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' ">7!7 22V nach Belieben zu disponiren, und sich den Ort seines künftigen Aufenthalts entweder in Warschau, oder in einem fremden Lande zu wählen, doch wird er diesen Winter hindurch in Grodno bleiben. Der König in England hat neuerlich dem Parlement erklären lassen, daß er die jetzige Regierung in Frankreich so beschaffen zu seyn erachte, daß er sich mit ihrin Frie- densunterhandlungen eiulassen könne, falls dieselbe ihrer Seits geneigt darzu wäre.— Die Zeit muß es lehren, von welcher Folge diese Erklärung seyn wird. Ursprung der Perücken. Schon vor mehr als 2000 Jahren wa- ren die Perücken unter den Griechen und Römern bekannt. Bis zur Regierung Franz des ersten im Frankreich, trugen die Fran- zosen langes Haar. Dieser König ließ sich die Haare obstumpfe», und jeder ahmr« ihm nach. Dies geschah in der Mitte des lüde» Jahrhunderts. Nachher wurde das lange Haar so sehr beliebt, daß man es mit fal schen veilängerte; die Perücken nahmen so sehr überhand, daß <626 alle artige Herren solche trugen, und daß 1660. sogar die Prediger sich solche zulegten.— Nach vor wenig Jahren naht? man es ginem Geistlichen fast übel, wenn er sein eignes Haar trug. — >5'8- wurdet» zu Nürnberg schon Perücken gemacht. Ein Herzog zu Sachsen bestellte dort eine, die hübsch kraus und gecl seyn sollte. Geel heißt soviel als Blond. Die Deutschen, die schon lange die französischen Moden mstgemacht-hatken, nahmen auch diese an. In einer Schrift ums Jahr rzaa. heißt es; „O Weib! erschrickst du nit, wann du fremd Haar zu Nacht auf deinem Kopf hast ? und etwa von einer tobten Frau zu Scha den deiner Seelen." Gegen den Puder heißt es: „ein alter Gress pülvert sein Haar, will das eckelnde Frauenzimmer dabey über reden, seine Haare waren nicht Alters hal ber grau." Auch zu Magdeburg predigte »670. Pastor Schubart,wider die Perük- ken.— 170;. verbot der Pabst den Geist lichen die Perücken, und erst »716. wurde die erste Perückenmacher - Innurtz errich tet. — Das Lte Buch von Gellerts Hute. Erfindung macht den Künstler kund. Der broygespihle Hut ward endlich wieder rund. — Ein kluger Mann fand, daß unaufgeschlagen den breiten runden Hut zu tragen, natürlicher und weil bequemer sey, als die gezwung nen, steifen Krempen alle . . drey, was soll die Krempe? sprach er. Schützt sie für Sonnenbrand? Hält sie den Rege» auf? — Ein Dumm kopf oder Thor erfand das Spielwerk, Hüte aufzustutzen, um sich recht abgeschmackt darein zu putzen." Welch riß er..mit. geschäft'ger Hand die Schnüren lös, und gieng zu seinem Nachbar hin. „Auf folgt! rief er ihm zu, wenn Manner- sinn in