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Ssl eln groserTbeil derselben ist scholl nach Bin- gen gefänglich abgeführt worden. Der fran zösische Kommendant soll noch in Mainz feyn. Generallieutenant von Wolframs- dorf ist zum Gouverneur von Mainz er nannt worden. Der thüringische Bauernkrieg. (Beschluß.) Unter diesen Umstanden konnten denn freylich die Abgeordneten der Fürsten, welche in ebendiesem Augenblick im Lager der Bau ern ankamen, nicht zum Besten ausgenom men werden und Münzer handelte wider al les Völkerrecht so niederträchtig, daß er den Grafen Wolf von Stollberg nebst den übri gen Abgeordneten in Verhaft nehmen, den Matern von Gehofen aber gar von den Bau ern niederstoßen ließ. Dies trieb denn die Erbitterung aufs höchste und den 15km May 1524. thaten die Fürsten würklich den Angriff und die Bauern waren so bestürzt, daß vier bis fünf tausend derselben erschlagen wurden, die Für- sten aber nur sehr wenig Leute verloren. Die Sieger rückten nun nach Frankenhansen, plünderten die Stadt rein aus und erschlu- gen alles, was wehrhaft war. Herbey ward auch Münzer gefangen und dem Gra- fen Ernst von Manncfeld übergeben, der ihm in Heldcungen die grausamsten Mar. tern anrhun ließ. Bald darauf ward auch Pfeifer auf der Flucht bey Eisenach ertappt und beyde nebst 24. Aufrührern enthauptet. In Langen'alze und andern Orten dieser Gegend büßten gleichfalls einige ihr Leben «in und an Gelds wurden sehr viele ge- firasl. » sssr »5» Dies war bas blutige Ende dieses Auf ruhrs und giebt -ein erläuterndes Beyspiel zu dem Sähe: daß Unterthanen, die ent weder würklich unter dem Druck leben, oder solches wähnen, durch gewaltsame Revoluti onen und Empörungen sich ihr Schicksal fast allemal weil mehr verschlimmern, als verbessern, und daß vernünftige und gehöri gen Orts von gutdenkenden und patrioti schen Männern angebrachte Vorstellungen ein weit sicherer und zweckmäsigerer Weg sind, das Schicksal eines würklich leiden den Theils der Nation zu erleichtern, als Empörung und Aufruhr. Anekdote. Karl dem I. Könige von England und seiner Gemahlin, Heinrietten Marien wur- de ein Mann von 152. Jahren vorge- stellt. Er hieß Thomas Parr und über- reichte eine Bittschrifft, in der er sich auf sein hohes Alter berief und sich der köni glichen Gnade empfahl. " Alter, sagte die "Königin zu ihm, da du so lange gelebt "hast, was hast du mehr, wie ander« "Manner gethan? "Ihro Majestät, ant- "wortrle Parr, ich war schon über roo. "Jahr alt, und muffe Kirchenbuße thun, "weil ich mit einem Mädchen ein uneheli- "ches Kind zeugte." Daß ich mich zur Erziehung einiges d Kinder, nach der Schnepfenthaler Melho- de entschlossen habe, ist sowohl durch ein« Anzeige im einem dieser Blätter, als auch durch eine besondere gedruckte Nachricht be kannt gemacht worden. Es hat sich aber, wie