Rindvachetten. Nach den bereits kennengelernten Hauptoberledersorten sind es noch einige, die wohl zur Gruppe Oberleder gerechnet werden, die aber auch anderen Zwecken dienen. Zu diesen gehört in erster Linie das Rindvachetteleder, das sowohl zur Fabrikation besserer Schuhwaren, als auch zur Herstellung von Koffern, Taschen und sonstigen Sattlerwaren verwendet wird. Es wird sowohl farbig als auch schwarz fabriziert, zu Koffer- etc. Zwecken aber hauptsächlich braun in den verschiedensten Nuancen. Im allgemeinen weicht die Herstellung nicht wesentlich von derjenigen des Fahlleders ab, da dieses Leder ja streng genommen nichts anderes ist, als ein Narbenrindleder, d. i. ein Rindoberleder, das auf Narben gearbeitet ist. Das geeignetste Rohmaterial dazu ist denn auch die Kuhhaut, und zwar eine möglichst gut gestellte, ausgedehnte Haut. Sie kann flach, ja sie soll sogar so grofs wie möglich sein, aber dennoch nicht abfällig. Kräftige Häute eignen sich naturgemäfs auch, doch müssen solche durch Spalten auf die ge wünschte Dicke gebracht werden, die je nach dem Verwendungs zwecke zwischen 1 und 2 mm schwankt. Die Wasser- und Äscherarbeiten werden genau so durchgeführt wie bei Fahl- bezw. Rindoberleder. Hauptsache ist auch hier möglichst Schonung der Blöi'se, sowohl in der Anwendung der Äscher etc. als der mechanischen Bearbeitung. Narbenbeschädigungen müssen peinlichst vermieden werden, denn jeder Fehler in dieser Beziehung markiert sich am fertigen Fabrikat. Das Enthaaren findet im Walkfasse statt, und zwar benutzt man zur