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3-2 ----- Inder Nachbarschaft des Bestohlnen be kommt nun zufälligerweise ein Mann Heym Holzfällen. Schaden an einem Äuge. An. statt aber so vernünftig zu seyn, bey einem ordentlichen. Ärzte sich Raths zu erholen, geht ev zu einem Mädchen, welches sym- pathetischer Kuren wegen berühmt war. Von dieser will er durch Hülfe der Kunst erfahren, ob sein Äuge zum Sehen wieder tauglich werde, oder nicht. Auf ihr Ge^ heif; muß er sich auf die Erde legen, und starr in die Höbe sehen. Das Mädchen nimmt einen Teiler von Zinn, worauf et was Wasser ist, und hals diesen über das Auge des Path men , der voller Erwartung ruhig auf der Erde liegt und in die Höhe steht. Glühendes Bley, das auf den Lel- ler gegossen werden soll, und entweder als- dann auf einen Klumpen bleibt, oder in mehrere Lhcilchen sich absondert, soll Aus- kunft geben, ob der Mann wieder sehend werde, oder nicht. Bleibt das Bley in Klumpen, so ist der Mann zu heilen; zer- theist es sich aber, so ist der Rann unheil bar. Das Bley wird nun aus den keller gegossen; zu wenig Wasser auf demselben aber verursacht, daß c«,s Bley durch den. Teller in bau schadhafe Äuge des Mamies stieße Der Rann erträgt dennoch den Schmerz, laßt den Versuch noch einmal ma einem ku fernen Leller wiederholen, und erfährt nun en.lich von der Künstle rin , was ihm jeder Zuschauer seiner Thor- hnc langst vorher harte lägen können, näm lich . daß er nur einem Äuge blind wer de. So glücklich er n m auch bey diesem D'rkuche noch, immer mar, da das Bley blvsoaö schadhafte Auge cras, so fchmerz- ------ Z2Z lich muß es ihm dennoch seyn, daß er nicht allein durch Aberglauben das eine Auge ganz verlor, sondern auch nun in den Ver dacht gecatheu ist, er sey dcr tMwuuddieb, und es sey ihm dieses vom Teufelsbanner auögeschlagem Von der Schädlichkeit der Blu- men in Zimmern. Im zzsten Stück d. B. Seite 306. wurde von zwei) Kindern erzählt, die von der Ausdünstung frifch angestrichener Oel- farbe ko stark betäubr wurden, daß sie dem Ansehen nach für todt und vergiftet aus dem Bette gehoben wurden. Sovielcauch eine sol.be Wirkung von dieser und ähnli chen stinkenden Ausdünstungen für mög. lich und natürlich halten weiden; sowenig yen wird es gleichwol möglich u. glaublich seyn, zu hören, wie das nämliche auch wohlcserüche von Blumen und andern Dingen in gleichem Grade zu bewirken ver» mögend sind. Man könnte die Gewohnheit, die Zimmer mit wohlriechenden Blumen und Krautern zu füllen, als einen Be weis von einer kleinen Ung-nngsamkeit ansehei». Die Fluren, Wiesen, Wäl der und Gärten hauchen uns vom Früh ling bis zum Herbst eine mannichfnltige Mischung von angenehmen Düsten ent gegen , uns zwar ohne uns schädlich zu werden. Wir sind damit aber mcht zu frieden/ sondern tragen wohlriechende Blu-