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41S 42) das Feld Nr. 1415 des Flbchs. Fol. 1263 an 37,080 Ar (201 Q.-R.) mit 5,43 St.-E., in der Hartbach gelegen; 43) das Feld Nr. 1444 des Flbchs. Fol. 1288 an 32,83 Ar (178 Q.-R.) mit 5,59 St.-E., am alten Hosewege gelegen; 44) die Wiese Nr. 1504 des Flbchs. Fol. 1341 an 11,80 Ar (64 Q.-R.) mit 2,88 St.-E., an der Eichert gelegen und 45) das Feld Nr. 1623 des Flbchs. Fol. 1420 an 21,76 Ar (118 Q.-R.) mit 8,14 St.-E., am Polzenberg; freiwillig und öffentlich und zwar die Grundstücke snb Nr. 1 bis mit 15 den 18. Januar 1875 die Grundstücke sub Nr. 16 bis mit Nr. 30, den 19. Januar 1875 und die Grundstücke sud Nr. 31 bis mit 45, den 20. Januar 1875 jedesmal von Vormittags S Uhr an an hiesiger GerichtsamtSftelle versteigert werden. Die aufhaftenden Oblasten, sowie die Subhaflationsbedingungen sind aus der dem im Amtshause hier aushängenden Anschlag angehängten Beifüge zu ersehen. Bietungslustige werden daher andurch geladen, zu den obgedachten Tagen noch vor 9 Uhr des Vorinittags an Amtsstelle sich einzufinden und anzugeben und üch zu gewärtigen, daß mit Schlag 9 Uhr mit der Subhastation der bezeichneten Grundstücke verfahren werden wird. Pultznitz, am 19. December 1874. Das Königliche Gerichtsamt. Fellmer. , Der aus Cottbus gebürtige Tischlergefell Ferdinand Freimund Schliack hat sich wegen einer bei hiesigem Gerichtsamte gegen ihn vorliegenden Anzeige zu ver antworten. Da Schliack's derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt ist, so wird der genannte Schliack hiermit öffentlich vorgeladen den 25. Januar 1875 Vormittags 10 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle sich einzufinden und des Weiteren gewärtig zu sein. Zugleich werden alle Polizeibehörden gebeten, Schliacken im Betretungsfalle von dieser Vorladung in Kenatniß zu setzen und darüber, daß Solche- geschehen, alsbald Nachricht anher gelangen zu lassen. Pultznitz, am 22. December 1874. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fellmer. Ein unbekannter Mann, ziemlich untersetzter Statur, 30—40 Jahre altf, mit dunkelm Schnurbart und bekleidet mit einem Rocke von dicken Stoffe, dessen Farbe unscheinbar geworden, sowie im Besitze eines gelben Hackenstockes von Rohr, ist verdächtig, in der Nacht vom 19. zum 20. laufenden Monats während seines Aufenthaltes in Niederlichtenau ein Paar lange einnäthige Stiefel von gepreßtem Leder, ein Paar schwarze Filzschuhe mit Ledersohlen und einen F. kl. L. gezeichneten Lelnwandsack ent wendet zu haben, was zur Ermittelung des gedachten Mannes und zur Wiedererlangung der entwendeten Gegenstände hierdurch bekannt gemacht wird. Königliches Gerichtsamt Pultznitz, am 23. December 1874. Fellmer. Nachdem an Stelle des freiwillig abgegangenen Herrn Bürgermeister Reusner Herr A. Peter aus CoSpe-a zum Bürgermeister hiesiger Stadt erwählt und nach erfolgter Bestätigung durch die Königliche Amtshauptmannschaft zu Kamenz am heutigen Tage verpflichtet und in sein Amt eingewiesen worden ist, so wird dieß hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Königsbrück, am 19. December 1874. Der Stadtgemeinderat h. i. V. „ , Rauchfutz, Rathmann. Hfhrt. England London, 22. Dec. Die englischen Blätter beschäf' tigen sich eingehend mit dem Urtheilsspruche gegen den Grafen Arnim und sind mit wenigen Ausnahmen der Ansicht, daß der Angeklagte sich; über die Höhe der Slrase nicht beklagen könne, „raily News" meuck, der Graf würde am besten thun, von einer Appellation abzusehen, denn