so; 204 zu besorgen." Die Briefe waren an den kommandirenden General der französischen Armee und an die Convents »Cbmmissa. rien gerichtet. Sie wurden dem Prinzen Coburg übergeben; von ihrem Innhalt aber ist nichts bekannt worden. Ehemalige Belehmmgs und Hul digungs-Zeremonie eines Herzogs zu Karnthen. Jeder neue Herzog zu Körnchen mußte ehedem sein Herzogchum von einem Bauer in Lehn nehmen. Dieses Recht kam einer Familie zu, die deswegen mehrere Freyhei. ten und Vorrechte besaß. In der Folge ward sie bis zu Herzogen erhoben und ist unter dem Namen der Herzoge zu Glasen, dorf bekannt gewesen. Wenn die Belehnung vor sich gehen sollte, versammelte sich das Volk auf dem freyen Felde zwischen Karnburg und Kla genfurth. Um einen runden flachen Mar. morstein, an dem das Landeswappen einge. hauen war, waren Schranken gezogen lind auf diesen Stein setzte sich der älteste aus jener Bauernfamilie. Hieraus erschien der neue Landesherr in folgendem Aufzuge: Vor- her trat der Erbpfalzgraf von Körnchen mit zwo kleinen Fahnen, neben dem auf der ei nen Seite ein schwarzes Rind und auf der andern ein mageres ungestaltetes Ackerpferd geführet wurden; hierauf folgte der neue taudesfürst in grober bäurischer Kleidung, von zween Großen geführt, dem das Lan. deöwappen nebst Fahne vorgetragen ward und den Schluß machte der gesummte Adel und die Ritterschaft, Sowie sich nun der Zug den Schranken näherte, rief der Bauer auf dem Stein in slavonischer Sprache: „Wer ist der, der so stolz daher kommt?" Das umstehende Volk antwortete: „ Er ist der Kürst des Landes!" Der Bauer that dann folgende Fragen: „Ist er xin gerechter Richter ? Sucht er das „Beste des Landes? Ist er ein Bekenner „und Vercheidiger des christlichen Glaubens, „ein Beschützer der Wittmen undWaysen?" Die Umstehenden antworteten: „Er wird es seyn." Hierauf versprach der Fürst selbst, daß er alles dieses auöübcn wolle und sollte er dabey so arm werden, daß er sich mit ge. genwärtigem Vieh (Pferd und Ochsen) er» nähren müsse. Der Bauer fragte dann: „Mit welchem Rechte' wird man, mich von meinem Sitze vertreiben?" Der Pfalzgraf antwortete: „Man wird dir ihn mit sechs Pfennigen ab- „kaufen, die zwei) Stück Vieh, der Ochs „und das Pferd werden dein seyn, du sollst „ des Fürsten Kleider erhalten und- dein Halis „soll frey und unzinsbar seyn." Hierauf stand der Bauer auf, gab dem Fürsten eine Maulschelle, befahl ihm ein gerechter Richter zu seyn und führte nun den Ochsen und das Pferd mit sich fort. Der Herzog stieg nun aus den Stein, sah sich rings umher«!", schwang ein blofes Schwerd durch die Luft und gelobte dem Volke Recht und Gerechtigkeit. Ein Bauer reichte ihm darauf in seinem Hute Wasser zu trinken, als Vymobl der Nüchternheit und dann gieng der Zug in eine kleine auf einem na- hen Hügel gelegene Kirche. Nach geendig ter Messe legte der Fürst die Bauernkleider ab und speißre nun im Fürstrngewande mit dem Adel und der Ritterschaft. Nach