Braunes Militär-Zeugleder. Für zu Militärzwecken bestimmte Zeugleder mufs schon bei der Rohware das geeignete Material ausgewählt werden. Es werden hierzu ziemlich grofse, gleichmäfsig gestellte, nicht zu starke, langgestreckte Kuhhäute im Grüngewicht von 30 — 40 kg gewählt. Die Wasser- und Äscherarbeiten weichen nicht von der bereits beschriebenen Arbeitsweise ab, dagegen ist eine Gerbung aus „vorwiegend“ Eiche vorgeschrieben. Man wird deshalb vorteilhaft zur Gerbung solcher für Armeelieferungen bestimmter Häute Eichenlohe, Eichenholzextrakt, Fichtenlohe und Catechu verwenden. Die Gerbung soll keine Brühegerbung sein, man führt sie vielmehr in 4—6 Farben, 1—2 Versenken und 1—2 Sätzen durch, je nach Gewicht bezw. Stärke der Häute. Die Zurichtung wird wie nachstehend beschrieben ausgeführt: Aus der Grabe wird zunächst halbiert, ca. 15 Minuten mit kaltem Wasser gewalkt, dann abgeprefst. Hierauf werden die Leder auf der Narbe auf dem Tische mit einem mit hellem Tran ge tränkten Tuch abgeölt, abgelüftet, auf der Aasseite mit dickem Fett leicht geschmiert und dann zum Trocknen aufgehängt. Die Aasschmiere besteht aus 1/2 Talg und 1/2 Tran. Die getrockneten Leder werden dann durch lauwarmes Wasser gezogen (dürfen aber nicht zu nafs werden) und schliefslich mit dem Falz leicht abgedeckt oder blanchiert. Die blanchierten oder gefalzten Leder werden nun ca. 15 Minuten in kaltem Wasser gewalkt, dann tüchtig ausgewaschen und zwar mit heifsem Wasser von 30—35° R. Die ausgewaschenen Leder erhalten jetzt ein Sumachbad. Auf 25 Leder rechnet man 30 kg feingemahlenen Sumach und ca. 600 Liter Wasser. Der Sumach wird gekocht, die Brühe auf 40—45° R er kalten gelassen, dann die Leder einzeln durchgezogen und — nach dem die Temperatur auf ca. 35 6 R zurückgegangen ist — schliefslich