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wo man von den auf Erfahrung gegrün deten Feldordnungen abgieng, schrecklicher Schade angerichtet wurde. Man will aber nur vor jezt behaupten, daß es klug von unsern Alten war, zu verordnen, daß das Rindvieh zuerst auf die Stoppeläcker getrie- ben werde, unmittelbar aber darnach der Schweinhirt seine Heerde nachtreibe, und wenn der sie einige Zeit befahren, erst dem Schäfer erlaubt sey darauf zu weiden. Aber jezt ist es an vielen Orten gerade umge kehrt, seitdem die allmächtigen Felddiebe, die Schafer, um der weißen und gelben Lämmer willen, Herren und Meister von den Gemeindefluhren find; an vielen Orten, wer sollte es glauben, ist den Kuh - rind Schweinhirten hoch verboten, die Stoppel acker zu befahren, weil der begünstigte Schafer es so verlangt. Laßt uns diese verkehrte Oeconomie mit wenigen beleuchten. Daß die Stoppelweide für das Rind vieh eine krefliche Weide sey, wird niemand läugnen; sie gewährt überdies den Vor theil, daß durch die Schwere derWeidgän- ger allsthon die Gange der Mäuselöcher zerstört werden. Die unmittelbar hernach auf die Stoppeln getriebenen Schweine fin den deswegen die treflichste Weide, weil sie die Aecker, nm der von den Mäusen zusam men getragenen Früchte willen, .sehr um graben, die Feldmäuse aufspühren und auf- freßen und auch die Quakten begierigst auf suchen. Dadurch werden die Mäuse dem Tausend nach vertilget, und das Schwein halb gemästet. Noch gewährt dieser Betrieb durch die Schweine dem Eigentümer des Ackers den Vortheil, daß wenn dieser sich selbst auf iZ5 ------ den Acker begeben will, er oft von der von den Mäusen abgetragenen Frucht dem Sim- ry nach den Schweinen aus den Zähnen reißen und wieder erhalten kann. Endlich wird dem nachlreibendcn Schäfer dadurch nichts benommen. Die Schweine haben die Wurzeln hervorgewühlt, die immer die beste und vorzüglichste Nahrung der Schafe sind. Dem Schafer geschieht darunter nicht das geringste Unrecht, da ihm von dem Ortsvorgesezten in seinem Pacht kein Eigenthum der Gemeinde, das Vie Weide ist, sondern nur die Rachweide hat zuge- standen werden können. Auch die auf das Feld und in die Gärten sich schleichende Hauskatze «Hut gewiß in diesem Fache mehr Dienste als sie schadet. Man begünstige also die Vermehrung der Naben; man tödte keinen Uhu, keine Eule, kein Käuzlein; man schone die Füch- se, wilde Katzen, Marder, Iltisse und Igel und betreibe die Stoppelweide nach Art der Alten! Alsdann werden wir gewiß über die unsere Erndre zerstöhrcnde Feldmäuse keine so gerechte Klage mehr führen dürfen. Scevbefall. Am 2 z. August Abends nm 7 Uhr, ver starb zu Geilsdorf Herr Johann Gottlob Mdsts, treuverdientgewefener Cantor und Schullehrer daselbst an den Folgen einer langwierigen Brustkrankheit, in einem Al ter von 42. Jahren. Ein Mitglied der kiei- nen Leichen-Gesellschafft. Eine ganz neue Chaise> welche sowohl 2, als 4siM gebrauchet werden kann, mjt weißen