Wichsleder. Zu Wichsleder werden am vorteilhaftesten grüne und gesalzene Felle verarbeitet, weil das daraus zu erzielende Leder griffiger und in den Seiten voller wird, als solches von trockenen Fellen. Dafs Chromkalbleder sich so schnell einführen und dem lohgegerbten Kalbleder einen grofsen Teil des Verbrauchs nehmen konnten, ist in erster Linie auf die grofse Zähigkeit derselben bei gleichzeitiger Weichheit und Mildezurückzuführen. Es muls deshalb das Augen merk der Fabrikanten des lohgaren Kalbleders vor allem darauf ge richtet sein, demselben diese Eigenschaften in gleichem Mafse zu sichern. Es wird nicht zu befürchten sein, dafs das chromgegerbte das lohgare ganz verdrängt, aber das letztere wird den Wettbewerb am besten aushalten können, wenn es sich den Anforderungen und dem heutigen Geschmack des Publikums anpafst. Man wird dies erreichen, wenn man sowohl bei den Wasser- und Äscher- arbeiten, als auch der Gerbung auf Weichheit und gleichzeitig auf Zähigkeit hinarbeitet. Lie Felle im Gewicht von 6 — 10 kg grün, oder 5—8 kg ge salzen oder 21/2—4 kg trocken sind das beste Rohmaterial für Wichsleder. I. Weichen. Getrocknet gewesene Felle, sofern solche in Ermangelung anderer doch zu Wichs verarbeitet werden müssen, werden inBrunnen- und nicht in Flufswasser eingeweicht. Das Gefäls mufs hinreichend und zwar so grofs sein, dafs auf jedes Fell ca. 20 1 Wasser kommen, dies also schwimmen kann. Flufswasser bietet ja manche Annehm-