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7« ------- - Daris, den 14 April. < Ein hiesig« patriotisches Journal fter Freund der Geseze genant) hat schon vor einigen Tagen Europa nach seiner Art un ter die Machte getheilet, die es am meisten begünstiget. Die franzüs. Republick sagt es, behält in Norden alle Oesterreichsche Lander, das tuxenburgsche, Lüitichsche «nd Mastricht mit seinem Gebiet, in Sü den B^undrut, Mömpelgard, Savoyen und Nizza. Dem Kayser benimmt-es außerdem noch das ganze Manländifche, die Lombardey und das Helmfallungerecht auf Parma und Piazenza, und giebt ihm da- für ganz Bayern nebst den Büßchümern Strasburg, Würzburg, Paßau und Frey, singen. Dem Churfürsten von der Pfalz schenkt es die Staaten des Papsts, u. s. w. Zugleich versichert dies Journal, es wür. den von Seiten der französ. Armee alle Anstalten getroffen, in die Hannöverschen sande eknzufallen. Brüssel, den 14. April. Von der Gegend um Mastricht bis nach Huy sollen jezt alle Anhöhen an der linken Seile der Maas, welche das rechte Ufer beherrschen, befestiget, und an den vorzüg. lichsten Orten mit Batterien, Pallisaden rc. versehen werden; von Huy aus wird man bis nach dem Hintern Theil der Ardenen ei ne Linie anlegen, welche längst einiger Flüsse hinlaufen, und durch die in dasiger Gegend befindlichen Höhen gedeckt werden soll. Der Handkuß. Der Handkuß war in den ältesten Zei- len Religionsgebrauch; man grüßte die Sonne, Mond und Sterne, indem man seine Hasid süßte. Die asten Indier wa^ fen sich vor der Sonne nieder, und führten ihre Hand Lum Munde; und' webndie rei- chen Griechen ihren Göttern Vissel brachten- so begnügten sich die Armen, ihre Anbe- tüng durch Handküße zu erkennen Mge»' ben. Von den.Griechen gieng dieser Ge» brauch ^zu den Römern über. Ein Frey, geist der damaligen Zeit, wurde als ein Gottestäügner ausgeschrirhen, weil er vor einer Bildsäuse vorsteygegangen war, ohne di« Zeremonie des Handkußes beobachtet zu haben. - . / . ?tls das Christenthum die Religion der Heiden und ihre Gebräuche verdrängten, behielten die Bischöffe und vornehmsten Geistlichen den Handkuß lange als eine Eh renbezeugung bey, auf welche sie Anspruch machten. Sie r siegten denen, welche ih nen bey ihren kirchlichen Verrichtungen und am Altäre aufwarmen, die Hand zum Kuß zu reichen. Im gesellschaftlichen Leben ist die Sitte des Handkußes älter, als alle andere Ge- brauche. Schon Salomo spricht von den Schmeichlern seiner Zeit, sie würden nicht müde, die Hände ihrer Gönner zu küssen, bis sie ihren Zweck erreicht hätten. Auch in Rom war diese Höflichkeitöbezeugung üblich, blieb aber verschiedenen Verände rungen unterworfen — Erst scheint sie nur von Untergebenen den Obern erwiesen worden zu seyn; freie Leute gaben sich bloo bis Hände. In der Folge dachten die Römer nicht mehr so - strens