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r4Z gestrichen waren. Es waren 2 Knaben, wovon der älteste IO und Jahr, der jung, sie s Jahr u. das Mädchen c) Jahr alt wa ren Die am 27. Juli d. I. von denen Ade- lichen v. Brösiqkschen Gerichten zu Breit- tenfelde, Groß-und Kleinwiederitzsch veran. staliete, u. vom Stift Merseburgschen Stadt, und Landphysikus v. Carl Gottlob Schu barth in Merseburg, unternommene Eröff nung aller z Leichname, hat nun bewiesen) daß diese Kinder, äusser dem Kopfausschla- ge, ganz gesund gewesen sind, u. daß die ein zige Ursache dieses plötzlichen Todes allein, in der aufgelegten Salbe zu suchen ft». Die mit derselben gemachten chemische Versuche sowohl, als auch der Versuch mit einer jungen Katze, welcher ein Qnen.davon, mit einem Eßlöffel Wasser vermiftl-t,nachu. nach eingegeben wurde, bestätiget, daß Arse- nik, mir einem alkalischen Salze verbunden, die Bestandtheile dieser Salbe sind, indem auch die Katze, in einen Zeitraum von einer Stunde, unter heftigen Schreien u. Konvul sionen, krepirte. Auch bestätigte das, was bei) der Besichtigung und Eröffnung aller z verstorbenen Kinder bemerkt wurde, daß der Gebrauch dieser Salbe tödlich sey, denn die selben wurden gleich nachdem Tode stets,der ganze Körper derselben, und vorzüglich die Finger u. Nägel warm sehr blau, und erstere sowohl al« auch die Kinnladen krampfhaft zusammengezogen. Auch bemerkte man bey allen zen, daß die Augensterne (Pupillen) sehr stark erweitert waren Alle z hatten fer ner strotzende Blutgefäße im Gehirne, bet) al len gen, war theils Blut, theils Wasser im Höhlen desselben besindl. bei- allen zen, wel che alle gute und gesunde Eingeweide Hanen, bemerkte man endlich, daß die ganze Blut. mässe im Körper aufgelößt sch. Möchtendoch auch durch dieses traurige Beyspiel, alle die- jenigen belehrt werden, welche, (wie es fast täglich von Aerzten bemerkt wird) bey Haupt- und Kopfausschlägen, ihre Zuflucht zum Schmieren und Salben nehmen, möchten doch dadtu ch alle gewarnt »Verden, welche überhaupt in Krankheiten Hülfe bey Leuten suchen, die ganz und gar keine Kenntniß von selbigen, noch vielwentger von denen üblen Folgen so daraus entstehen, zu haben pfle gen, wenn falsche Mittel gebraucht werden! N.S. Der Ausgeber dieser Salbe/ist bereit« in Leipzig arretirt, und zu wünschen, daß die menschliche Gesellschaft, auf irgend eine Art, gegen diesen Quacksalber ferner hin ganz gesichert werde. - — —t Elvert, Da man zum Besten hiesiger Einwohner den Ein-u. Ausgang durch die Pforte beque mer und dauerhafter zu machen entschlossen, auch bereits dazu Anstalten gemaäft; so ist es nothwendig, vor allen Dingen die bisher eingetissenen, und die gute Absicht vereiteln den Misbräuche abzustellen. Nemlich: 1) Soll sich niemand unterstehen, mit Schubkarren, beladen oder unbeladen, diesen Stadt-Ausgang zu befahren, noch weniger 2) Holz oder Büschel vor der Pforte herabzuwerfen; oder sonst z) schwere Dinge durch dieselbe herauf und herunter zu schaffen: alles bey Ver meidung Fünf Thaler Strafe. Die Aussicht darüber ist dem Pforten- Wächter auf seine Pflicht gegeben. Wor- nach sich zu achten. Signl. Plauen am 8- Sept. 1795. Bürgermeister und Rath daselbst. Auf