20 Ganzen stehen die dem siegreichen Könige günstigen Ge stirne. In der grossartigen Einfachheit der vielgliedrigen Komposition, in der lebensvollen Darstellung der Ge stalten und ihrer Rollen zeigt die Stele uns, wie kein anderes Monument, die altbabylonische Skulptur auf der im ganzen kaum wieder erreichten Höhe ihrer jugendfrischen Entwickelung. IV. Seitdem die Ausgrabungen im Zweistromlande und die Entzifferung der assyrisch-babylonischen Schriftdenk mäler begannen, haben die für Beurteilung und Verständnis des alten Testaments zu gewinnenden Aufschlüsse die Aufmerksamkeit der Forscher und, im Auslande, auch der Gesamtheit in Anspruch genommen. Das klas sische Werk ist auf deutschem Boden von Eberhard Schrader geschaffen worden, und sein Titel: „Die Keilinschriften und das alte Testament“ hat geradezu einer, in besonderen Vorlesungen auf vielen deutschen Universitäten behandelten Disziplin den Namen gegeben. In der dritten Auflage, die Schrader jüngeren Händen hat überlassen müssen, erfolgt mit seinem Einverständnis auch die Ausdehnung auf das neue Testament. Die babylonisch - assyrischen Beziehungen aus der historischen Zeit Israels und Judas, die bildliche Vor führung der Kriegszüge solcher assyrischer Herrscher, die im alten Testament genannt werden, die schriftliche und bildliche Darstellung des Tributes, den Jehu von Israel Salmanassar II. dargebracht hat; die Skulpturen, die uns u. a. den assyrischen König mit seiner schwerlich „indogermanischen“ Gemahlin in der Weinlaube beim