er werde doch niemals die Schuld von sich abwälzen können, daß er aus übertriebenem Ehrgeize Jniriguen angezettelt habe. Er sei unwiderruflich aus der Reihe der maßgebenden deutschen Staatsmänner gestrichen. Die Regierung aber kann sich, nach der Ansicht des Blattes, mit dem Urtheilsspruche nicht zufrieden geben, denn keine Regierung könne dulden, daß Staatsmänner diplomati sche Aktenstücke an sich nehmen, nur weil das Verhalten der Empfänger in ihnen kriüsirt wird. In ähnlicher Weise äußern sich „Times", „Daily Telegraph" und „Hour". Nur „Standard", „Post" und „Pal Mal Gazette", die von vorneherein sür den Grafen Arnim eingetreten waren sprechen ihre Befriedigung darüber aus, daß wohl noch nie ein politischer Prozeß ein so klägliches Ende genom men habe, als der Arnim'sche, der bei Licht betrachtet, gar nicht hätte angestrengt werden dürfen. „Standard" ist ganz entsetzt über den Urtheilsspruch, da die Verur- theilung des ungerecht Angeklagten nur dadurch erklärt werden könne, daß es mit der Herrlichkeit des Reichs kanzlers vorbei gewesen wäre, wenn eine Freisprechung er folgt wäre. „Jetzt," heißt es am Schlug dieser Expekto ration, „ist die Stellung des Reichskanzlers fester als je; er läßt Reichstagsmitglieder verhaften, wen er will, er hat einen Reptilienfond zur Verfügung, ohne Rechenschaft darüber^ablegen zu müssen, und den einzigen Beamten, der ihm zu widersprechen wagte, hat er vernichtet." Spanien. te» izier Mische Untero M^e.lf die i diente 12 die Fran- Kreuz und Madrid, 22. December. Das Manifest des Prinzen Alphons von Austrien ist nunmehr veröffentlicht. Dasselbe spricht sich für die konstitutionelle Monarchie aus und ^*wt aus, daß der Prinz in Folge der Abdikation der nigm Isabella der einzige Repräsentant des monar- Rechtes, vorbehaltlich der Zustimmung der Cortes, »keßlich wird hervorgehoben, daß der Prinz in on in der Ueberzeugung übereinslimmlen, daß seinen Patriotismus;und die Regierungssorm ' und den katholischen Glauben festhalten müßte. mehreren Orden zurück. In Wusterhausen bei Berlin wurde er als Executor angestellt und ging tapfer ins Zeugs neulich Morgens aber würde er erhängt gefunden. Er hatte sich erhängt aus Diensteifer, weil er mit den vielen Executionen nicht mehr fertig werden konnte und sich keine Hülfe erbitten wollte. * Am 14. d. starb in seiner Vaterstadt Wundersiedel ein Mann, dessen Name in ganz Deutschland unheimliche Erinnerungen an eine traurige Zeit heraufbeschwört: der königliche Rechtsanwalt und Veteran der Freiheitskriege Friedrich Sand, älterer Bruder des Studenten Carl Ludwig Sand, welcher am 23. März 1819 Kotzebüe in Mannheim ermordete und daselbst am 20. Mai 1820 mit dem Schwerte hingerichtet wurde. * In einem seltsamen, mit allerlei Flittern behängten Anzuge erschien vor einigen Tagen in Temesvar eine Frau, angeblich aus Palästina kommend, welche sich als Frau des ewigen Juden zu erkennen gab, mit dem sie in Temesvar eine Zusammenkunft verabredet hc be. Ta man bisher eben so wenig von einer Verheiralhung des ewigen Juden, wie von Frau und Kindern desselben gehört hatte, so wurden Nachforschungen angestellt, welche ergaben, daß die Frau wahnsinnig und die Witwe eines in dem Finanzkrach des vorigen Jahres untergegangenen Kaufnkflnns sei. Die Unglückliche wurde darauf in einer Heilanstalt untergebracht. —* In einer Dorfschule im sächsischen Erzgebirge wurde in einem Examen von der Sündfluth gesprochen. Ler examinirende Lehrer stellte die Frage: „Was wurde aus den Menschen als