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'uckrMutt für Pulsnil;, Kiinillsürück, Nadclirrg, Nadrtimg, Murihlmriz uuii Umgr,Mü. Erscheint: Mittwoch« und Sonnabsnd«. Abonncmentspreis: (einschließlich des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonntagsblattes) Vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen fiir de» Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags « Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aul'snih. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Frau verw. Tschersich. D reSd en: LcchsnndSreißigstcr Jahrgang. Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. In Validendank. Buchdruckerci von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortl. Nedacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Webers Erben in Pulsnitz. Leivz ig: Rudolph Mosse. MitMINI l^Nt'pn Mvon uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumcrando-Zahlung durch Briefinari n oder Postcinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen mag der Betrag bciliegen oder nicht. LxpkMiON Ü68 ^Mi8dlcltt68. Mittwoch. .M 89. 5. November 1^ '4. Auf Fol. 172 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma F. A. Hauptman« in Bretnig, lind als deren Inhaber- Herr Friedrich August Hauptmann daselbst eingetragen worden. Pulsnitz, am 29. Octobcr 1884. . ' - Das Königliche Amtsgericht. Dl. Krenkel. ' Die auf Fol. 62 des Handelsregisters für den Bezirk oes unterzeichneten Amtsgerichts eingetragne Firma Georg Müller in Oberst ei na ist- hMo^klösM.. worww. Pulsnitz, am 1. November 1884. Das Königliche Amtsgericht. Dr. Krenkel. / - - / Zeitereignisse. Pulsnitz, 2. November. Die bei Gelegenheit deS Familien-Abend im hiesigen Gewerbevereine ausgestellte Sammelbüchse für die Abgebrannten in Frankenthal enthielt das nette Sümmchen von 31 32 Weitere Beiträge werden noch bei Herrn Richard Borkhardt hier entgegengrnommrn und erfolgt nach Schluß der Samm lung Quittung in diesem Blatte. — Unter den bis jetzt bekanten 201 Wahlen sind 54 Stichwahlen vorzunehmen, Gewählt sind 25 Con- servative, 44 vom Cenlrum, 29 Nationalliberale, 14 Deutsch-Freisinnige, 12 von der NeichSpartei, 5 Eisäffer, 8 Socialdemokraten, 6 Polen, 3 Welfen und einer von der Volkspartei. Kamenz. Rach der im Dr. Journal veröffentlichten „Uebersicht der Ein- und Rückzahlungen bei den Spar kassen des Königreichs Sachsen" erfolgten im Monat August 1884 bei der Sparkasse zu Kamenz 653 Einzahl ungen im Betrage von 71238 M. 66 Pf., 294 Rück zahlungen im Betrage von 53050 M. 93 Pf., bei der Sparkaffe zu Elstra 41 Einzahlungen im Betrage von 3373 M. 36 Pf., 11 Rückzahlungen im Betrage von 441 M. 56 Pf., bei der Sparkasse zu Königsbrück 259 Einzahlungen im Betrage von 21051 M. 27 Pf., 59 Rückzahlungen im Betrage von 21556 M. 44 Pf., bei der Sparkasse zu Königswartha 25 Einzahlungen im Be trage von 4240 M. 25 Pf., 29 Rückzahlungen im Be trage von 3636 M. 13 Pf., bei der Sparkasse zu Pulsnitz 223 Einzahlungen im Betrage von 9609 M. 19 Pf., 62 Rückzahlungen im Betrage 10008 M. 76 Pf., bei der Sparkaffe zu Großröhrsdorf 160 Einzahlungen im Betrage von 7530 M. 40 Pf., 45 Rückzahlungen im Betrage von 5756 M. 82 Pf., bei der Sparkasse zu Bretnig 26 Einzahlungen im Betrage von 887 M. 36 Pf., 6 Rückzahlungen im Betrage 571 M. 38 Pf., bei der Sparkasse zu Ohorn 20 Einzahlungen im Betrage von 783 Mark — Pf., — Rückzahlung. Bautzen, 1. November. Von den im III. Reichs tagswahlbezirke abgegebenen 13 319 Stimmen fielen 8165 auf Reich in Biehla, 4644 . Weigang in Bautzen, 371 - Kaden, 73 - Hofprediger Potthoff in Dresden, 25 waren zersplittert, 41 ungiltig. Bei der Reichstagswahl