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------- «er um Mittag, um dem Thirrgefechte zu zusehen, und Abends bey dein Untergang Ler Sonne, worauf er unter Pauckenschaljl und dem lauten Zuruf des Volks, das ihm Glück und langes Leben wünscht, sich in sein' Schlafgemach begiebt.' Niemand darf" in dein Pallast kommen, als die Rajas oder Fürsten, und die ober- sten Bedienten. Alle diese Personen begeg nen ihm mit einer Ehrfurcht und Achtung, wie sie nur den heiligsten Dingen erwiesen werden kan-. Wenn sie von ihm-gehen, werfen sie-sich aüf die'Erde, und legen ihre Hände auf ihre Augen, hernach auf ihre Brust, uad zuletzt auf die Dde> um da durch zu erkennen zu geben, daß, sie gegen ihn nur Staub und Asche sind. Die Pracht, mit welcher er öffentlich er^ scheinet, übersteigt fast allen Glauben; und sein Anzug ist von unschätzbarem Werth. Wenn er an der Spitze seiner Armee mar- schirt, oder auf die Jagd geht, so begleiten seine Person etwa 10,000 Mann, und ioo Elephanten mit Decken von Sammet und Brokat gehen voran. Jeder Elephant trägt zwey Menschen, wovon der eine ihn regiert, der andere aber eine große silberne, mit-Gold und Seide gestickte Fahne tragt. (Die Fortsetzung folgt.) Galanterie. Frau von * * * wünschte den berühm. ten Niko le kennen zu lernen Sie wandte sich deswegen an ihren Beichtvater.— Niko le erschien auf die Einladung des Beichtvaters- und da er nicht so viel Cham pagner, wie sein geistlicher Freund vertra gen könnte, ward er nach dem Abendessen fehif muntre- „MaÜaM l" föM er untes äErw beym Weggehen:— „Gottsolk Mch strafen, Sie sind ein wahrer Engel-" man muß sich in Sie verlieben, man mag wollen oder nicht— was Sie doch für allerliebste kleine — kleine Aeugelchen ha ben!" " Der Beichtvater, der damit schon besser umzugehen wußte, machte dem armen N i- kole auf der Treppe seiner Unwissenheit wegen Vorwürfe: „Du lieber Hilpmel, wie wenig verstehn Sie sich auf das Feine in der Lebensart!— grosse Augen müssen Sie rühmen— um Gotteswillen die klei nen nicht." Den Augenblick kehrt« sich der erschrockene Nikole um, vergebens suchte ihn sein Freund zurück zuhallen— er lief die Treppe hinauf und stütze ins Zimmer: „Madame!" rief er aus: Par- von, Pardon! Ihr Beichtvater versteht sich besser auf feine Lebensart. Ich habe eine abscheuliche Grobheit gemacht— Par- don!— Glauben Sie'ö ja nicht, daß Sie kleine Augen haben— Sie haben recht grosse grosse Augen, und nicht allein das— Sie haben auch einen grossen Mund, eine grosse Nase, ja den größten Fuß von der Welt." ^verritlements. Da seit einiger Zeit über den- meiner Tochter zugehörigen, auf dem Schloßberge am sogenannten Hirtenberge gelegenen Acker unbefugter Weise ein nach dem Rhat- schin führender Fußsteig geleget worden, ich aber nicht gemeynet bin solchen zu lei den, vielmehr die Veranstaltung getroffen habe, daß der Erste, der sich darauf betref-