Bede, man arbeitet auf volle Erhaltung der Hautsubstanz hin und betrachtet den Kalk nur noch als ein notwendiges Übel, welches soviel als möglich gemieden werden mufs.