im Jahre 1881 wurden 15 320 giltige Stimmen abgegeben; davon erhielten R. 9292, W. 5739, Keller in Görlitz 266 Stimmen, die übrigen zersplitterten sich. Bautzen, 1, November. (Strafkammer-Sitzung deS Königlichen Landgerichts.) Am Spätabend des 14. September d. I. zogen infolge vorheriger Verabredung der Bandweber Friedrich Ernst Meißner, dessen 19 Jahre alter Sohn, der Fabrikarbeiter Ernst Gustav Meißner und der Handarbeiter Friedr. Hermann Wähner, insge samt aus Großröhrsdorf, hinaus auf dem Kartoffelacker der Fabrikantenswilwe Schöne, ein jeder ausgerüstet mit einem leeren Sacke. Auf dem Heimwege mit den unberechtigt ausgemachten Kartoffeln im Gewichte von gegen 2 Centnern wurden die drei jedoch angehalten. Meißner der Aeltere wurde, weil rückfällig, mit 3 Monaten, Wähner, der nur einmal wegen Diebstahls vorbestraft ist, mit 2 Wochen Gefängniß bestraft, während der bis her noch unbestrafte jüngere Meißner mit 3 Tagen Gefängnis; davon kam. (Bautzner Nachr.) — Als am Dienstag früh in der 7. Stunde die Ehefrau des Steinmetz Kirschnick in Bautzen sich aus kurze Zeit entfernt halte, sprach K. zu seinen in der Wohnung befindlichen Kindern, sie sollten nicht erschrecken, brachte ein Pistol hervor und erschoß sich. Die zurück kehrende Frau fand ihren Mann bereits als Leiche. Ar beitsmangel uns die damit verbundene große Noth der mit vielen Kindern gesegneten Familie scheinen den Mann zu dem Schritte getrieben zu Haven. — Zu gleicher Zeit, als im Elbthal bei Dresden am Sonnabend der erste Schnee fiel, haben das obere Erzgebirge, das Zittauer und Krehbitzer Gebirge einen weitaus bedeutenderen Schneefall erlebt ; von Vormittags 9 Uhr bis zum Anbruch der Nacht schneite es in den angeführten Gegenden und auch aus dem zwischen Neu stadt bei Stolpen und Schirgiswalde gelegenen Hoch walde und anderen hochgelegenen Gebirgsdistriclen. Im Riesengebirge hatte es bereits vom Freitage ab so heftig geschneit, daß am Sonnabend Mittag der Schnee durchschnittlich 60 om hoch lag. Auch am gestrigen Nachmittage hat es im oberen Erzgebirge auf's Neue ge schneit. In Chemnitz begann es in der elften Stunde des Sonnabends schwach, doch anhaltend zu schneien. Nachmittags nahm aber das Schneewetler eine solche Dichtigkeit und Heftigkeit an, daß die Dächer, Felder und Wiesen mit einer weißen Decke überzogen wurden und man sich mitten in den strengsten Winter versetzt glaubte. Dresden. Die Betheiligung an den Wahlen in Dresden war größer denn je. In Neustadt, wo es 12 373 Wahlberechtigte giebt, übten 8200, in Altstadl von 22 263 deren gegen 15000 ihr Stimmrecht aus. Es ist dies eine Betheiligung von gegen 66 Prozent; in einigen Bezirken brachte man es auf 80 Prozent. Am Abend dec Wahl sammelten sich aus dem Altmarkt viele Tausende von Neugierigen, namentlich jüngere Leute und Lehrlinge waren sehr vertreten. Es wurden einige Hochs auf Bebel ausgebracht und viel gejohlt; aber da nichts Schlimmeres passtrte, ließ die Behörde Alles ruhig gewähren. Für den Bedarfsfall hatte das Militär ent sprechende Sicherheitsmaßregeln ergriffen, die sich jedoch unnöthig machten. Dresden, 28. Oktober. Die für Dresden geplante Errichtung eines Luther-Denkmals scheint seiner Ver wirklichung entgegen zu gehen. Das Comitee hat vor Kurzem darum nachgesucht, ihm des anläßlich deS Luther- jubiläums auf hiesigem Neumarkte ausgestellt gewesene Ghpsmodell der Lutherstatue zum Zwecke der danach zu veranstaltenden Ausführung eines Lutherdenkmals in Bronzeguß unentgeltlich zu überlasten, und die Ausstellung des Denkmals auf demjenigen Platze des Neumarktes geschehen zu lasten, auf welchem die Lutherstatue zu den Jubiläumstagen