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durch eine Proklamation aufgefordert, schleu nig aus dem Hafen zu gehen, um alle Fahr- zeuge anzuhalten, welche der Oesterreich, ischen Armee Lebensmittel zu bringen, wel- che Flagge sie auch führen möchten- Die Regierung zu Genua erlaubte zwar den Kapern auszulaufen, erklärte aber, daß sie nach dem gegebenen Ehrenworte kein Schiff binnen 24 Stunden mit Arrest belegen könnten. Allein der Minister erwiederke, daß man es in dem gegenwärtigen Falle mit dem gedachten Gesetz nicht so genau nehmen müsse, u. wirklich liefen einige Ka- per aus, die aber bald wieder zurückkehr. ten, al^man ihnen drohete, mit Kanonen und Kartätschen auf sie zu feuern. Gleich- wohl wagte es am 6le» dies, ein Corsar, auf den Fang abzusegeln; allein als der selbe das Signal zur Rückkehr nicht befolg te, ward vom neuen Molo auf ihn gefeu ert, wodurch er genöthiget wurde, mit ei nem verwundeten Steuermann wieder ein- zulausen. Darüber führte der französische Minister die stärksten Beschwerden dey der Regierung zu Genua, die denn auch die Ar- rekirung der beyden auf dein neuen Molo eommandirenden Ofstciere befahl. Zwey französische Fregatten und 2 Cutter, die sich aber im Hafen befanden, gieugen hierauf unter Segel, und nahmen die Corsaren ih rer Nation in die Mitte. General Wurmser ist den 22. in Frey burg eingerroffen. Man glaubt, daß es bald zu einer wichtigen Unternehmung kom men wird, da das Corps, welches unter ge- dachtem General agiren soll, schon fast ganz im Breisgau vereiniget ist. In der Ge gend von Schwetzingen sollen dermalen nur noch wenig Truppen seyn. ' warnendes Beispiel für diejenigen, welche ihre und ihrer Rinder Ge sundheit Quacksalbern anver- crauen. * Johann Georg Tischer, ein armer, aber ehrlicher Tagelöhner in Großwiederitzsch (7 Stunden von Merseburg, 2 Stunden seit, wärts Leipzig) im Stifte Merseburg gele- gen, war Vater von 6 Kindern. Viere davon halten, seit einiger Zeit den Kvpf- ausschlag. AufAnralhen Anderer, suchte m.m Tischer,, bey einem Manne, Namens Hofmann, welcher sich in Leipzig aufhält, Hülse darwider. Dieser Hofmann gab dann, nebst einigen andern innerlichen Mit- teln, auch eine weisgrauliche Salbe, welcl-e, auf Leinwand gestrichen, allen vier Kindern auf den Kopf gelegt werden soll. Am 25. Juli d. Jahres Abends um 9 Uhr geschah nun, nachdem die Kinder, welche übrigens gesundu. aufdemHofe hcrumgelaufen wa ren, dieses unglückltche Ausschmieren, mittelst einer Feder. Die älteste Tochter 14 Iahe alt, widersezte sich, lind ließ sich nichts auf. schmieren, und wollte Gott! cs wäre bey kei. nem geschehen, denn kaum war der Vater mit den übrigen auszusireichtn fertig, so fieu. gen sie alle z an, sich zu erbrechen, bekamen viel Stuhlgang, klagten über heftige Kopf, schmerzen, Herzensangst und Schwindel, ja, nach Verlauf einer Stunde, starben alle z, in eben der Reihe in welcher diesclbigen gestri- » Wir haben dieses ans einem öffentlichen Blatte um deswillen entlehnet und hier eingerücket, damit die Gefahr, welche damit verbunden ist, wenn man bei) Krankheitsumflanden seine Zuflucht zn Quaksaibern nimmt, auch in hiesiger Gegend bekannt werden möge.