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dm er unkt» dem Tyrannen Phalaris für andere erdacht hatte. Guillin Dünwntet. Ein Blatt aus dem Blutschulden-Register des neuen Frankreichs. Die Entweichung des Königs von Frankreich nach Varenneö und die Schluss, se der gesetzgebenden Versammlung, har. ten ganz Frankreich in eine neue Gahrung versetzt und m vielen Departements von neuem den Krieg der Bewasneten gegen die Wehrlosen, der Nichtshabcr gegen die Eigenthümer, und der Meuchelmörder ge- gen das Leben solcher Bürger entstammt, die man als Geächtete ausgezeichnet hatte. Willkührliche Vcrhaffcsbefehle erfüllten den Stadter und den Landmann mit Schrecken und. die Kerker wimmelten von Gesänge- nen; Edelleute, Geistliche, die man mit dem Namen der Ungkschwornen ge- brandmarkt hatte, wahre und vermeintliche Aristokraten wurden, kratz der Artickel von Menschenrechten, allen Arcen von Verfol gungen, Miöhandlungen, Verbannungen und Plünderungen Preis gegeben, die an ihnen mit iener Wuth vollzogen wurden, welche nur fanatischer Eifer erzeugt. Allein unter allen Schandthaten, die damals in Frankreich ausgeübt wurden, war keine mehr Schande für die Menschheit, ver- rieth keine mehr schreckliche Verderbniß der Sitten, als das Bubenstück, das man gegen Herrn Guillin Dümonlel ausübte. Herr Guillin Dümonlet beschloß auf seinem Schloß Poleymreur, unweit Lyon, eine mehr als sechzigjährige Laufbahn, die er ehrenvoll beym Seewesen und im Dien- ste des Staats verlebt hatte. Er mischte sich in keine öffenHche Angelegenheuen; und als die «Sue Constitution bekannt ge macht wurde, unterwarf er sich ihr pünkt lich und empfahl seinen Nachbarn und Be kannten gleiche Folgsamkeit. Er widmete den Ueberrest seiner Tage der Liebe und Sorgfalt für seine junge 22jährige Garcin, die sowohl durch die Reize der Schönheit, als durch ihre vortrefflichen, persönlichen Eigenschaften interessiere; zwey junge uner- wachsens Kinder waren die Pfänder dieser glücklichen Ehe» Keiner von allen den Vorwanden, de ren man sich bedient hat, um die neue Freyheics -Regierung in einen offenen Krieg mit dem Eigenthum und den Eigenthü mern zu verwandeln, schienen die Ruhe des Herrn Dümontet stören zu müssen, als, leider! ein bloser Zufall den ersten Grund zu den schrecklichsten Unglücköfallen dieser armen bedauernswürdigen Familie legte. Es gieng damals ein Gerücht, als ob die ausgewanderten Prinzen sich nach Lyon be geben und diese Stadt zum Mittelpunkt ei ner Gegenrevolution wählen würden. Der Bruder des Herrn Guillin Dümontet, Herr Guillm de Pougelon, ein Rechtögelehr- ter, dessen Ruf und Talente langst den Neid und dih Eifersucht böser Menschen er- regt harten, sah sich in diese Sache durch allerley Denunciacionen und Beschuldigun gen verwickelt, die aber von Leuten herrühr, len, deren Charakter, Wandel und absur de