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Die Hilfsstoffe zur Behandlung der Haut bis zur Blöfse. 1 7 4. Chlorzink wird als Präservativ gebraucht, wirkt sehr stark desinfizierend ohne jegliche nachteilige Folgen für die Haut und den folgenden Gerbeprozefs. 1 Liter 33°/oige Lösung genügt zu 1 cbm Wasser. Ist in heifsem Wasser zu lösen. 5. Kalk kommt in der Natur als „kohlensaurer Kalk“ vor in den gröfsten Mengen als Kalksstein, Marmor, Kreide, Kalk spat etc. und wird durch „Brennen“ zu dem wirksamen „gebrann ten Kalk“ überführt. „Kohlensaurer Kalk“ verliert beim Brennen 44°/0 an Gewicht, an Volumen aber nur 10—15°/ 0 , mithin ist der gebrannte Kalk porös und leichter (spez. Gew. 2,3), beim Löschen mufs man den Kalk mit mehr W asser übergiefsen, als er zur Bindung bedarf (2,5—3 Teile), weil er nur in diesem Falle einen voluminösen, zarten Brei liefert. Dieser fühlt sich fett, schlüpfrig und zähe an: ist er aber von Natur aus magnesia- und tonreich, so ist er meist wenig geschmeidig und mager. Man unterscheidet danach auch „fetten und magern“ Kalk. Ersterer gibt mit 2,5 Teilen oder 3,2—3,6 Volumen Wasser das 2,5 fache Gewicht oder 3,2—3,6 Volumen Kalkbrei (so weit abgetrocknet, dafs er Hisse bekommt); magerer aber mit 2,5 Volumen Wasser nur das 2 fache Volumen Brei. Man sagt daher fetter Kalk wächst oder gedeiht besser als magerer. Ist der ge brannte Kalk dunkel oder graugelblich, so enthält derselbe Eisenoxyd. Der Kalk verhält sich Säuren gegenüber stark basisch, geht aber mit vielen Säuren im Wasser unlösliche oder schwerlösliche Verbindungen ein. Das „physikalische Verhalten“ des Kalkes in bezug auf sein Lösungsvermögen macht es unmöglich, sich stärkere oder schwächere Brühen herzustellen. In 1000 Liter Wasser wird erst rund 1 kg Kalk wirklich gelöst, als wirksame Substanz im Äscher ist demnach nur diese Lösung zu betrachten und nicht der beim Ablöschen erhaltene Kalkbrei. 6. Salzsäure siehe Teil I Seite 160. 7. Schwefelnatrium dient als Zusatz zur Weiche zum Er weichen getrockneter Häute, als Zusatz zum Äscher auch zur Haar lockerung. Das Schwefelnatrium hat sich in neuerer Zeit sehr stark eingeführt und wird in grofsen Mengen mit bestem Erfolg verwendet. Wir lernten dasselbe bereits in Band I bei den einzelnen Ledersorten kennen und kommen darauf auch noch später zurück. 8. Wasser, siehe I. Teil, Seite 114. Borgman, Rotederfabrikation II 2