Volltext Seite (XML)
Äscher eingelassen werden sollen, sondern erst 1 — 2 Tage einen gebrauchten Äscher durchlaufen. Bei einem regehnäfsigen Betriebe ist es gut, dafs soviel Äscher vorhanden sind als die Äscherung Tage erfordert. Nehmen wir an, dafs 7 Tage geäschert werden soll, was ziemlich der Durch schnitt bei Blankleder sein wird, so richten wir uns 6 Äscher ein, deren Gröfse einer bestimmten Partie Häute angepafst ist. Bei jeder neuen Partie wird der schlechteste, d. h. der Äscher frisch gestellt, in welchem zuletzt die frisch eingelassenen Häute gewesen sind. In den ersten drei Äschern ist es angebracht, etwas Schwefel natrium zuzusetzen, ca. 300 g pro 100 kg Haut. Die letzten drei oder vier Äscher haben aber nur reinen Weifskalk. Der Zusatz von Schwefelnatrium bewirkt, dafs die Haare leichter gehen, wodurch beim Haaren grofse Kraftanstrengung vermieden werden kann. Die Häute vor dem Enthaaren in warmes Wasser zu bringen, ist unter allen Umständen zu empfehlen, nur mufs die nötige Vorsicht gebraucht werden. Bei einem kleinen Betriebe werden drei Äscher eingerichtet, von denen jedesmal einer frisch angestellt wird, dem zweiten oder mittleren wird das Schwefelnatrium zugesetzt und der dritte oder alte Äscher wird zum Eintreiben der frischen Weichhäute benutzt, um dann fortgelassen zu werden. Die enthaarten Häute werden in frisches Wasser gebracht, welchem einige Eimer frische Kalkbrühe zugesetzt sind. Um das Eindringen des Lichtes zu verhindern, wodurch Schattenflecke ent stehen, empfiehlt es sich, die Gefäfse zuzudecken; Kalk gibt man deshalb zu, weil die Narbe in ganz frischem Wasser durch die Kohlensäure, die dasselbe enthält, leicht rauh werden würde. Nach zwei- bis dreimaligem Wasserwechsel (mit Kalkmilch zusatz) werden die Leder von der Aasseite sorgfältig bis auf die Aderlage geschoren, letztere unberührt lassend, und kommen dann nochmals in frisches Wasser mit Kalkmilchzusatz zurück, aus welchem sie geglättet werden. Vor dem Glätten setzt man in einem Gefäfs, welches ca. 100 Liter Wasser enthält, eine leichte Salzsäurelösung an (1/2 kg Salzsäure auf 100 Liter Wasser von ca. 20° R), in die die zu