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IO lich preussischen Armee ist bis heute noch nichts von Bedeutung vorgefallen. Her zog von Braunschweig befindet sich noch zu Oppenheim. Frankenthal ist noch von Kaiserlichen besezt. In Stockholm hat man eine wider das Leben des Herzogs Regenten angesponnene Verschwörung glücklich entdeckt und ver schiedene Grose, die daran Theil hatten, gefänglich eingezogen. " - " Edclmuth elnes armen Berg- maimes. Edle Handlungen, die im Stillen und nicht mit dem Vorsätze aukgeübt wurden, damit ihre Namen in den Zeitungen öffent lich bekannt gemacht werden möchten, wo durch sich in unserm aufgeklärten Jahrze- hend vielleicht mancher zu einer Wohlthat bewogen fühlte, Tugenden, die von dec nie- dem Volköklasse ohne gereizte Eigenliebe ge übt werden, verdienen vorzüglich zur Auf. munterung und Nachahmung bekannt ge. macht zu werden und dahin gehört auch folgende wahre Geschichte: In Bermsgrün bei) Schwarzenberg lebt ein Bergman», Iakob Günther ist sein ehrwürdiger Name! der mit seinem Ehc- weibe , 5 Kinder zeugte, wovon noch l l am Leben sind. Dieser Mann, dem sein Stand nur kärglichen Unterhalt verschaffte, fühlte sich nicht nur verpflichtet, für die Seinigen zu sorgen, sondern glaubte auch, bey der eintretenden, das Gebürge so f»hr drückenden grosen Theumng, das Kind eb nes Verwandten für dem Hungertods sichern zu müssen. Er nahm das Kind des Ver wandten, welches in einer so traurigen Zeit nirgends untcrzubringen war, in sein Haus und ob er gleich für sich und die Seinigen kaum Brod genung verdienen konnte, in dem die Grube, auf weicher er arbeitete, nicht in schwunghafften Umtriebe war u. er daher sein volles Lohn nicht erhielt: so er- zog und ernährte er doch dieses Kind, wie seine eigenen, so lange, bis es sich sem Brod selbst zu erwerben im Stande war. Ja, selbst der Verlust von 92 Thalern, (ein wichtiges Kapital für einen armen Bergmann! ) die er, als seine Grube auf- läßig wurde, als verdienten Lohn zu for- dern behalten hatte, hielt ihn einige Jah re nachher nicht ab, solgmde bcyspiellofe und vorkrestiche Handlung auözuüben. Sei ner Frauen Schwester Mann starb u nach einigen Tagen auch seiner Frauen Schwe ster und hinterließen 4 nnerzogene Kinder, worunter ein blödsinniger Knabe war. Da nun die Eltern diesen Waisen kein Ver mögen hinterlassen hatten: so wolltet» Sach senfeld, dem Orte ihres Aufenthalts, sich auch niemand ihrer annshmcn. Günther kam und höuc die Vcrathschlagung: was nun mit den Kindern werden sollte und- daß man darüber nicht schlüssig werden konnte. „ I, sagte er: was kümmert ihr euch nun so vergeblich! ich nehme sie zu mir! wo eilf Kinder essen, da essen auch noch viere, so hab