Nachtrag vom 7. Juni 1903. Im Begriff, diesen letzten Halbbogen in der Korrektur definitiv abzuschliessen, erhalte ich: Sendschreiben der Deutschen Orient- Gesellschaft No. 3 (Juni 1903) „Im Lande des einstigen Paradieses. Ein Vortrag von Friedrich Delitzsch.“ Die Beziehung auf das biblische Paradies (oben S. 69), die man nach dem Titel erwarten würde, findet sich nur in einer leisen Andeutung. Im übrigen wird nur mehrfach betont, dass das heute öde Babylonien einst ein Paradies gewesen sei: das gilt ja noch von manchen anderen Ländern und Gebieten einstiger Kultur. Mit Bezug auf S. 60 meiner obigen Ausführungen bemerke ich dazu: Unter den Gründen, die Delitzsch dafür anführt, dass „Herodot, der Vater der Geschichte“, unglaubwürdig ist, und sich „als ein erstes Opfer orientalischen Fabulierens entpuppt“, spielt Herodot’s Erzählung von der 20 monatlichen Belagerung unter Darius, die niemals stattgefunden hat, eine Kolle (S. 52 bei Del.). Dass die Nachrichten von der Einnahme Babylons unter Cyrus und unter Darius bei Herodot (I 188—191; III 150—160) auf mündlichen Berichten beruhen und mancherlei legendarische Ver schiebungen und Ausschmückungen enthalten, ist offenkundig. Ich habe sie deshalb in meiner bereits (S. 81 [zu S. 59]) angeführten Abhandlung: „Xerxes und die Babylonier“, Sp. 962 Anm. 1, unter dem Namen „Mär vom Falle Babels“ zusammengefasst, gleichzeitig aber auch auf deren historischen Kern hingewiesen. Nament lich hat die lange Belagerung wirklich stattgefunden, nur nicht