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de Erzählungen ihr Zeugniß ganz entkräf teten. Allein Geschäftigkeit des Privathas. ses und Partheygeist ersetzten das Fehlen, de und wußten dieser grundlosen Anklage Gewicht zu geben. Herr Guillin de Pou- gelon wurde also in Verhaft genommen und einem Dekret der Nationalversamm. lung zufolge nach Paris ms Gefängniß gebracht, wo er, ohne eine Untersuchung, ohne ein Verhör erhalten zu können, so Ian- ge schmachten mußte, bis er endlich in den schrecklichen Tagen des Septembers 179,. wahrscheinlich mit den übrigen unglücklichen Schlachcopfern des wütenden Pöbels seinen Tod sand. Ma» mußte nach der Verhaft, nehmung diesWWtannes nur mir zu vielem Grunde befürchten, das Gesindel zu Lyon möchte zu Lhätlichkerten und Angriffen ge gen vie Familie und das Eigenthum des Herrn Gu,llin de Pougelon verhezt werden: daher flüchteten sich seine Frau, seine Schwe ster und Nichten mit ihren besten Sachen zu Herrn Dümoncet aus sein Schloß Po- leymieux. Dieses Schloß war Letzt eine Wohnung des Traurenö und Wehklagens geworden. Denn zu der willkührlichen Verfolgung des Herrn Guillin de Pougelon, hatte sich noch kurz vor der Flucht seiner Familie ein Hauß. licheS Unglück gesellt, das die Leiten dieser Beklagenswürdigen vermehrte Als man ihn nach Paris lransportirte, Höne seine Gemahlin, ein junges n-saxs Weib, eine -ältliche Gattn und tugendhafte Mutter, auf den Strafen zu Lyon eine von jenen blutigen B ofchüren ausrufen,'durch wel- che man die Gramamkett des Pöbels nährt und belustigt, und worinnen umständ lich erzählt wurde, wie Herr GM« de Pougelon unterwegs latermsirt worden sey. In eben dem Augenblicke meldete man die. ser Dame, daß ein Eilbote aus Paris sie zu sprechen verlange. Das alles zuiammen- genommen, erschütterte sie zu heftig; ihre Einbildungskraft verwirrte ihren Verstand, Verzweiflung riß sie dahin; sie wähnte, der Eilbote brächte die Bestätigung der Ermordung ihres Gemahls; sie sprang auf, beneßre ihr Kind mit ihren lezten Thränen und stürzre sich zum Fenster hin aus! — Die Fortsetzung folgt. " — 0 Edles Betragen des englischen Volks bey der Nachricht von Ludwigs xvl. Ermordung. Als der Französische Gesandte, nach der Bartholomäus . Nacht Audienz bey der Königin Elisabeth erhielt, führte man ihn durch die schwarzbehangenen, we gen jenes Blutbades in Trauer gekleideten Zimmer. Als die erste Nachricht von Ludwigs XVI. Ermordung zur Schauspielstunde in Lon- don bekannt wnrde, erregte sie allgemeinen Unwillen und Lheilnahmc. Die Zuschauer litten nicht, daß das Stück ausgespielt wer den durfte; sondern sie Verliesen alle das Sckauspielhaus, nachdem vorher dos Orche- ster das Volkslied, 606 lsve sboliing ctc. (Gott erhalte den König!) geftnelet harre, das Zuschauer und Schauspieler anstimm ten. Edles