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200 Glückliche Gur. In den dreißiger Jahren gehörten zu Stammgästen der „berühmten" Weinstube von Lutter und W, u den berühmten Humoristisches Unsere Bilder Auflösung. Die Jahreszeiten der Liebe senmänner den Knaben das Feld über lassen, die sich von ihrem Recht keine Minute kürzen ließen. Ms vor einigen Jahren das Börsengebäude abgebrochen und an einer anderen Stelle neu errich tet wurde, ließ man den alten Platz zu einer Esplanade ebnen und da sieht n an jetzt zur Kirmeßzeil eine unzählige Mengt junger Holländer, mitunter auf Lrom- Logogrkph. Eine ZcU gab's, wie die Forscher künde», Dn Gebrauch es war, mit a zu gründe» Eich ein Heim, bespület von der Flut. Als Gemenge aller Art von Sünden Ist'« mit u, sowie auch dort zu finde». Wo die Hölle lodert voller Glut. Aber jenem, der sich stets muh schinden, Mag auf dem mit ii die Sorge schwinden, Daß ihm blühe neuer Lebensmut. Auflösung folgt in nächster Nummer. Am Meeres st ran d. A.: „Sie suchen gewiß Muscheln in diesem Schaum, da gebe ich Ihnen den Rat, etwas weiter hinab zu gehen, dort liegen sie massenhaft." B.: „I such nix Muschel — i such Pfeifenspitzel meer- schaumernes." O Frühling der Liebe, We bist du so schön! Du öffnest des Himmels Blausonnige Höh'n, Durchwebest die Tage Mit duftender Pracht, Mit goldenen Träumen Die einsame Nacht. O Sommer der Liebe, Me bist du so reich An Mühen und Sorgen Und Freuden zugleich! Welch' fröhliches Leben! Es reih'n um den Tisch Sich jubelnde Kinder, Wie Oelzweige frisch. Vas Frauentrben in Vompesi. Das Leben der italienischen Frauen in alt römischer Zeit, welches wir teils aus den Schilderungen der klassischen Dichter und Schriftsteller, teils aus den in Pompeji u. s. w. hinterlassenen Wandgemälden und Kunstwerken kennen, war ein ver hältnismäßig angenehmer. — Der Röme rin, welche nur einen leidlich wohl habenden Gatten hatte, fielen keine schwe ren Pflichten des Haushalts zu, denn die verschiedenen Arbeiten besorgten die männlichen und weiblichen Sklaven, deren man in einem guten Hause möglichst viele hielt, und so bestand die Routine der täglichen Leben- für die Hausfrau hauvtsächlich nur in der Ueberwachung der Sklaven, im Putz, im Klatsch und mein, die sie kaum tragen können, ihr altes Recht ausüben, was für die in der Nähe Wohnenden gewiß nicht der angenehmste Ohrenschmauß ist. — Im Mittelalter wurden die verfälschten Weine unrer großem Volks- — Im sechzehnten Jahrhundert ent- deckte ein armer Knabe unter der Börse in Amsterdam ein Schiff mit Pulver, welches bestimmt war, dieselbe zur Börsen zeit in die Luft zu sprengen, und rettete die Stadt von einem großen Unglück. Man bot ihm eine selbst zu bestimmende Belohnung an und gewiß wäre ihm auch der kühnste Wunsch gewährt worden. Der Knabe bestand aber hartnäckig darauf, den Kindern auf ewige Zeiten zu gestatten, zur Kirmeßzeit von vier Uhr an in der Börse nach Gefallen — trommeln zu dürfen. Seitdem hat sich dies Recht er halten und nicht selten mußten die Bör- _ , , ,— .tagner in Berlin auch Seidelmann und de la Motte Fouquä. Wenn letzterer die „Schenke" betrat, gab er regelmäßig dem Kellner „Karl" einen „juten Jroschen" und ließ sich Schnupftabak holen. Denselben füllte er in seine Dose und sezierte dann die Düte, um zu lesen, w^mit das dieselbe bildende Papier bedruckt sei, denn unbedruckte Düten kannte man damals noch nicht. De la Motte Fouqnö war ungeheuer belesen und fand oft auf der Schnupftabaksdüte Bruchstücke ans den Werken irgend eines Kollegen, über den er dann in der Regel mit beißendem Spott herfiel. Zu jener Zeit arbeitete nun Fouqus an seiner „Undine" und gab oft — nicht zur anregendsten Unterhaltung der übrigen — einzelne Stücke daraus zum Besten. Da läßt sich eines Tages Seidelmann in der Druckerei einen Bogen der im Druck befindlichen Undine geben, formt aus einem Teil desselben eine kunstgerechte Düte und übergibt dieselbe dem Kellner, um sie am Abend für Fouqnö al« Schnupftabaksdüte zu benutzen. Letz terer stutzte, als er beim Aufreißen des Dütchens ihm wahlbekannte Worte ent- geaenleuchten sieht, er drückt das Papier wieder zusammen und steckt es in die Tasche — allein die Stammgäste ruhen nicht eher, als bis er den Inhalt vorge lesen, der zu seinem Jammer eine Stelle der Undine enthielt, welche er seinen Kollegen mehr als einmal als eine