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U'lickcnbküt für PnlsM, Kiiniqshrnck, Radrhrrg, Radeburg, Moritzburg und RmgrgcG Techsunddrcistigstcr Jahrgang 12. Januar 1884 4 Sonmbem ohn in Bretnig Betreffenden Foliuiw95 Maister für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute auf dem Im enn sie nicht zum Ziehen benutzt werden, an der Leine zu st- en r, t/ e > Berliner les ei du s n g lk ie- en en or be Der S t a d t r Lchllbl^rt, Brgr .<-5 »V Das Königliche A vi Krenkel g- s, ei ll 'k- ht e- ch als Mitinhaber dieser firma eingetragen worden, Pulsnr., am 7. Januar 1884. dürfniffen, die Lasker an das Leben stellte, ihm genügte und außerdem ihm noch Muße genug gab, sich in her vorragender Weise dem parlamentarischen Leben zu wid men. Schon 1865 war Lasker als fortschrittlicher Ab geordneter vom 4. Berliner Wählens vermöge seiner vorzüglichen politischen Kenntnisse und seiner guten Rede weise in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt, aber schon 1866 sagte er sich von der Fortschrittspartei los, weil ihn die starre Opposition derselben nicht behagte und er nicht nur eine liberale, sondern auch eine natio nale Politik treiben wollte. Mit Twesten, Forckenbeck und Bennigsen gründete dann Lasker die nationatliberale Partei und wurde 1867 Reichstagsabgcordneter, was er bis zu seinem Tode, zuletzt für den 2. meiningischen Wahlkreis blieb. Als nationalliberaler Abgeordneter war Lasker stets bemüht, den Liberalismus die nationale Politik des Fürsten Bismarck unterstützen zu lasten, was bekanntlich zumal bei dem organischen Ausbau des Reiches der Fall war. Erst als im Reichstage der Kampf um Freihandel und Schutzzoll erscholl, glaubte Lasker Vic' innere Politik des Fürsten Bismarck bekämpfen zu müssen und trat mit mehreren Gleichdenkenden aus der nationalliberalen Partei aus, um die liberale Vereinig ung zu gründen, deren Führer er bis zu seinem Tode blieb. Erscheint: vttwocha und Sonnabends. Abonnementspreis: le''"ßljch des jeder Sonnabend-Nummer vtNiestenden SonntagSblattei«) ertcljährlich I Mk. 25 Pfg. Inserate M?» mit tO Pfennigen für den AM einer gespaltenen Corpus- z> berechnet u. sind bis spätestens und Freitags Vormittags »kl» Uhr hier aufzugeben. GeschäftssteNeR Mr Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haaseuftei« L Vogler u. Jnvalidendant. Leipzig: Rudolph Moss» Alls dem Leben des ^storbcncn Parlamentariers Nr. Eard Lasker. Aus der amerikanen Metropole New-Jork kam in der Nacht vom 5. z 6. Januar über den weiten Ocean herüber in die dcchc Heimath die telegraphische Trauerkunde, daß der horragende Parlamentarier vr. Eduard Lasker nach ein fröhlichen Beisammensein im Freundeskreise auf denheimwege plötzlich an einem Herzschläge gestorben seSo ist Lasker auf amerika nischer Erde schnell unduerwartet dem heimtückischen Gehirnleiden erlegen, ann er wahrscheinlich in Folge geistiger Ueberanstrengumereits seit zwei Jahren litt und behufs besten Heilume Aerzte den sich der Gefahr seiner Krankheit selbst r bewußten Patienten nach Amerika geschickt hatten.