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den ausgehobenen Train-Rekruten werden am 3. Nov. zeit vie Freiheit derssBürger aushebt. Kann aber nicht jeder deutsche Bürger und Arbeiter auch neben den social reformatorischen Gesetzen, wirthschaftlich noch treiben, was er will, Gewerbe und Stelle wechseln wie es ihm pafft, auch selbst sparen und sich selbst Helsen und sür seine Person die Theilnahme an der Kranken- und Ju- validenversorgung als überflüssig nachweisen. Nicht gegen die bestehenden staatlichen und wirthschastlichen Principien wenden sich vaher die Socialresormen, sondern nur gegen gewisse Unzulänglichkeiten und Mißstände. So ist auch das nun im Reichstage zur Berathung gelangte Unfall versicherungsgesetz in der Hauptsache nur eine nothwendig gewordene Ergänzung des Hastpflichtgesetzes und hält sich streng innerhalb der Grenzen, die durch haftpflichtige Betriebe gegeben sind. Auch enthält dieses Unfallver sicherungsgesetz nicht nur Wohlthaten für die Arbeiter, sondern auch für die betreffenden Arbeitgeber, indem dieselben nicht wie bisher allein hastbar für einen ver unglückten Arbeiter sind, sondern in Gemeinschaft mit Staat und Arbeiter die Kosten der Unfallversicherung tragen sollen. bez. am 1. Mai nächsten Jahres eingestellt. Am 1. Oktober werden eingestellt die als Oekonomie-Handwerker, Krankenwärter und für die Unterosfiziersschulr Marienberg ausgehobenen Rekruten. — Etwas Neues und anscheinend Praktisches, nnd zwar Datumeier, d. h. solche Eier, welche am Tage des Gelegtseins mit einem Datumstempel versehen werden, bringt Herr Gutsbesitzer A. Scheden in Coswig in den Handel. Für Hausfrau und Köchin wirs hierdurch die Möglichkeit geboten, je nach Wunsch stets die frischesten Eier bei Zubereitung der Speisen verwenden zu können. — Vom Landgerichte zw Chemnitz wurde der noch nicht 16 Jahr alte Klempnerlbhrting Hirt, welcher am 16. Januar den 17 Jahre alten Fabrikarbeiter Schmidt in der Absicht, ihn zu berauben, erschossen hat, zu 15 Jahren Gefängniß verurtheilt. Zwickau. Obwohl der Termin, zu welchem der 10. Sächsische Feuerwehrtag hier abgehalten werden sollte, bereits auf den 19., 20. und 21. Juli festgesetzt war, hielt man es wegen des in der Zeit vom 19. bis 26. Juli in Leipzig stattftndenden Bundesschiebens doch sür gerathen, eine Verschiebung eintreten zu taffen. Demge mäß wurden in einer am letzten Sonntag hier anbe den Verschanzungen durch englische Infanterie und Ar tillttk HersWÜr. —— . hacke, der andere Wagenbret verwandt. Gegenseitig de- nuncirten sie sich nun wegen Körperverletzung. Zeugen ! waren keine vorhanden, die vom Arzte bescheinigten blutigen Köpfe documenirten aber dießreale Grundlage der gegenseitigen Anschuldigung, und so blieb dem Schöffen gerichte nichts anderes übrig, als beide zu bestrafen; es erachtete am gerathensten, alle beide gleich zu behandeln und belegte jeden mit 2 Monate Gesängnißstrase wegen gefährlicher Körperverletzung. Die beiden Unversöhnlichen, die am wenigsten einen solchen Ausgang vermuthet hatten, erhoben nun Berufung und erschienen am 5., mit Rechtsanwälten zur Seite, vor dem Landgericht. Jndeß die Strafkammer vermocht nicht zu einer anderen Anschauung wie das Schöffengericht zu gelangen. Zu der Strafe kommen noch die Gerichtskosten je zur Hälfte und die hohen Rechtsanwaltsgebühren. Dresden, 10. März. Dein Vernehmen nach wird Sr. Majestät der König Sich am 22. März zum Ge burtstage des Kaisers Wilhelm nach Berlin begeben, um dem greisen Monarchen persönlich Seine Glückwünsche darzubringen. Dresden, 10. März. Die zweite Kammer hat den Ankauf des Conrad'schen Hauses in Berlin für den Ge brauch der sächsischen Bunvesraths-Bevollmächtigten und des sächsischen Gesandten genehmigt. — In der ersten Kammer gelangte ein königliches Dekret zur Verlesung, welches den Schluß des Landtages auf den 26. d. M. festsetzt. — Für Dresden ist in Gemäßheit des Kranken versicherungsgesetzes vom 18. Juni 1883 der Betrag des ortsüblichen