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-------- rvz «E-s haben. Die bürgerliche Gesellschaft muß bey solcher Erschlaffung zu Grunre gehen. z) Unsere Aüngling« wissen gleich alles, »erstehen alles besser, achten auf Niemand, ahmen Niemand nach, und sind sich selbst zum Muster. Anekdoten. Maria de Medizls, Ludwig XM. Gemahlin, konnte durchaus keine Rose, auch «icht eine gemahlt« sehen, ob sie gleich alle andere Blumen sehr liebte. Lkevalier öe 6uisc ward bey Erblickung dieser Blume ohnmächtig, und loksnn li« Großherzog zu Mokka», hatte gleiches Schicksal mit ihm beym Anblick eines Frau- «nzimmers. Ein gewisser Geehrter erzählt: Ein Va- ter hätte seinen leiblichen Sohn so wenig lei den können- dr»ß er gleich ohnmächtig wor den wäre, wenn lezrerer auch selbst an einem Orre »erborgen gewesen, wo der Vater hin- gekommen. Ls KLorre^e Roger konnte keinen Tom eines musikalischen Instruments vertragen; der Donner hingegen machte ihn freudig und munter. Ein Fürst ließ einen Geistlichen sagen: Er sollte unverzüglich zu ihn kommen! Er kam aber erst in einer halben Stunde „Warum denn so spat?" fragte der Fürst. Der Prediger sagte mit vieler Se bstzüsrie. denheit: , . , ,,Weil ich mit einem vornehmern Herrn sprach, als ^«.Durchlaucht sind-,- ich «ar eben im Gebet begriffen." Ein Rathsherr widersprach allemal sei- nm übrigen Kollegen, »venn er auch einfah, daß er Unrecht halte und entschuldigte sich damit: daß er's darum chäte, damit er sein ju» covtrgchcLnch nicht verlöhre. Bey der EmpstnLsamkeit muß man auch mit dem Verstände guten Rath hallen; west man sonst mit dem besten Herze»» man- ches Unglück stiften, und sich und andern das leben freudenlos machen kann. Die Wahrheit schmerzt oft weniger, wenn sie uns geradezu gesagt wird , als wenn man ihr eine Hülle umwirft, die ost schreckliche Dinge hinter sich vermukhen läßt. Wenn es der Wahrheit mit dem Schwerdt in der Faust gilt, dann ist da« der Männer Sacke; muß sie aber durch glatte Worte sich Freunde suchen, dann wählt das Weib» Ein gewisser Doktor kam bey eitlem Gastgebote so zu sitzen, daß er gerade ge gen sich über einen jungen Menschen, wel cher sehr nasenweise Reden führte, vor sich harte. Dieser, der sein Vergnügen da- rinne suchte, wenn er andere Leute hudeln konnte, sagte zum Doktor: sagen Sie oiir doch, was für ein Unterschied »st, zwischen einem Doktor u einem Hanswurst? Ohne sich lange zu besinnen, ankworkt« der Dok- torr Der Tisch. ' BlkaMt-