äh und plötzlich hat damit aber auch ein reiches, hogabtcs politisches Leben ein Ende gefunden, denn Lasgehörte zu den bedeutendsten Parlamentariern des deutf Reichs, besaß einen Ruhm, den er sich durch hervqende politische Thätigkeit, tadellosen, bescheidenen lakter und bewunderungs- werthen Fleiß erworben e, und der nicht nur die Liebe seiner Freunde, so» auch die Achtung seiner Gegner wach ries, so datzr deutscher Politiker, mag er einer Partei angehöreielcher er will, dem Ver storbenen die Theilnahme .gen kann. Die politische Rolle, k ein hervorragender Par lamentarier, sei eS mit stet Glücke, sei es in herben Wechselfällen spielt, wird soon Licht- und Schatten seiten begleitet fein und nnman Parlamentarier nux immer nach politischen Ern beurtheilen, so würde man sie wohl nicht mit dechten Maße messen. Auch Lasker'S politischer Stern und sank und wie ganz anders würde sein Tod bett worden sein, wenn er vor zehn Jahren eingetretene, wo Lasker einer der ersten Führer der damals jen und einflußreichen nationalliberalen Partei während er in den letzten Jahren seines Lebens nur her Führer der an Ent täuschungen so reichen und Abgeordneten so armen liberalen Vereinigung (Sec> gewesen ist. Beur theilen wir aber den Versen nicht nach seinen wechfelvollen Erfolgen als Pr, sondern als Mann, als Charakter und Patriot, rd er für alle Parla mentarier ein glänzendes B bleiben. Im Jahre 1829 zu Jaroczhn in Poser jüdischen Eltern ge boren, widmete sich Lasker dränge seines Innern folgend in einer Zeit juristisstudien, wo noch kein Jude in Preußen Richter lnwalt werden und Lasker überhaupt so gut wie luSsicht haben konnte, eine politische Rolle zu spiekon schriftstellerischen Arbeiten bescheiden lebend wlasker, nach dem die politische Gleichberechtigung dien gewährt worden "rr, unbesoldeter Assessor in k. 1870 erhielt er die ^echtsanwaltspraxis, übte dierber nicht aus, son- dn übernahm die bescheidene ein , ,, , ..... . — — - — - .... — —. .. " - —— von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken ad« ^>4 irr itzt ritz Lt 1t s 44 Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag bestiegen oder nicht. LxpktMiüN k!68 ^mi8blLliSG- führen. . Zuwiderhandlnen gegen diese Bestimmung werden mit Geldstr Pnlsnitam 10. Januar 1884. n ll tm a ch ll ll g Im Hinblick m die Belästigungen und Gefahren die für d und insbesondere für die Kinder aus dem unbeaufsichtigten Umherlaufcnlassen der großen Hnnde entstehen, ist beschlossen »orden, in Zukunft das freie Umherlaufe en der großen Hunde und ^^"' dcre der Flcischerhunde ganz zu untersagen. Es find daher an nun an Hunde der bezeichneten Art entweder ai ie Kette zu legen oder iX der Stadt, '0^> Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Ncdacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Weber's Erben in Pulsnitz. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsniß. bis zu 150 oder entspyM-ender H bGraft. Zeitereignisse. — Durch Loosziehung wurden am 7. Januar zu Bautzen in öffentlicher Sitzung des Kgl. Landgerichts zu Geschworenen für die erste diesjährige Sitzungsperiode des Schwurgerichts aus dem hiesigen Amtsgerichtsbezirke ernannt: Kaufmann und Sladtrath Alexander Hempel, Fabrikant Adolf Petzold in Bretnig und Gemeindevorstand Karl August Mager in Mittelbach. — Berufssitzungen der 2. Strafkammer des königl. Landgerichts zu Bautzen, am 8. Januar. Der Drechsler Gustav Ernst Bauerdors aus Pulsnitz war vom dasigen Schöffengericht für überführt erachtet worden, am 10. Juli v. I. von einem Felde des Wirthschastsbesitzers Gäbler in Ohorn eine Quantität Klee im Werthe von 20 Pfg. sich rechtswidrig