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für Pulanih, Kiinigslmich, Uatzkbrrg, Rädclung^ Moritzburg und AmgegenD Erscheint: Mittwoch* und Sonnabend«. Abonnementspreis: («iüschlieilich dkl jede« Sonnabend-ittummer beniesenden Sonntag»blatte«) Vierteljährlich I Mk. SS Pfg. Amtsölatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtmthes zu Intsnih. GeschäftssteN*^ ,a« Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Ansernte werden mit tO Pfennigen für den Rau« einer gespaltenen Corvus- »eile berechnet u. sind bis spätestens Dienstag- und Freitag- Vormittags » Uhr hier aufzugeben. ScchsuudSreißigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Hörster in Pulsnitz. Verantwortl. Redacleur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Weber's Erben in Pulsnitz. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendaut. Leipzig: Rudolph Ros;» dtlklk lill """ uns unveiannlcn Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarke» od« Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag bestiegen oder nicht. LxpeäiilON Ü68 Amt8b!LliSP. 6. 19. Januar 1884. Sonnabend. n, daß Widersprüche dagegen binnen 2 ., Nr. 3 ., Nr 4 ., Nr. 5 ., Nr. 6 ., Nr. Nr. 518, kleiner Grünmetzwcg, Nr. 521, Querallce. 14 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird dies zur öffentlichen Kenntnis; gebracht mit In Gemäßheit von H , _ . _ .... . „ . drei Wochen von Veröffentlichung dieser Bekanntmachung an gerechnet- bei der Königs. Amtshauptmannschast anzumeldcn sind. ! Bekanntmachung, die Einziehung verschiedener Wege in Stenzer, Weißbacher und Glattschnitzer Flur betreffend. Von den GetzioindLnStenz und Weißbach bez. von der Königs. Oberforstmeisterei Moritzburg in Vertretung des Laußnitzer fiscalischen Forstreviers ist die Einziehung folgender, bisher steuersreierMM^WUragt worden: n) in Stenzer Flur: 1 ., Nr. 637 des FlnMch^von Stenz, Weg von Stenz nach Weißbach, welcher vor Nr. 6 6, Weg nach der Grünmetzmühle und weiter nach Steinborn jenseits der neuen BrucWstjh^die Pulsnitzbach abzweigt, mit Fortsetzung in Steinborner bez. Weißbacher Flur, " 638 desselben Flurbuchs, WhWMon der Grünmetzmühle nach Königsbrück, 641, Weg von der Grünm^tzi 644, Weg von Stenz nach Röhrsdor 646, Weg von Stenz nach der Kulka'schen 648 und 649, Wege von Stenz nach Laußnitz, b) in Glan Nr. 54, ein von dem Glauschnitz-Bohraer Communications! o) in Weißbach er § Nr. 517, großer Grünmetzweg, Bohra mit Fortsetzung in Bohraer Flur, une. H lur: ender Wegetrakt in Forstabtheilung 36, Kamenz, am 12. Januar 1884. Die Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a k t. von Zezschwitz. Heil ald Kuhn, Oberpfarrer. ch Groß m a n r Karl Wilhelm I sbesitzer und M stier Karl Got! reudenb Victor Alfred Bachmann, 4., SchuldirccD ^7 , Gutsbesitzer und Ortsrichter Karl Wei^ Seifert für Vöhm.-Vollung. — 10, Orts- .12., Fabrikant Otto Bruno Rammer, :b Haase für Obersteina. — 16., der unM August Robert Dreher, 5., Privatus Gottfried Oswald son., 6., SWtlermei mann, 8., Privatus Friedrich Wilhelm Garten für Pulsnitz M. S. ^richter Johann Gotthelf Seifert für Friedersdorf mit Thiemendorf. — ^13., Gutsbesitzer Karl Leberecht Horn für Ohorn. — 14., Gutsbesitzer O zeichnete Vorsitzende. Pulsnitz, am 18. Januar 1884. Eltern vorhanden sein, aber als Verbrecher wird deshalb noch lange k°in Mensch geboren, er wird es erst durch schlechte Erziehung, böse Beispiele, Lieblosigkeit und Noth, mit einem Worte durch die socialen Nothstände, die wir nicht etwa nur mit der Nahrungssorge identificirt sehen wollen, sondern die sich noch viel schlimmer durch eine moralische und geistige Verwilderung kennzeichnen, welche eben gerade viele Individuen veranlaßt, bei Existenz sorgen statt zu sauerer, emporhelfender Arbeit zum Ver brechen zu greifen. Was zur sittlichen Erziehung aller Menschen durch Religion und Schule, Eltern, Lehrer, Lehrherrn und Arbeitgeber gelhan werden kann, muß also noch mehr als bisher geschehen, um gewisse Lücken in der Ausbildung der Heranwachsenden Geschlechter aus zufüllen. Strenger als bisher sollten aber auch alle schädlichen Einflüsse von den jugendlichen noch wenig Uriheilskraft besitzenden Menschen fern gehalten werden, zumal was die Ausbildung bis zum achtzehnten Lebens jahre anbetrifft, denn wir begegnen jetzt ziemlich häufig jugendlichen Verbrechern, die durch eine tolle Vergnüg ungssucht und geistige Unreife auf eine Bahn gelenkt worden sind, vor der sie bei richtiger Erziehung noch mit einer Art kindlichem Entsetzen zurückbeben sollten. Ferner