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55 ------- Farbe) werden die Sklaven längst dem Feld stück in eine gewisse Ordnung gestellt.- Nun geht die Erndte an. Erst werden die Gipfel der Nebentrisbe des ganzen Srammee einer noch den andern z bis 4 Zoll unter der Ge gend, wo das letzte Blatt sitzt, auögenom. men. Dann raubt man ihnen die Kronen, und theilt jeden Rohrstqmm in 2 oder z Theile. Mehr Zuckerrohr darf aber nie- Mals geschnitten werden, als man im 24 Stunden davon verarbeiten kann; denn, bleibt es langer liegen, bevor es auf die Mühle gebracht wird so erhitzte» sich fangt an zu gähren, wird sauer und unbrauch bar. Während dieser Arbeit werfen die Sklaven das Rohr hinter sich in Haufen zusammen, und andere binden es wieder in Bündel. Dann trägt man die Bündel iw ein kleines, um sie nach der Mühle zu sichrem ... Bey allen Zuckerpflanzungen sind io bis 15 Fust breite Kanäle, thefis um das Wasser abzuziehen, theils das Rohr desto leichter in die entfernten Mühlen zu bringen. In der Mühle nun, die gemeiniglich von Elephamen, Stieren, Rossen,: oder auch Sklaven getrieben wird, wird es zerquetscht, und der süße Sassr daraus gepreßt. Dieser Sofft muß verschiedenen»^ gesotten , von einem Kessel in den andern übergegossen, und mit einer Asche von Lauge oder Kalk gereiniget werden, bis er seins gehörige Dicke und Läuterung erhält, und als Zucker ver schickt werden kann. Doch kömmt er nicht so ganz zubcreicet, wie er bey uns verkauft wird, von den Orten, wo er gepflanzt, ge preßt, und zuerst gesotten worden, nach Europa; sondert, er wird noch ganz braun und brosaMichl in Tonnen gefüllt, »Md un ¬ ter den Ramien roher Zucket, den felnerk SuckerNedereyen odsrRafnnerien zugeschickt, dis ihn dann erst durch wiederholtes Absie. den nnd Lautern seine völlige Reinigkeil und weisse Farbe geben, und ihn in die formen der Zuckerhüte gießen. Der weisse Zucker kömmt aus Amerika; Er wird auch in Asia, Afrika, in Spanien zu Grenada, in Italien zu Neapel, und Sü liien häufig gepflanzt. Dos Zuckerrohr soll zuerst auf dem Milkeb- ländischen Meere, auf der Insel Pvika, die den Spaniern gehört, gefunden worden sevtt. Mir diesem Zweige der Handlung treiben die Franzosen den stärksten Vekehr. Es giebc verschiedene Akten von Zucker, die sich nach ihrer Weisse und Härte unterscheid den. Der beste ist der Kanarienzucker, von den Kanarien inseln, Vie um Afrika liegen, der jezr aber selten zu uns kömmt. Dann folgt dcr Boier. oder Beierzucker, deutsch: Herrn - odor wie ihn die Franzosen nennen: Königszucker. Dann kommt der Raffinade, verfeinerte Zucker, auch fin a fin, Finat, Eanvisbrod genannt. (Die Holländer nen nen in ihrer Sprache den Zucker: BrodI Diesem folgt der Meliszucker von der'Insel Malta, und endlich der Thomas- oder der Farinzucker, weil er sehr mehlicht, braim und weich iss Aus diesem wird durch wie derholte Läuterung und strenges Kochen dec braune cristallme Zucker, Zuckerkands, und aus emem feinen Zucker der weisse Zucker- kandi zubereiret. Wenn der Zucker in die Formen gegossen wird, läuft aus ihm eiir süßer brauner Safft, welches der Syrop ist. Auf dem Rathrause zu Oelönitz solle» hen 2ten My y, I, zwei) alte eiserne Brau. Pfannen,