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unter dem Menschengewlmmcl von der Brü cke rückwärts in den Wallgraben, Sie sank unter, schrie und wimmerte, rang und kämpfte, bis sie ihre Kraft verließ. Viele hundert Zuschauer sahen und Herren dies al les von der Brücke, gafften und sperrten das Maul aus: aber nicht einer hatiedieHerz- hafllgkcit, etwas für die Verunglückte zu wagen. In diesem Augenblick traten ein Unterosslcierund ein Zeugschreiber hin zu, auf welche die Erzählung der Umstehen- den und der Anblick der Ertrunkenen in dem Grade wirkten, daß sie beyde, wie abgeredee, plötzlich von der Brücke in den darunter stehenden Kahn sprangen, die Krt. te zerschlüge, mit welcher er angeschlossen war und nach der Verunglückten zuruderten Sie wagten mehrere Versuche und waren der Gefahr nahe, selbst zu ertrinken. Denn der Kahn schwankte und schöpfte Wasser, als sie den so schweren Körper zu heben sich be- mühelen ; dennoch verließ sie die Gegenwart des Geistes nicht. Der eure schrie mn ein Seil, daß man ihm von der B'ücke zu werfen solle; schöpfte mit seinem Hute das Wasser aus: schlang das eine Ende des Suicks um des We beö Schulter und warf das andere auf die Brücke, mit welchem nun die Unglückliche von da aus in den Kahn gehoben, dann weiter ans Ufer geb, acht und durch dle fernere Bemühung des Arjwö glücklich wiederzum Leben gebracht wurde. Das Johanniswürmchen ist in unsern Gegenden das gemein- steInsekt von denen, welche einen phos phorartigen Schein von sich geben. (Phosphor nennt man jede Materie, welche die Fähigkeit hat, von selbst im Dunkeln zu leuchten.) Man sieht cs im Juli und August häufig auf Wie sen, an grasigten Wegen, in Zäunen, unter Rosenbüschcn u. f. w. Das Weib chen ist ungeflügelt und kann nur krie chen, daher man es Johanniswürm chen genennt hat. Die Länge dessel ben beträgt etwa einen halben Zoll; doch giebt esgrdßere und kleinere Arten und die gemeinsten sind oben dunkelbraun, unten gelblich. Sie leuchten mit dem ganzen Hinterleibe und 4. bis 5. dersel ben, in ein Gläschen gethau, sollen Licht genug geben, um dabey im Finstern le sen zu können. In Spanien stecken sie die Damen zum Putz in die Haare, wenn sie des Abens spazieren gehen. Die Männchen der meisten Arten haben Flügel und darüber schwarze Flügel decken mit braunen Punctcn, sind klei ner als die Weibchen und leuchten viel schwächer. Man hat die Bemerkung ge macht, daß beyde Geschlechter diesen Schein verlieren, wenn ihre Begat tungszeit vorüber ist und das Weib chen seine Euer gelegt hat; auch daß sie denselben nach Willkühr schwächen, oder verstärken können. Wenigstens nimmt er bey ihnen in der Gefangen schaft nach und nach ab, und hört mit ihrem Tove ganz auf. Die Eyer selbst