17 sandten deutschen Expedition nach Armenien, ins Land Ararat (Urartu), und Nordmesopotamien, an der ich selbst an leitender Stelle mitbeteiligt war, gelang es bis gegen Ende 1899, das Material an Keilinschriften des vorarmenischen Reiches von Van (Urartu - Chaldia) auf mehr als das Doppelte des bisher bekannten Be standes zu bringen, dessen Grundstock einst, lange ehe der erste Spatenstich in Niniveh getan war, ein Deutscher, der hessische Gelehrte Schulz, gesammelt hatte, auf gefahrvollen Reisen, die aus französischen Mitteln bestritten wurden und von denen er selbst nicht zurückkehren sollte. Ausserdem wurden Ausgrabungen auf dem Burgfelsen Toprakkaleh bei Van gemacht, der Stätte der chaldischen Königsburg um 700 v. Chr., die reichhaltiges Material namentlich für die Metalltechnik dieses Volkes zu Tage förderten, das mit den, als den ersten Metallbearbeitern im Altertum berühmten Chalybern sei es identisch sei es nächstverwandt war. Auch Niniveh und Nimrud (Kalach) wurden berührt und hier, wie sonst im nördlichen Assyrien und Mesopotamien, bedeutsame topographische und epigraphisch - archäologische Funde und Beobachtungen gewonnen. Ende März 1899 begannen auf der Stätte des alten Babylon die Ausgrabungen der deutschen Orient- Gesellschaft, die seither ununterbrochen fortgesetzt wur den. Dass gerade Babylon als erster Angriffspunkt gewählt wurde, hat im Kreise der Fachleute von vorn herein ernste Bedenken erregt. Bei der ungeheuren Grösse auch der einzelnen Abschnitte des unabsehbaren Ruinenfeldes können naturgemäss die Erträgnisse nur langsam zu Tage treten. Dazu kommt, dass Babylon nicht etwa zerstört und von vornherein durch Einsturz und Lehmann, Babyloniens Kulturmission. 2