Tagelohnes gewöhnlicher Tagearbeiter Seiten der k. Kreishauptmannschaft für männliche er wachsene Arbeiter auf 1 M. 80 Pf., weibliche auf 1 M. 20 Pf., männliche jugendliche Arbeiter aus 90 Pf., weib liche aus 70 Pf. festgestellt worden. Diese Beträge sind also in Dresden maßgebend für die Feststellung 1) der Leistungen der Gemeindeversicherung infolge des gedachten Gesetzes, 2) der Mindestleistungen der freien Hilsskaffen und 3) des Sterbegeldes für die übrigen Krankenver sicherungskassen. — Vom 1. April dieses Jahres ab findet bei dem in Straßburg i. E. garnisonircnden Köuigl. Sächs. 6. Infanterieregimente Nr 105 eine Etats-Erhöhung derart statt, daß dasselbe aus den sür die in Elsaß-Lothringen garnisonirenden König!. Preußischen Infanterieregimente! vorgeschriebenen Friedens-Etat gebracht wird. Das ge nannte Regiment erhält hierdurch einen Zuwachs von 405 Unteroffizieren und Mannschaften, welche von den heimathlichen (Sächs.) Jnfanteneregimentern, sowie von den beiden Jägerbataillonen nach gleichem Verhältnis; zu dem Straßburger Regiments versetzt werden. Die betreffenden Unteroffiziere und Mannschaften werden am 30. dieses Monats in Zwickau gesammelt und gehen am 31. März mittels Extrazuges tu ihre neue Garnison nach Straßburg ab, woselbst sie am 1. April Nachmit tags eintreffen. — Die Einstellung der diesjährigen Rekruten bei in Sachsen garnisonirenden Truppentheilen erfolgt am 8. November d. I., nur die zu halbjähriger Dienst gestellt werden u. s. f. Eltern, Vormünder, Erzieher, Schuldirektoren, Fabrikanten, Ingenieure, Techniker, Werksührer u. s. f. seien auf dieses billige Schristchen (1 Mark) ganz besonders aufmerksam gemacht. Es kann durch jede Buchhandlung bezogen werden. Zeitereignisse. Pulsnitz. Unter den Geschworenen, die am 10. März im Schwurgerichtssaale zu Bautzen für die zweite Quartalsperiode durch Loosziehung ernannt worden sind, befinden sich die Herren Fabrikanten Friedrich Wilhelm Garten und Gotthelf Bursche von hier. — Wie aus dem Inserat in heutiger Nummer zu ersehen, beabsichtigt Herr Lehrer Engel im hiesigen Ge werbeverein Mittwoch, den 19. d. M., einen Vortrag über „äußere Erscheinung und Entstehung der Gletscher und ihr Einfluß auf die Bodengcstaltung" zu haltem - Special-Komitee der Juternationalen Ab theilung^e^Sudapester allgemeinen Landes-Ausstellung 1885 hat der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau angezeigt, daß der Anmeldungstermin bis Ende April 1884 verlängert worden ist. — In Verbindung mit der in Budapest abzuhaltenden allgemeinen Landesausstellung wird vom 1. Mai bis 15 October 1885 eine Special ausstellung abgehalten werden, zu welcher Kraft- und Arbeitsmaschinen und Werkzeuge für das Kleingewerbe, landwirthschastiiche Maschinen neuer oder verbesserter Konstruction und wichtigere patcntirte Entdeckungen und Erfindungen aus allen Ländern zugelaffen werden. Das Programm dieser Ausstellung kann von Interessenten im Bureau der Handels- und Gewerbekammer in Zittau (Bautznerstraße 7 I) eingesehen werden. — In der Zeit vom 20. Juli bis 31. August 1884 hält der Gewerbe- Verein Teplitz eine Gewerbe-, Industrie- und elektrische Ausstellung, verbunden mit einer Special-Ausstellung der gesummten erzgebirgischen Hausindustrie, in Teplitz ab, zu welcher vorläufige Anmeldungen bis 15. April d. I. erbeten werden. Interessenten können Ausstellungspro gramm rc. im Bureau der Handels- und Gewerbekammer in Zittau (Bautznerstraße 7 I) einsehen resp. ausgehän digt erhalten. — Angesichts des Umstandes, daß in der Lausitz jetzt zwei schmalspurige Sekundärbahnen gebaut werden und die Zahl derjenigen Industriellen und Handeltreibenden nicht gering ist, welche dirccte Schienen-Anschlüsse an Eisenbahnen haben oder suchen, ist es von Wichtigkeit, aus ein Cirkular der Handels- und Gewerbekammer Zittau an die übrigen sächsischen Handelskammern hin zuweisen, in welchem im Interesse des Handels und der Industrie auf die Härten aufmerksam gemacht