Volltext Seite (XML)
------- iS» -------- »mter Moreau Key Hünlngen ganz über den Rhein zurückgegangen, und brachen auch den noch übrigen Theil der dortigen Brücke ab. Den 27. kam daher auch das Hauptquartier des Erzherzogs Earl wieder nach Schlingen, und den sg nach Frey burg zurück. Die Einwohner Freyburgs wußten ihre Freude nicht genug zu bezeu. gen, sie zogen ihm entgegen, überreichten Kranze, Gedichte re. paradirte» unter dem Gewehr und lauteren mit allen Glocken; das letztere aber mißfiel Sr. K. H. weil Glocken nur zu gottesdienstlichen Handlun- gen bestimmt seyen. Durch Emmendingen gieng am »gsten schon die Kaiserliche Re- serveartillerie nebst einem Corps von , 0,000 Mann unter dem General Keim zurück. Man versprach sich nun am Oberrhein ru hige Winterquartiere— Nach Berichten Vom Niederrhein haben die Oesterreicher am 28. Oclbr. die Brückenschanze bey Neuwied ausgefordert, aber abschlägliche Antwort erhalten. Den ; i sien sind »20s Mann franz. Verstärkt,ngstruppen beym weisen Thurm angekommen. Gen. Kleber hat die Stadt Coblenz in Belagerungs- stand gesezt. Falsche Eifersucht. Die Gemahlin des Grafen Sturm liebte bis zur Leidenschaft den Käse; eine Neigung, die sie ihrem Gemahl sorgfältig verheimlichen mußte, da dieser nicht ein- mal den Geruch desselben vertragen konnte. Blos, wenn der Graf abwesend war, durfte sie ihrer Lieblingsneigung nachhangen, und sie verzehrte dann gemeiniglich einen gan zen Limburger Käse mit unbeschreiblichem Vergnügen. Einst war der Graf ausge- gangen, und die Gräfin unterhielt sich eben in ihrem Schlafzimmer mit ihrem gelieb ten Käse. Plötzlich erschallt auf der Treppe die Stimme des wider Vermuthen zurück, kommenden Gemahls. Er eilt mit schnes. len Schritte gerade nach dem Schlafzimmer, Die Gräfin äusser sich vor Bestürzung, kann den Käse nicht geschwind genug ver bergen; der Graf ist schon ganz nahe, und sie schließt, üm nur einen Augenblick Zeit zu gewinnen, die Thüre ab. „Ha! komm' ich so hinter dein Geheimniß," ruft der arg. wöhnische Graf, dem das Abschliessen der Thüre ein zuverlässiger Beweist war, daß ein Liebhaber der Gräfin im Zimmer sey, und donnert wie ein Rasender an. Die zitternde Gräfin wusi unte dessen, da sie keinen bessern Orc schnell genug finden kann, den fatalen Käse auf das Bette, zieht die Gardinen zu, und öffnet die Lhüre. Mit gezogenen Degen drmgt der Graf ein, das Auge starr auf die zugezogenen Bettgardi nen geheftet, und fordert den versteckten Liebhaber von der Gräfin heraus Alle Verheurungen der Gräfin, daß er sich irre, daß sie keiner so schändlichen Untreue fähig sey, sind vergeblich. Zhr hartnäckiges Läug. nen macht ihn nur noch erbitterter; er stürzt endlich an das Beite hin stlcht durch die Gardine hinein, und hebt auf der Spitze des Degens nicht den Kopf des Liebhabers empor, sondern — dell Käse. Verordnung. Da man wahrnehmen müssen, daß die Hausbesitzer die Gasse so weit ihre Häus ser reichen wöchentlich zu kehren unterlassen; so