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Machk nlcht länger eine blosse Zuschauerin der grossen Begebenheiten bleiben dürfte, welche der Krieg gegen die franzt Republik? veranlaßt. Das Petersburger und Lond- ner Labinet erneuern ihre Bemühungen, auch Preussen dem System der kriegfüh renden Machte geneigter zu machen Man behauptet aber als. gewiß, daß letztere Macht ihren mit der franz. RepubAck ein gegangenen Verbindungen treu ' bleiben werde.— Aus Danzig wird gemeldet, sie, odep macht sonst damit, was ihm beliebt. Jeder Bauer liefert feinem Herrn, soviel Korn, Vieh und Wein, als er kann. Der Reichthum bestehet also in der Menge der Bauern, und wird darnach bestimmt. ÄUf. serdrm muß ein jeder Bauer seinen Herrn des Jahres einen, zwey oder drey Tage in Essen und Trinken frey halten; dieses gehet das ganze Jahr sofort, der Edelmann gehet von einem zu dem andern, frißt feine Bau ern auf; auch oft die Bauern eines andern, daß die Preußl. Regierung von den Stad- ten Danzig, Elbing, Königsberg und Me- mel »6020 Lasten Getreide unter gewissen Bedingungen auf z Termine- nämlich De- cember, März und August in Bestellung genommen haben. Maynstrom, den n. Octbr. Am 7ten dies sind die Oesterreicher auf der linken Seite des Rheins nach Dürk heim, und von da bis Kaiserslautern vor. gerückt; auch haben sie Alzey besezt und sich einer grossen Strecke des Hundsrücks bemeistert. Bey diesem Vorrücken kam es zu ernsthaften Gefechten, in welchen die Oesterreicher die Oberhand behielten. Den gten Nachmittags erstürmten die Kaiserli- chen den St. Rochusberg bey Bingen, und rückten sodann in Bingen selbst ein, wo sie 2 Kanonen und r Haubitze eroberten. Fürst und Adel in Mingrelien*). Der Adel in Mingrelien hat über ftine - Untenhanen das Recht überleben und Tod; er gehet mit ihnen um, wie er will. So nimmt der Edelmann seinen Bauern ohne Bedenken Weiber und Kinder, und verkauft Eine Provinz Asiens. darüber unendliche Zänkereyen entstehen, die nicht selten in offenbare Kriege ausbrechen. Der Fürst führt eben eine solche herum- schweifende Lebensart, daher man fast keinen Tag wissen kann, wo er sich aufhälk. Auf seiner Pilgrimschaft begleiten ihn seine ganz« fürstliche Familie, Weiber, Kinder, Bediente und Gäste, wenn er dergleichen bey seinem Hoflager hat. Alles dieses macht einen beträchtlichen Zug aus, und wird dadurch noch vergrößert, daß alles Gepacke, so er mit sich führet, von Männern und Weibern, die halbnackend gehen, zu Fuß auf den Köpfen und Schultern getragen wird. Die Mingrelier behaupten, daß dieß ihrem Für- fien weit mehr Ehre sey, al« wenn sie ihm zu Pferde bedienten; sie könnten das letztere leicht, wegen der Menge Pferde, die sie haben. Bey dieser jährlichen Herumwan- derung im Lande zieht der Fürst feinen Tri- but selbst «in, und wo er keinen zu heben har, bekommt er wenigstens ein G^chenk, zugleich entscheidet er auf dieser Reise die Streu handel. Man überreicht ihn; die Klage im Vorbcygehen, und oft entscheidet er so» gleich die Sache; oder er bestellt die Par. theyen an tzen Ort, wo er sein Nachtlager hallen will. Räthsel.