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kx -ss» Ein PoMion, dee feims Gleichm sucht. Am 5 Octobr. vorigen Jahres fuhr der Postillon Georg Schmidt von Ohrdruff einen Paßagier nach Gocha und mußte al. so durch den, wegen des, besonders im Frühjahr und Herbst, osse außerordentlich anschwellcnden Waßers, berüchtigten Kol- lcnstädtcr Grund fahren. Nicht weit vom Hauptstrom, indem sich das Waßer in mehrere Ströme vertheilt hatte, erblickte er mitten im Wüster einen mit 2 Pferden bespannten Karn,, worauf ein Mgnn saß, der die Pferde nicht mehr regieren konnte und ängstlich um Hülfe schrie. Schmidt fuhr schnell auf ihn los, fragte nach der Ursache seiner Aengstlichkeit und hörte von diesem Manne, daß sein Sohn, der auf dem Dorderpfetde gesessen habe, so eben ins Wasser gefallen und durch die Heftig keit der Fluth fortgerissen worden sey. Auf diese Nachricht spannte Schmidt sogleich sein Vorderpferd, auf das er sich verlassen konnte, ab und ritt längst dem User hin, um den Unglücklichen zu retten. Lange konnte er nichts von ihm entdecken; end lich aber erblickte er ihn im Wasser und sprengte augenbl ckiich hinein. Da es aber an einem solchen Orte war, wo er ibn, des reissenden Stroms wegen nicht fassen konnte: so besann er sich sogleich anders, sehie wieder ans dem Wasser heraus und jagte so schnell, als cs sein Pferd aurhal- ten konnte, eine kleine Strecke langst dein Ufer hinab, um einen Vorsprung zu ge winnen. Fortsetzung folget. Bekanntmachung Die dritte Versammlung der geschlos^ senen Gesellschaft von Freuden des Tanze» und geselligen Vergnügens fällt auf der» azsten d. M. Die dismalige Pause wird durch Absingung des Rundgesangs für Fröh liche von Bürde (Liederblich p. 16) nach der Schusterschen Compvsilion ausgetüllt werden; auch wird Hr. KP Wagner di« Gesellschaft durch einige Solos auf den» Cussell oder der russischen Harfe unterhalb ten. —- Und so wäre denn der erste Ab- schnitt dieses gesellschaftlichen Vergnügens vollendet, das man als Plan mit so vielem Eiser unterstützte, und in seiner Würklich- keit mit so vieler Nachsicht beurtheilte. Nun hängt es blos von Ihnen ab, Freunde der Geselligkeit, ob eüw Anstalt, deren Absicht reiner tebenögdnnß ist, schon im Keimen wieder in ihr Nichts zurücksinksn oder durch ihre fernere Theilnahme sich immer mehr entwickeln und vervollkommnen soll. Ge wiß wünschen Sie alle das letztere und der Gemeingeist, womit Sie sich fernerhin für dieß Institut interessiren, so wie die Ach tung, welche Sie den Gesetzen der Gesell, schäft schenken werden, wird dem bis jetzt noch unvollendeien Gebäude bald so viel« Reize und so dauerhafte Festigkeit verschaf fen, daß es seine Beförderer immer mehr durch wahre Freuden belohnen und Ihnen auch in der Ferne Ehre mcchen wird. Soll, te jedoch schon früh Jemand die Hand wieder sinken lassen und keinen sernern An. the-l an dieser geselligen Verbindung neh. men wollen: so muß dieß entweder am 24 dieses bey Herrn Haußner im alten Amt. Hause oder spätestens an» Versammlungs abende