zugeeignet zu haben, und hatte wegen dieses Diebstahls eintägige Gefängnißstrase zu- diktirt erhalten. Nach anderweiter Beweisaufnahme ge langte indeß der Gerichtshof zu der Auffassung, daß die That nur in den Grenzen des Versuchs geblieben sei. Eine Strafherabsetzung konnte trotzdem nicht eintrelen, da bereits auf das Strafminimum erkannt worden war. Großnaundorf. Nachdem unfer Gesangverein am 1. Weihnachtsfeiertag ein Concert mit Declamati gegeben, deren Ertrag für arme, würdige Schul! ^stimmt war, fand am 6. Januar in Lunze's Ga Bescheerung an 12 auckie Schulkinder unter Ges nc und Deklamationen und Ansprache des Pfarrers statt unter reger Betheiligung der ganzen Gemeinde. Dies war die erste Bescheerung dieser Art am hiesigen Orte. Dresden. In der ersten Woche des Monats Mai wird in den Räumen des Zentralschlachthofcs in der Nenstadt die 3. Dresdner Schlachtvieh-Ausstellung statt- sinden. — Ja diesem Jahre und zwar in der zweiten Hälfte des Monats Mai wird in der vormaligen Garde- reiterkaferne in der Neustadt abermals eine Drerdner- Pferde-Ausstellnng abgehalten werden. Es ist dies die 9. derartige Ausstellung in Dresden. Mit der Aus stellung wird auch diesmal eine Verlossung von edlen Pferden, Equipagen u. dgl. verbunden. Auch findet, wie früher, eine Prämiirung der besten ausgestellten Pferde, sowie der besten Leistungen im Trabfahren, im Reiten und im Springen der Pferde statt. — Die Lieferung von etwa 1850 obm Bretter säumlinge zum 4nheizen der Locsmotiven soll vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen sind bei der Ma- gazin-Hanpt-Verwaltung in Chemnitz zu erfahren. An gebote mit der Aufschrift „Submission für Säumlinge" sind bis zum 1. Februar Abends 6 Uhr an die Königl. Generaldirection der sächsischen Staatseisenbahnen ein zureichen. Die Oeffnung der Angebote findet am 2. Februar früh 10 Uhr statt. Die Anbieter sind bis zum 15. Februar an ihre Gebote gebunden; wer bis dahin Mütheilung nicht erhält, hat das Angebot als erledigt zu betrachten. — Wie oft ist schon gegen das frivole Wagniß der Dienstmädchen geeifert worden, beim Fensterputzett nicht herauszutrelen und sich der Gefahr auszusetzen, durch einen Fehlgriff oder Fehltritt, durch Abtrennen eines Fensterkreuzes rc. hinabzustürzen, um dann ihren unbesonnenen Eifer mit schwerer Schädigung des Körpers, wohl gar mit dem Leben zu büßen. Ein solches Schick sal traf am Dienstag Vormittag wieder ein Dienstmäd chen in einem Hause am Ferdinandsplatze zu Dresden, welches in der vierten Etage zum Fenster hinaustretend die Scheiben putzte, abglitt und mit einem gräßlichen Schrei hinabstürzte in den steingepflasterten Hof, wo sie alsbald eine Leiche war. — Die 8 Realschulen 1. Ordnung, welche in Sachsen bestehen, zeigen nach einer von der Regierung im Land tage vorgelegten Uebersicht im Jahre 1882 eine Abnahme von 19 und im Jahre 1883 eine Abnahme von 84 Schülern. Die Uebersicht über die Schülerfrequenz an den Realschulen 2. Ordnung weist im Jahre 1882 eine Zunahme von gegen 160 Köpfen, dagegen in dem Jahre 1883 wieder eine Abnahme von 130 Köpfen auf. — Neber das indirekte Abgabenwesen im Königreich Sechsen liegt in einer Publikation der Königlich Säch- und Steuerdirektion eine Tabelle vor, der sch -der Vertheilung der privativen (auf erhobenen Abgaben aus den Kopf zendes entnehmen: 1834 (im Jahre