Spaltleder. Nach der epochemachenden Erfindung der Spaltmaschine blühte der deutschen Lederindustrie ein ganz neuer Fabrikations zweig und zugleich die Aussicht auf eine neue Einnahmequelle durch bessere Verwertung eines Abfallproduktes der Lederfabrikation. Mit der Spaltmaschine ist es bekanntlich möglich, eine dicke, starke Haut in zwei, ja sogar mehrere Schichten zu trennen, sodafs daraus gewissermafsen zwei oder mehrere Häute entstehen. Es ergab sich damit die Möglichkeit einer aufserordentlich rationellen Ausnutzung geeigneter Rohhäute. Man arbeitet die Narbenspaltschicht zu feinem Oberleder, als Kalb- etc. Lederimitation und die Fleischspaltschicht zu Wichsleder. Wird beabsichtigt, eine Haut auf diese Weise zu verwerten, so mufs ein geeignetes, gleichmälsiggestelltes Hautmaterial ausge sucht werden. Die Auswahl derselben ist die Hauptsache, wenn man vorteilhaft spalten will. Die Vorarbeiten sind genau so durchzuführen, wie bei gewöhn lichem Rindoberleder, die Häute sind gut zu wässern, dann zu kälken, am besten mit Schwefelnatrium, damit eine intensive Haar lockerung erreicht wird und schliefslich im Walkfasse zu ent haaren. Sie bekommen nun noch mehrere Tage Weifskaikäscher, werden daraus geschoren, reingemacht, d. h. gebeizt und gestrichen und schliefslich in die Gerbung gebracht. Die Gerbung geschieht auch nach den allgemeinen für Ober leder mafsgebenden Gesichtspunkten. Es empfiehlt sich die An-