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Voigtlandischm Treys-Stadt Plauen Sechster Jahrgang. Drittes Vierteljahr. AV^annheim vom 22. Iuln: Gestern in der ,<irühe kamen gegen 6000 Franzosen über Mutterstadl geqen Worms, Um die truppen des Erbprinzen von Hohen, lohe zu beunruhigen. Sie sind aber von den Preussen glücklich zurückgeschlagen wor. den und retinrten sich nach Schifferstadt und Muspach. Sie haben 600 Mann an Tod ten zurückgelaffen, indem besonders eine verborgene Batterie und die Preussischen Scharfschüßen aus dem Gebüsch eine grose Niederlage unter ihnen anrichteten. Auch haben die Preussen 4 Canonen und viele Pferde erbeutet. Es wurde dem Feind ver. rathen, daß in einem Walde die Preuss«, sche.Infanterie versteckt sey, um ihnen in den Rücken zu fallen; sonst würde die gan- ze Colonne gefangen worden senn Denn nun griffen sie den Wald selbst an. Dem. v« iierachiel sind noch sehr viele gefangen worden, Aachen v.'6. Jul, Die hiesigen Nach richten sind gegenwärtig nicht gm; wir hoffen aber, daß sichs bald andern werde; denn s> nst sind wir alle verloren. Alles flüchtet sich sowohl aus Brabant als aus Lüttich nach den Gegenden von Cleve, eo bis 20 Reisewägen kommen zu Masseyk öfters zu gleich an. So geh« es auch zu Wasser von Lüttich her. Die kleine Stadt Masseyk ist oft so voll Menschen, daß sie auf der Stra fe schlafen müssen. — Das Coburgische Vauptquarrier ist zu St. Trond und das Beaulieufche zu Huy. Charleroy, Ostende Ppern, Gent, Brüssel, Molines sind in französischen Händen. Zu Masseyk war ein KayserlicheS Hospital von ungefähr 200 Mann; diese sind heule nach Cölln lranö- porlirt woaden. Bey allen Hiobsposten aus den Nie derlanden, (sagt em öffentliches Blatt) darf man den Muth noch nicht sinken lassen. Die Kayseriiche Armee ha> freylich viel ge. litten, aber der grose Verlust betrifft nur die Infanterie Die Cavallerie ist noch fast unangetastet geblieben, weil sie nicht G g wir-