wird, welche die Verträge über Nebengleis und Weichenanschluß- Anlagen mit der Königl. Generaldircktion der sächsischen Staatsbahnen enthalten. Vom Herrn Vertreter des ReichenauerLandtagswahlkreises,VizepräsidcntDr.Pseiffer aus Burkersdorf, ist die Angelegenheit bereits im Land tage in Folge des Vorgehens der Zittauer Handelskammer zur Sprache gebracht worden und es steht wohl bei all- seitigen energischen Schritten zu erwarte», daß Wandel geschafft wird. Nöthig ist aber vor Allem, daß die zur Beschwerde gezogenen Uebclstände allseitig gekannt sind. — In Bischofswerda ist eine Productenbörse errichtet worden, deren Börsengeschäfte jeden Montag im Gasthaus zur „goldnen Sonne" daselbst von Vormittags 10 Uhr bis Mittags 1 Uhr abgewickelt werden sollen. — Unzureichend frankirte Postsendungen. Wen» das am Abgangsorte vom Ausgeber (durch Auskleben von Marken oder baar) entrichtete Porto nicht ansreicht, so wird der Ergänzungsbetrag und bezw. das Zuschlags porto vom Empfänger erhoben. Verweigert derselbe die Zahlung der desfallfigen Beträge, so gilt diese Verwei gerung bei gewöhnlichen Briesen, Waareuproben und Drucksachen, sowie bei allen Sendungen vom Auslande, für eine Verweigerung der Annahme der Sendung. Bei anderen Sendungen (Werthbriefen, Packeteu rc.) kann dagegen der Empsänger die Auslieferung ohne Portozahlung verlangen, wenn er den Absender namhaft macht und bezw. den Briefumschlag oder eine Abschrift davon zurückzunehmen gestattet. Der fehlende Betrag wird alsdann durch die Postanstalt am AmAbLpzt vom Absender eingezogen. '' — Drastischer, wie in einer am 5. d. M. in Bautzen zur Verhandlung gelangenden Anklagesache dürste wohl selten das alte Mahnwort von dem „Unfrieden, der da verzehrt", illustrirt worden sein. Zwei Häusler in Schönbrunn bei Bischofswerda, die fchon lange nicht wie getreue Nachbarn lebten, sondern immer auf Kriegs fuß standen, hatten sich am 5. September v. I. gepackt und blutig gehauen. Ler eine hatte dabei eine Spitz- die Kräfte zu einer Reise nach Berlin zuzutranen, wo er den Versuch machen will, dem Kaiser den Glückwunsch mündlich darzubriuge», daß demselben ein ebenso hohes Alter befchieden sein möge. Die nächste Station, Lie der Freiwaldauer 100 Jahre alte Bürger zu erreichen hat, um mit der Eisenbahn nach Berlin zu reisen, ist Halbem, bis dahin, 1>/4 Meile weit, wird er den Weg zn Fuß zurücklegen. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." enthält einen läng eren Artikel über die Deutsche freisinnige Partei. Die Verschmelzung heißt es darin, beweise, daß die bisherige Trennung auf Unwahrheit beruhte. Beide Parteien seien antimonarchisch. Die Versicherung loyaler Gesinn ung fei nur Mittel zum Zweck, da die Republikaner des Namens des Kaisers oder Königs bedürften, um auf das monarchisch gesinnte Volk Einfluß zu gewinnen. Die im Programm aufgestellte Entwickelung eines „wahrhaft konstitutionellen" Lebens stehe im flagrantesten Wider spruch mit der Treue gegen die ReichSverfaffung. Die Herstellung eines verantwortlichen NeichSministeriums bedeute die Abschaffung des Bundesrathes. Rickert habe seins Verfassungstreue gleich dadurch bewiesen, daß er in die Prärogative des Kaisers bezüglich der auswärtigen Politik einzugreifen und direkte Fühlung des Reichstags mit dem amerikanischen Repräsentantenhause herzusiellen versuchte. Mit ihrer Stellungnahme gegen das Armee- septennat habe sich die neue Fraktion ihr Urtheil ge sprochen. Ihre weitere Entwickelung sei mehr kulturge schichtlich als politisch interessant. — Die Ncichsregierung beabsichtigt, wie man aus Berlin schreibt, an der Küste Westafrikas eine Station zu errichten. Ob eine bloße Kohlenstation oder gleich zeitig auch eine Handelscolonie begründet werden soll, ist noch nicht entschieden. In jedem Falle darf dies Vor haben der Ncichsregierung mit Genngthuung begrüßt werden. — Im Reichstage ist ein Gesetzentwurf, betr. Entschädigung unschuldig Verurtheilter, cingebracht worden. — Wie nothwendig es ist, selbst bei scheinbar un bedeutenden Verletzungen die Vorsicht nicht außer Ach« lassen, lehrt folgender Fall: Der Tischler Einöder in Nordhausen ritzte sich Ende voriger Wo he den Finger an einem verrosteten Nagel am Kleiverschrank. Er legte darauf kein weiteres Gewicht, fand aber anderen Tages Vie Hand angcschwollen, später mußte die Amputation des Armes infolge Blutvergiftung vorgenommen werden, aber während derselben starb der Unglückliche. — Italien sicht im Begriff, seine Wehrkraft zu verstärken Nachden der Kammer vorgelegten Gesetzen!