27 religionsgeschichtlich interessant und in Vergleich zu stellen mit den monotheistischen Anklängen, wie sie die Osirislehre und die religiöse Revolution des die Sonnen scheibe verehrenden Ketzerkönigs Amenophis’ IV. im polytheistischen Ägypten gezeitigt haben. Streng hiervon zu scheiden ist dagegen die weitere Frage, ob wir, wie behauptet wird, in Urkunden der Hammurabi-Zeit einer monotheistischen Anschauung be gegnen. Sie kann mit Nutzen erst erörtert werden, nachdem wir einen Blick auf Babyloniens ausserbiblische Einwirkungen auf religionsgeschichtlich - mythologischem Gebiete geworfen haben. V. Für Mythen, die einen Naturvorgang widerspiegeln, wird man die Heimat da zu suchen haben, wo jener sich besonders scharf ausgeprägt findet. Das babylo nische Alluvialland ist wirklich einmal vom Persischen Golf aus weithin überflutet worden, und entsprechende Verheerungen sind auch der Gegenwart nicht un bekannt. Das Übertreten des Meeres schildert der baby lonische Sintflutbericht sachgemäss: bei der Übernahme der Sage durch die meerfernen und meerunkundigen Israeliten sind die charakteristischen Züge verwischt, wodurch für den Kern der beiden in einander ge arbeiteten biblischen Sintflutberichte die Entlehnung aus Babylonien nur um so deutlicher hervortritt. Das religionsgeschichtliche Problem aber liegt tiefer und greift weiter. Das häufige Motiv des Strafgerichts, des Untergangs von Landstrichen und Städten durch elemen-