das Wasser fünfzehn Ellen über die höchsten Berge ging?" „Se wurden naß," antwortete Müllerlob. (Neuer deutscher Reichsbote für 1875.) " Eine eigenthümliche Correspondenz wird aus Namslau berichtet: Ein Lehrer in einem benachbarten Dorfe, welchem sein Holzvorrath zu Ende ging, sandte, da ^r die Schulkinder nicht in der kalten Schulstube sitzen lassen wollte, einen von ihm geschriebenen Bries an den Ortsvorsteher, worin er um baldigste Zufuhr von Holz für die Schule bat. Der auf Grund der neuen Kreisoidnung gewählte Herr Ortsvorsteher scheint aber des Lesens nicht recht kundig gewesen zu sein und läßt dem Lehrer sagen: „daß seinen Brief kein Schw... lesen könne!" Der Lehrer, der dieser Entscheidung nicht zu wiedersprechen wagte, der aber doch nicht ohne Holz bleiben wollte, schrieb nunmehr sein Verlangen mit großen deutlichen Buchstaben mit Kreide auf die große Schultafel, vergewisserte sich noch vorher, daß das Ge schriebene ein neunjähriger Schüler lesen könne, legte die Schultafel auf einen Karren und ließ sie nun durch sein Dienstmädchen zum Ortsvorsteher fahren. Dieses schriftliche besuch hatte den gewünschten Erfolg, der Lehrer erhielt alsbald das benöthigte Holz. — Zum Belege dafür, wie vorsichtig man beim Ge brauche von Phosphorzündhölzchen, namentlich dann sein muß, wenn man irgend eine, auch noch so kleine Verletzung an den Händen hat, wird dem Chemnitzer Tageblatt der nachstehende höchst bedauerliche Fall berichtet. Bor einigen Tagen hatte ein sehr achtbarer Chemnitzer Bürger, ein Bau unternehmer, einen Sperling gefangen und war von dem selben in den Finger gebissen worden; ohne sich weiter darum zu bekümmern, streicht er bald nachher ein Streich hölzchen an der Wand an und, das Unglück will es, der Kopf desselben springt ab und ihm in die kleine Wunde an der Hand; leider Hai der Beklagenswerthe diesem Umstand nicht genug Werth beigemessen, denn heute liegt er so schwer erkrankt darnieder, daß man zweifelt, ihn am Leben erhalten zu können; selbst von einer Amputation des bis oben hinauf geschwollenen Armes glaubt man sich keinen günstigen Erfolg versprechen zu können. Jllustrirte Jag-zeitueg, Organ für Jagd, Fischerei und Naturkunde. Herausgegeben von W. H, Nitzsche, Kgl. Oberförster. — Leipzig, Verlag von Heinrich Schmidt. — No. 5 dieser unterhaltenden > und beliebten Jagdzeitung ist erschienen und enthält: Die Schädlichkeit und Nützlichkeit des weißen Storches von v. Schuckmann. — Jagdstreitigkeiten aus alter Zeit von Friedrich Freiherr v. Droste-Hülshoff. — Merkwürdige Begegnung mit einem Rehbock. — Eine Hofjagd von Oberförster Gödde. — Schopfwachtel. — Ein wirksamer Schrotschuß. — Ein Raubvogelfang. — Jagdschutzver» eine u. s. w. u. s. w. — Illustrationen: 25 abnorme Rehgehörne aus der Sammlung d. verst. Ober-Forst meisters v. Gotta (Original). — Begegnung mit einem Rehbock von G. Sundblad (Original) u. s. w. — Preis 1 Thlr. halbjährlich in allen Buchhandlungen und Post- anstalten. Der neue Jahrgang hat am 1. October angefangen. Anleitung zur Vorbildung und zum Stndiengang des Landwirths von Professor a. d. Landw. Lehranstaft Leipzig vr. Karl Birnbaum, Leipzig 1874. Verlag von Heinrich Schmidt. Preis 4 Groschen. Jeder in der Ausbildung gemachte Fehler bedeutet zunächst eine ^Strafe , für die Aeltern; im spätern Leben muß der Betreffende: selbst die Strafe dafür nochmals nachzahlen! -AVer bekannte Verfasser giebt in diesem Schriftchen guit.RatHchläge und empfehlen wir dasselbe allen intelligen«Wd>wirthen znr Beherzigung.