- würfen sollen 24 neue Batterien, 12 neue EScadrons Cavallerie und 6 neue Compagnien beim Geniecorpz errichtet werden. Zu Zwecken der LandeSvertheidigung werden 240 Millionen beansprucht, die aus mehrere Budgetjahre vertheill werden. — Der Vormarsch der Franzosen auf Bacninh geht jetzt ersichtlich ohne Aufschub vor sich. Die Kolonne des Generals Negricr nahm am Sonntage 2 Forts bei Aendinh, die nur noch 12 Kilometer von Bacninh ent fernt sind. Die Verluste der Franzosen waren gering, nur ein Offizier wurde getödtet. Der Feind zog sich auf die Befestigungen von Bacninh zurück. Die Kolonne des Generals Briere traf am Montag, ohne vom Feinde behelligt zu werden, in Chi bei Duong ein, wo sie den Stromschnellenkanal überschritt und die Verbindung mit der Kolonne des Generals Negrier hcrstellte. Bei einer gestern von Chi aus unternommenen Rekognoscirung bis aus eine Entfernung von 5 Kilometern wurde nichts vom Feinde bemerkt. Man glaubt, die Chinesen bereiten den Rückzug vor in der Meinung, sie seien durch die com- binirten Bewegungen der beiden Kolonnen umgangen. Kairo, 9. März. Aus Suakim wird gemeldet, Os man Digma habe auf die an ihn gerichtete Aufforder ung zur Ergebung ablehnend geantwortet. In Suakim war ein russisches Kriegsschiff eingetroffen, ferner wurde ein spanisches Kriegsschiff daselbst erwartet. General Gordon telegraphirt, daß er die Garnisonen nicht retten könne, wenn nicht Truppen nach dem weißen und blauen Nil gesendet würden. Kairo, 12. März. Reuters Bureau meldet aus Suakim Vormittags 10 Uhr: Bald nach Tagesanbruch begann die Schlacht. Der Feind wurde vollständig aus ür den 10. sächs. Feuerwehrtag an Stelle obengenannnter die Tage des 9., 10. und 11. August gewählt. . — Dem Vernehmen nach geht von einer Anzahl angesehener Leipziger Persönlichkeiten der Plan zur Gründung eines Jnvalidenhauses aus und sind bereits auch schon Schritte geschehen, um die verschielLnsten Kreise ins Interesse zu ziehen. Die benöthigten Mittel zu einer derartigen Anstalt würden allerdings sehr i" Haft sein. — Einer der bei dem jüngsten großen Postdiebf in Leipzig betheiligten ist jetzt in Essen in der POfon des ehemaligen Eisenbahnarbeiters Schuster erMffen worden. Er soll dem Staatsanwalt in Essen bMnnt haben, bei dem erwähnten Diebstahl betheiligt zuHin, sich aber weigern, seinen Klomplicen namhaft zu mMen. — Zum Geburtstage des Kaisers steht demMben eine eigenartige Ueberraschung bevor. Am 22. März d. I. wird ein preußischer Unterthan, Bewohnet des Fleckens Freiwaldau im Kreise Sagan, nicht weniger als 100 Jahre alt. Er ist noch rüstig genug, um sich räumten gemeinschaftlichen Sitzung des LandesausschuffeS der sächs. Feuerwehr und des hiesigen Central-Ausschusses- „Wie wird man Maschinentechniler'l" ist , Titel einer kleinen Schrift, die soeben erscbk von K. Weitzel, dem Direktor des Technikum , ^a, ' der ältesten Fachschule sür Maschinen. und Werkmeister in Mittweida (Kgr. ^gegeben s worden ist. Die -> erschöpfend M " ann, welcher sich U ache widmen will, von Wich- M , uc gieol Winke und Rathschläge, wie, wo M unv wann die praktische Ausbildung in der Fabrik am zweckmäßigsten vvrzunehmen ist und auf welche Weise das Studium auf der technischen Schule am nutzbringend- D sten wird, bespricht die Aussichten, die man als Maschinen- M techniker hat, giebt die Forderungen an, welche an den anzustellenden Techniker.von den Maschinenfabrikanlen U