bleibt eS aber auch eine solidarische Verpflichtung der menschlichen Gesellschaft, sich aller moralisch Strauch elnden neben strenger Zucht auch in humaner Weise anzunehmen. Individuen, welche keine ExistenzmUtel haben und gleichzeitig Arbeitsmangel vorschützen, dürfen nicht mehr vagabundirend das Land durchziehen, sie müssen zwangsweise in Arbeitercolonien gebracht werden, wo sie so lange zu bleiben haben, bis ihnen durch die Anstaltsvermittelung oder auch durch die Vermittelung ehrenhafter Privatpersonen Arbeit und Unterkommen im freien Berufe zu Theil werden kann. Zeitereignisse. D PulSuitz. Die Mitglieder des GewerbevermI werden nochmals auf den Montag Abend im Schütze,« Hause stattsindenden sehr lehrreichen Vortrag des Herrig Lehrer Schmalz aufmerksam gemacht. (S. Jus. i. h. Nr.) — Die nach gesetzlicher Vorschrift von den mündern alljähilich zu erstattenden EcziehungsberiM über die geistige und leiblich: Pflege, BeaussichtigiM und Fortbildung ihrer Mündel sind innerhalb des MoncW Januar einzureichen, worauf die Vormünder, zur ung gerichtlicher Auflagen, aufmerksam gemacht werdM — Zur erfolgreichen Behandlung der Diphtherie giebt ein erfahrener Arzt, Herr vr. Ferd. Goetz in Line denau bei Leipzig folgende für Eltern hochwichtige A» leitung: 1) Die Behandlung hat man vor Allem M zeitig wie möglich zu beginnen. 2) Die in der Regel M höchstens 5 procentige Lösung des chlorsauren ziehentlich des noch unschädlicheren 4—5 Gr. des Salzes ans 100 Gr. Wasser) Fällen von Mandelentzündungen mit sofort zu geben; — ist keine wirkliche ist das Mittel auch von Nutzen. In schwere.^H 'Ä nachlässigten Fällen giebt man zuerst allen leichteren Fällen stündlich einen halben Eß- S ganz kleinen Kindern etwas weniger; Erwachsenes7?n^ reichliche Gabe. Nach Verschwinden des Beleges hört' das zuletzt seltenere Einnehmen auf. 3) Alles Guraeln, und jede weitere Behandlung mit Einblasen, EinWUM und Netzen unterbleibt — Gurgeln läßt man dann und wann mit Wasser oder schwacher LösungW' ' übermangansaurem Kali oder Kochsalz; Ausspülen «W Nase ist nützlich, wird aber bei zeitigem Eintritt der B-D Handlung selten nöthig. 4) Dem Kranken sind Fleisch brühe, Eiwasser und Wein zu geben. — Milch und zuck« haltige Getränke sind, weil sie die Pilzentwickelung M fördern könnten, zuerst wegzulaffen; für den DuüjM frisches Wasser zu reichen; bei Zufuhr von RaM; Modernes Berbrecherthum und sociale Nothstände. Das grauenhafte, an dem Wechselstubenbesttzer Eisert und seinen Kindern in Wien verübte Verbrechen, sowie die Entdeckung einer seit Jahrenin schrecklicher Wirksam keit stehenden Mädchenmörderbande, der Gebrüder Schenk und Genossen, ebenfalls in Wien, haben in der ganzen gebildeten Welt eine einmüthige Entrüstung hervorgerufen und die DiScussion auf dir moderne Verbrecherwelt ge lenkt. Wir glauben nun dabei gleich hervorheben zu müssen, daß es ganz übeflüssig ist, über diese in Wien verübten Verbrechen sich in besonderen oder allgemeinen Klagen zu gefallen, denn wenn auch die Wiener Polizei an Kopfzahl noch einmal so stark wäre, als sie gegen wärtig ist, so würde daraus die Sicherheit, daß der gleichen Verbrechen nicht mehr vorkommen doch noch um kein einzige- Prozent wachsen, da es vollständig unmög- lich ist, neben jeden Verbrecher und Lumpen der mensch lichen Gesellschaft einen Polizisten zu stellen. In dem vom Schöpfer mit moralischer Freiheit begabten und seiner Würde entsprechend selbstverantwortlichen Menschen kann ja auch der Wille, statt des Guten das Böse zu thun, nicht ausgerottet werden und sind eben die Ver brechen die natürliche Schattenseite der moralischen Frei heit, aber zugleich auch daS fürchterliche Brenneisen für die Verbrecher selbst. K Befindet sich sonach die menschliche Gesellschaft in einer absoluten Unfähigkeit, die Verbrechen und Ver brecher vollständig auszurotten und liegen die Verhält nisse sogar derartig, daß ein Dutzend allen Ehrgefühls baare Schurken mit Dynamit und Petroleum in den zwölf größten Städten der Erde unermeßliches Elend Hervorrufen könnten, so soll damit doch noch lange nicht gesagt sein, daß der Staat und die menschliche Gesell schaft zur Verminderung der Verbrechen nicht ersolgreich thätta sein könnte. Wohl mag bei manchen Menschen die Neigung zum Bösen stark ausgebildet schon als ein unglückseliger Erbe seiner der Jnmoralität ergebenen Bekanntmachun g. Der Kirchenvorstand der Parochie Pulsnitz besteht gegenwärtig aus fol enden Mitgliedern, den Herren: 1, Landesältester Franz Guido Hempel auf Ohorn. — 2., Diaconus Er " '