der schönsten seines Werkes gerühmt hatte. Diesmal war das Lachen auf ihrer Seite, FouquS aber von seiner Sucht, die „Ma- kulaturschriststeller' zu kritisieren, aus immer geheilt. Br. in Vergnügungen in und außer dem Hause, denn die römische Frau genoß ziemlich viele Freiheiten und durfte sich namentlich nach außen frei bewegen. In ihrem inneren häuslichen Leben aber hatte sie viele Muße, die sie oft vertändelte. Ein Stück dieser Muße hat uns unser Künstler in dem vm stehenden Holzschnitte vorgcführt, welcher eine Szene aus dem Frauenleben in Pompeji vorstellt. Die Hausfrau lehnt links aus einer der Backen der nach dem Jnnenhofe führenden Treppe und schaut träumerisch und gelangweilt dem Spiele ihres Söhnchens zu, welches von einer Sklavin (wohl die Gürtelmagd der Herrin) und einigen Sklaven- klndern auf einer Schaukel geschaukelt wird und einige Furcht verrät, weshalb es sich mit der Linken an die Beine der Sklavin anklammcrt. Daneben sitzt auf dem Pflaster des Hofes in dem Schatten des alten epheu-umrankten Olivenbaumes und beim murmelnden Springbrunnen eine andere Sklavin, offenbar mit einer Nadelarbeit beschäftigt. So veranschaulicht uns der Künstler eine jener Stunden süßen Nichtsthuns im häuslichen Kreise, wie sie noch heut zutage in dem Familienleben der Südländer gewöhnlich sind. O. M. zulauf auf dem Schinderkarren nach dem nächsten Flusse oder Teiche geschafft und dort den Fässern unter dem Jubel der zuschauenden Volksmenge der Boden eingeschlagen. Auf den Fässern steckte ein rotes Fähnlein mit der Aufschrift „Stummer Wein" (so hieß damals der gefälschte Wein, weil er keinen Anspruch hat auf Auge, Zunge und Herz), vor den Fäßern aber ging der Stöcker, des Senkers nächster Vetter, und ließ durch einen gewaltigen Schlag mit einem schweren Hammer auf das Faß die trübe Brühe in's Wasser laufen. Wenn diese Sitte heutzutage noch in Aufnahme wäre, wie viele Schinderkarren müßten in Bewegung gesetzt werden und wie viele Flüsse könnten auf diese Weise schiffbar gemacht werden! - ergangenen Verordnungen wegen Ab schaffung der Metzgerposten erneuerte. Mit dem Wachsen der Thurn- und Taxis'schen Reichspostanstalt mußten sie aber doch allmählich eingehen. Das Posthorn im Wappen der Fleischer zünfte so verschiedener süddeutscher Städte aber ist geblieben, ein Denk mal eines Stücks deutscher Kultur geschichte. meistern auf den Stationen die Zeit des Abgangs und der Ankunft der Briefe auf einem besonderen Zettel bemerkt wurde rc. In der Ordnung vom 22. Juni 1622 ist auch ausgesprochen, was auf der Route von Knittlingen bis Ebersbach zu bezahlen sei. Daß ein solches Institut, na mentlich wie es in Württemberg sich ausgebildet hatte, sich so schnell nicht beseitigen ließ, geht daraus her vor, daß Kaiser Ferdinand der Zweite .noch im Jahre 1635 die bereits 1627 „von den Metzgern im Land, so auch mit ihren Pferden ge- „braucht werden rc., auch wie es mit der ordinari Post ge- „halten, was jedem vor eine ordinari Post auf ein Pferd „zu geben sein möchte rc." Was übrigens die Korrespondenzbeförderung damaliger Zeit betrifft, so geschah sie durchaus nicht nach postalischen Grundsätzen; denn die Metzger mußten ofc tagelang bei der Kanzlei warten, bis sie expediert wurden. Nach jener Verordnung wurden die Metzger unter Leitung der Amtmänner gestellt, die darauf zu sehen hatten, daß die Metzger mit guten Pferden versehen waren, daß bei den Postritten der Metzger stationsweise gewechselt wurde, daß von den Amtmännern und Post- O Herb st zeit derLiebe, Wie bist du so mild! Erfüllt ist die Hoffnung, Die Sehnsucht gestillt. Wie viel auch der Blumen Verwelkt und verblüht, Gezeitigte Früchte Erfreu'n das Gemüt. O Winter der Liebe, Wie bist du fo still! Man drückt sich die Hände Und denkt: Wie Gott will! DaS Ziel ist gewonnen, Vollendet der Lauf; Ein ewiger Frühling Nimmt Liebende auf. Julius Sturm. Auflösung de» Artthmogryphs lu voriger Nummer: l) Nazareth. 2) Italien. 3) Evhcu. t) David. L) Eder. 3) Rubel. 71 Wenden. 81 Astro nomie. s> Limonade. 101 Dollar. 11) Dresden. 12) Elias. 13) Neckar. 1«) Kamecl. 1S) Slax. 1«) Apfel. 17) Luzern. — N! ederwaldd enkmal. Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird strafrechtlich verfolgt. Verlag von Paul Webers Erben, Buchdruckerei in Pulsnitz. Redaktion von T. A. Pfeiffer in Stuttgart. Druck von Greiner L Pfeiffer in Stuttgart.