errichtet war, auch nach künftiger Ueber- gabe des Denkmals an die Stadtgemeinde die Instand haltung für Rechnung derselben zu übernehmen. Der Nach hat das Gesuch in seiner letzten Sitzung genehmigt und steht sonach, sobald die nöthigen Baarmittel bereit gestellt sind, der Ausführung nichts mehr entgegen. — Um mehr als sieben Millionen Mark hat sich das Guthaben der Sparer in den Sächsische» Spa-lassen in den bis Ende August verflossenen 8 Monaten des Jahres 1884 im Vergleich zu denselben Monate» des Vorjahres vermehrt. Denn eS wurden in diesen 8 Monaten nach den amtlichen Veröffentlichungen 606J027 Mark mehr eingezahlt und 1039 695 Mark weniger zurückgezahlt als in den gleichen Monaten des Vmjahns. — Von den jetzt in Sachsen vorhandenen 2265 Schulhäusern sind in den letzten 10 Jahren 1010 (d. i. fast 45 Procenl) entweder durch Neubau oder durch bau liche Veränderungen zweckentsprechend hergestellt wmden. Im Jahre 1884 sind wiederum 64 Neubauten und 31 An- und Umbauten in Angriff genommen worden. — In Pirna werden, wie der „Nachbar" mitiheilt, die Chorschüler vom Neformationsfeste ab in Samme!- beinkleid, Barett und Chormantel, genau nach iorm und Stoff dem Mantel nach gebildet, den einst LuIWr als Chorschüler getragen, dienstlich erscheinen. — Eine recht geistlose Spielerei ist gegenwärtig in Leipzig ausgetaucht. Sie präsentirt sich in Forni einer mit einer Busennadel geschmückten Herrenkravalte. Durch einen Gummischlauch steht der mit einer winzigen Oesjmmg versehene Kopf der Nadel mit einem wassergeiüilten Ballen, der in der Hosentasche steckt, in Verbindung. Ein Druck auf diesen und aus der Nadel steigt ein fast unsichtbarer Wasserstrahl, der sich in feinem Sprühregen auf die Um stehenden ergießt. Natürlich ahnt Niemand, woher der plötzliche Regen kommt und der heimtückische Menlccker amüsirt sich königlich mit seiner kindischen Spielerei. Einem Herrn, welcher den dummen Scherz in Berlin zu importiren versuchte und sich dem Spritzvergnügcn auf der Pferdebahn hingab, wäre es nach Mittheiluug i cs „D. T." beinahe schlecht bekommen. Die Umstehenden wurden doch schließlich aus ihn aufmerksam, und er konnte sich nur durch schleuniges Abspringen der drohenden Vergeltung sür den schlechten Scherz entziehen. Berlin, 31. October. Der aus Braunschweig hier eingetroffene Vorstand des Ministeriums des Innern, Geheimrath Otto, hatte mit dem Fürsten Bismarck cinc lange Unterredung, welche angeblich die Ausführung des vom Herzoge von Braunschweig hinterlassenen Testaments zum Gegenstände gehabt haben soll. Berlin. Der Kronprinz stattete gestern dem Grasen Moltke anläßlich dessen Geburtstages seinen Gratulation^ besuch ab. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine An sprache des Kronprinzen bei der Eröffnung des Staat raths, in welcher nach Aufführung der Aufgaben d;e Mitglieder ausgesordert werden zu sorgfältiger Prüfung der Gesetzentwürfe, ob dieselben den Lande cbcdrs- nissen entsprechend, ob die Mittel dazu angemessen und ersolgverheißend, ob die praktische Durchführung der Grundsätze für die Entwürfe so geordnet, daß der Zweck des Gesetzes möglichst vollständig mit möglichst germgec Belästigung zu erreichen, auch die Redaction des Gesetzes sei aufmerksam zu prüfen. Erster Berathungsznstand sind die Postsparkassen. — Der Bundcsralh berieth heute das Postsparkaffengesetz. Auch nahm er den Antrag des Neichkanzlers, betreffend Anerkennung eines Vertreters Braunschweigs im Bundesrath an. — Der NeichtagSab geordnete Friedrich Kapp ist heute gestorben. — Der dem Reichstag zugedachte „Postsparkassen- Gesetzentwurs" enthält 48 Paragraphen, die in der Haupt-