134 Blank- und Geschirrleder. glättenden Häute einzeln auf ca. 5 Minuten eingelegt und dann vorsichtig geglättet werden. In einzelnen Betrieben läfst man die zu glättenden Leder bis zu 10 Minuten trocken im Walkfafs laufen und legt solche dann 2 Minuten in ca. 30° R warmes Wasser. Die Leder werden allerdings dabei schäumig und schlüpfrigglatt, wodurch ein Wundstreichen beim Glätten unmöglich gemacht wird, aber ein gewisser Verlust an Hautsubstanz ist hierbei nicht zu vermeiden. Nach dem Glätten kommen die Blöfsen in die Beize. Die Beize. In der Praxis werden die verschiedensten Arten von Beizen angewendet, wobei jeder Praktiker von den Vorzügen seiner Beize fest überzeugt und schwerlich von seiner Überzeugung abzu bringen ist. Die gebräuchlichsten sind die Vogelmistbeize, aus Tauben- und Hühnerkot hergestellt, die Kleienbeize, aus Weizen kleie, die Hundekotbeize und schliefslich die aus beiden kom binierte Beize. Ferner hat sich auch das Eroidin, ein künstlich hergestelltes Beizmittel, gut bewährt. a) Die Vogelmistbeize. Zur Herstellung der Vogelmistbeize wird der Mist mit kochen dem Wasser übergossen oder direkt mit Dampf aufgekocht, die Ab kochung 1/2 Tag zugedeckt stehen gelassen und dann das ganze durch Sackleinwand filtriert, damit kein Schmutz, Sand etc. mit in die Beize kommt. Man kann zur Anstellung sich auch eines Fasses mit Doppelboden bedienen. Der letztere ist mit vielen kleinen Löchern versehen, und mit Leinwand überspannt. Zwischen beiden Böden befindet sich ein Abflufshahn. Das Gefäls wird so aufgestellt, dafs der Hahn direkt in das Beizgefäfs mündet. Beim Frischanstellen der Beize rechnet man ca. 50 kg Tauben- resp. Hühnermist auf eine Flüssigkeitsmenge, in welcher 25 Häute getrieben werden können. Man füllt das Gefäfs so weit mit heifsem Wasser, dafs die Beizflüssigkeit bequem hinein geht, läfst diese aus dem Fais hineinlaufen und rührt gut um. Es empfiehlt sich dabei, die Beize mit etwas reiner, alter Brühe abzustumpfen, weil die reine, frische Beize gerne einen unangenehmen rostig roten Ton an den Blöfsen erzeugt'.