Braunes Zeugleder. Wirklich feine Ware kann nur durch sachgemäfse Gerbung mittelst helle Farbe gebender Gerbstoffe erzielt werden und gutes Gewicht nur durch satte Gerbung. Aus der Grube werden die ganzen Leder in zwei Hälften getrennt, und erhalten dann noch auf 8 Tage eine sogenannte Lösefarbe. Hieraus werden sie abgespült und ausgewaschen. Das Auswaschen mufs gründlich geschehen und dürfen keine Gruben in den Narben Zurückbleiben, weshalb sowohl Aas- als auch Narben seite mit dem Stein bearbeitet werden. Nach dem Auswaschen werden die Leder zum Ab welken aufgehängt, worauf sie, wenn sie genügend angetrocknet sind, schwach geschmiert werden, und zwar die Narbenseite mit Leinöl, die Aasseite mit Tran und Talg, Beim nun erfolgenden Trocknen dürfen die Hälften mit der Narben seite die fettige Fleischseite nicht berühren, die Stangen, auf die die geschmierten Häute genagelt und damit aufgehängt werden, müssen weit genug voneinander entfernt liegen. Ferner hängt man stets je zwei Hälften mit der Fleischseite nach innen auf. Vollständig trocken werden die Leder durch reine Lohbrühe oder durch Wasser gezogen, einige Zeit liegen gelassen und blanchiert, dann wird die Narbenseite des noch feuchten Leders mit dem Messingschlicker gründlich gestolsen, bis die letzten Unebenheiten verschwunden sind. Durch das vorherige Blanchieren wird letztere Arbeit sehr erleichtert, denn der glatte Untergrund gestattet ein vollständiges Glattstofsen der Narbe. Nach dem Stolsen reibt man die Narbe mit süfser Milch, die im Verhältnis von 1 : 5 mit Wasser verdünnt und der etwas Zuckerlösung zugesetzt ist, gründlich aus und hängt die Leder zum Fertigtrocknen auf.