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rere Kaiserl. Truppen von Weilmünster her« bey, und das schöne Chursächßl. Corps rück te aus Rechtenbach vor; die Eavallerie sprengte durch die Straßen, die Infanterie lief gleichsam dem Schlachtfelde zu- und die Hußaren jagten an der Infanterie vor- bey durch die Stadt vor. Hohe und ge ringere Einwohner beeiferten sich, den durch, eilenden Kriegern Erfrischungen anzubie ten, die sich aber nicht die Zeit nahmen, sie zu genießen. Die Franzosen erneuerten nun die Angriffe mit doppelter Anstrengung; allein General Werneck erstieg mit dem Re- Zimente Karaikzay die feindliche Schanze, die Sächßsche Eavallerie kam mit verhäng tem ^Ziegel Herbey gesprengt- unterstützte die Kaiserliche, und so entschied sich der Sieg für die Deutschen. In allem sollen 12 Ka- nonen erobert worden seyn, wovon die Che- Vauxlegers von Herzog Churland 2. erbe», tet haben. Dieses Regiment hatte i Tod ten und 47 Verwundete, worunter einige Officiere. Auch die Sächsischen Hußaren haben t Kanone erobert; dem Lieutenant von Pape aber wurde eine Hand und einem Hußaren beyde Hände abgehauen. Rom, den i. Iuny. Vorige Nacht ist der Königliche Prinz Taver von Sachsen, nach genommenen Ab. schied von dem heil. Vater und dem Cardi nal Zelada, von hier nach Fermo abgereiset, um sich zu Ancona einzuschiffen und nach Sachsen zurückzukehren. Behandlung der Todten bey den Arabern. Die Araber, die das Leben des Men- schen übrigens so gering schätzen, haben doch die größte Achtung für die Tobten und ihre , Grabstadle. Nicht begraben zu werden, sehen sie als das größre Unglück an; die schmählichste Strafe, die bey ihnen einem Miffethäter begegnen kann, ist zu Stücken gehauen, und den Hunden vorgeworfen zu werden. So bald ein Araber verfchkeden ist, wird sein Leichnam sorgfältig gewaschen, und in ein weißes, von schöner Leinwand verfer tigtes Tuch gewickelt, welches zu diesem Be. Huf immer in Vorrath gehalten wird. Die se Leinwand wird in verschiedenen Städten der Barbarey verfertiget; doch wird dieje nige, welche die Pilger von Mekka mitbrin- gen, und dort von dem vornehmsten Iman gesegnet worden ist, weit höher geachtet. Wenn der Tobte gereinigt ist, so wird er auf eine Art von Tragbahre gelegt, und von einem Pferde zu Grabe getragen, be« gleitet von seinen Freunden und nächsten Anverwandten. Unterdeß, daß die Män- ner das Grab machen, hucken die Weiber um den Todten herum, betasten und ent- blösen ihn, oder unterhalten sich auch in der Zwischenzeit über gleichgültige Dinge; manchmal unterbrechen sie ihr Gespräch durch ein lautes Geheul und verschiedenen Fragen, welche sie an den Verstorbenen rich. ten, z B. warum hast du uns verlaßen? Haben wir dir deine Speise nicht wie es seyn soll bereitet? deine Kinder werden dich also nicht wiedersehn? rc. Diesen und ahn. lichen Reden, die bey allen Letchbeqängnis. sen fast die nehmlichen sind, fehlt es nicht an natürlichen und rührenden Ausdruck; und würden ungezweifett den Zuschauer be wegen