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Z8 hlg, ihre Patrouillen gehen von Arnheim und Duisburg bis Emmerich noch immer ab und zu. — o . . 27^0 Verschiedene Behandlung der Kranken. DieBabilonker sehten ihre Kranken auf die Gasse, wo ieder Vorübergehende sie ansprechen und über ihren Zustand ausfra gen mußte, um, wenn er etwa« dergleichen Krankheit selbst jemals gehabt, oder an ei- nem andern, der davon genesen war, gese- Hen hatte, ihnen einen gmen Rath zu ge ben. Denn eigene Aerzte hatten sie nicht, so daß kein ehrlicher Mann in ganz Da- bilon eine andere Wahl harre, als krank, oder Arzt zu seyn. Sonderbar genug! aber noch sonderbarer ist, daß HerodotuS diese sowohl für die Gefunden, als auch beson ders für die armen Kranken so lästige Ein richtung höchst weise findet. Waran die Babylonier gänzlichen Man gel hatten, an Aerzten von Profession, dar an hatten dieEgyptier Ueberfluß Bey die- sen winimelte es aller Orten von Aerzten: und iede Krankheit von einem jeden Theil des Körpers harte ihre eigenen Aerzte u. s. w. Und gerade diese Nation Hane allenfalö gar keines Arztes bedurfft. Denn bey der fast unwandelbar gleichen Temperatur der Lufft und bey ihrer ausnehmenden Reinlichkeit genossen sie einer sehr dauerh afften Gesund heit; überdieß vomirte und pm-girte die gan ze Nation regclmäsig alle Monate durch, drey Tage. Dagegen hatten einige Indische Völ- kerfchafften, welche Mmschenfleisch speißten, weder gelernte Aerzte, wie die Egyptier, noch solche gezwungene, wie die Babylonier, son dern so wie einer bey ihnen kränkelte, oder zu kränkeln schien, eilten feine nächsten Ver wandten, ihn todt zu schlagen, damit er nicht vom Fleisch fallen oder gar ungenieß bar werden möge. Da half nichts, daß er bctheuerte, er sey gesund. Das Besorg- nist, in ihrer Nahrung verkürzt zu werden, verwarf solche Ausflüchte und gestattete kei nen Verzug. Die Alten beförderte man auf eben dicfelbe Weife. Bey andern Indiern, welche blos von Pflanzen sich nährten, waren die Kranken sicher, weder lebendig geschlachtet, noch todt gefreßen zu werden. Dagegen waren sie aber auch so bescheiden, daß sie den Gesun den alle Mühe und selbst den Anblick ihrer Uibel und Leiden ersparten. Sie begaben sich, sobald sie Annäherung der Krankheit spürten, an einen abgelegenem Ort, wo, sie, ungepflegt und unbedauert, aber auch ungestört von Freunden und Feinden den Tod erwarteten. Bey einer szithifchen Nation berief man, wenn der König erkrankte, drey derzuver- läßigsten Wahrsager, die dann gewöhnlich als die Ursache der Krankheit angaben, daß dieser oder jener beym Throne des Königs geschworen und einen Meineyd begangen habe. Läugnete der Beschuldigte hartna- ckig: so wurden noch sechs andere Wahrsa ger befragt. Erklärten auch diese ihn für schuldig: so verlor er, ohne weiteres, den Kopf, und sein Vermögen theiiten, wie bis-