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I höchster lniedrigst. I Prei«. ! 1 Preis. Sack Korn. — 87 Kartoffeln. an Moritz Schmidt, Ohorn. 7 6 7 13 50 40 50 50 7 9 7 6 7 12 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Haidekorn Hirse 7 32 9 30 Zufuhr. 183 16 Sack Gerste.— Dresden, 23. Septbr. Aus dem gestrigen Schlacht viehmarkte waren 339 Rinder, 1004 Schweine (797 Land- und 207 Ungarschweine), 1077 Hammelund 180 Kälber aufgetrieben. Von Primawaare in Rindern galt der Centner Schlachtgewicht 66—69 Mk., während ein Posten seiner Weidertnder (30 Stück) sogar bis mit 75 Mk. bezahlt wurde. Mittelwaare kam der Centner Schlachtgewicht auf 60—63 Mk. zu stehen, wohingegen geringe Waare den bisherigen Preis von 36 Mk. be- Der kürzlich begonnene dreiunddreißigste Jahrgang der „Jllustrirten Welt" (Stuttgart, Deutsche Verlags- Anstalt, vormals Eduard Hallberger) zeigt, daß das alt berühmte und altbewährte Familienjournal hält, was es verspricht, und erfüllt, was sein großer Leserkreis von ihm erwartet. Neben zwei spannenden, an Lebens- und Weltkenntniß reichen Romanen sehen wir mit feinem Geschmack ausgewählte kleine Erzählungen und Skizzen, welche in den mannigfaltigsten Farben ernste und heitere Bilder aus Gegenwart und Vergangenheit geben. Diesem unterhaltenden Theile halten die Wage in angenehmer Form verfaßte, belehrende Artikel, die bestrebt find, uns auszuklären über Nahes und Fernes, Gesundheit, Natur, Technik, Gewerbe, Schule, Haus, und uns orientiren auf allen Gebieten unseres jetzt so vielgestaltig gewor denen Lebens. Die Illustrationen sind prächtig ausgeführt, sie führen uns in alle Zonen und schließen sich vortrefflich dem Charakter des Journals an, indem sie durch reizende Genrebilder sich ebenso an das Gemüth wenden, wie Interessantes, Eigenartiges uud Wissenswerthes mit künstlerischem Geschmack veranschaulicht, uns vorführen. Bedenkt man hierbei den überraschend billigen Preis — das umfangreiche Heft kostet nur 30 Pfennig — so muß man sich sagen, daß die „Jllustrirte Welt" aus guten Gründen so hoch geschätzt wird und ihre Stellung als Familiensreund in dem deutschen Volk seit einem Drittel jahrhundert so erfolgreich behauptet. Ein Logis, best. auSL Sv hör, zusammen oder pelrentlt und 1, Januar rü beziehe». hauptete. Das Paar englischer Lämmer im Gewichte zu 50 Kilo Fleisch stellte sich auf 63—66 Mk., das der Landhammel in der gleichen Schwere auf 60—63 Mk., indeß Bracken mit 36 Mk. bezahlt wurden. Für Land schweine englischer Kreuzung wurden 50—55 Mk., für Schlesier 50—52 Mk. pro Centner Schlachtgewicht an gelegt. 70 Stück Mecklenburger wurden bei 40 Pfund Tara mit 50—53 Mk., 60 Stück Oswiciner bei der gleichen Tara mit 52 Mk., Bakonier aber bei 35—45 Pfund Tara mit 51—53 Mk. pro Centner lebendes Gewicht notirt. Für das Kilo Kalbfleisch bester Qualität mußten 110 Pfg., für das leichterer Stücke 90 Psg. an gelegt werden. in i/j-Tonnen. ist wieder eingetroffen und empfiehlt solchen billigst ILixUvr. August'Jentsch, KMM°ss° hält sein/gut sorMe^ Lager in Ein Feld, 107 UMuthen groß, nahe an Großmann's Wege, ist sofort zu verpachten, resv. zu verkaufen. Näheres in der Expe dition d. Bl. Die Kere von St. Wicotai. Roman aus Hamburg's Vergangenheit v. F. Ewald. (Fortsetzung.) Nach endloser Mühe erfuhr er acht Tage später, daß des verstorbenen Kaufmannes Melsunger intimster Freund der Pastor Heinewetter im Amte Eppendorf gewesen war. Aber der Pastor war seit sechs Jahren todt und sein Nach folger im Amte hatte nicht die leiseste Ahnung von den früheren Beziehungen des verstorbenen Kollegen. Dennoch kam er Werner auf das Zuvorkommendste ent gegen und versprach ihm, sich auf das Sorgfältigste zu er kundigen, ob sein Vorgänger in jener Zeit in Hamburg ge wesen sei. Die Haushälterin desselben lebte noch und sie war eine noch jugendliche Person, die sich möglicher Weise eines solchen Vorganges erinnern konnte. Vielleicht auch fand sich Etwas unter den Papieren des Verstorbenen, das Auskunft zu geben vermochte. Noch an demselben Abend wurde die Haushälterin des Verstorbenen ausgesucht, da Werner Rotenborg nicht beab sichtigte, nach Hamburg heimzukehren, ehe er Alles in Er fahrung gebracht, was er hier erfahren konnte. Die Männer fanden eine rüstige Frau von sechsundvierzig Jahren. Sie hatte sich um das Thun und Treiben ihres Herrn wenig gekümmert, aber sie wußte, daß er bisweilen nach Hamburg gefahren war, um den Kaufmann Melsunger zu besuchen und daß auch eines Abends ein Bote von demselben gekommen war, um ihren Herrn in die Stadt zu rufen. Das mochte vor fünfzehn Jahren gewesen sein, denn es trug sich bald darauf zu, als sie bei dem Pastor in Dienst trat und das war nun zum Herbst siebenzehn Jahre. Später war ihr Herr nicht wieder nach der Stadt ge wesen und als sie ihn einmal darüber befragt hatte, weßhalb .er nicht mehr nach Hamburg gehe, hatte er ihr gesagt, daß sein einziger Freund, welchen er in der Stadt gehabt, ge storben sei und er seitdem in der alten Hansestadt Nichts mehr zu suchen habe. Es war wenig genug, was die beiden Männer in diesem Hause in Erfahrung brachten und doch war für Werner Notenborg der a/ingste Anhaltspunkt von unendlichem Werth. Aokks-uud Landwirthschaftliches Marktpreise in Kamenz am 18. September 1884 , nebst Zube- vermiethen Hüuiche. in den Lauf gebracht. Da der Schuß versagte, bemühte er sich, mit einem eisernen Stift das Zündloch aufzu bohren, während er den Laus der Waffe gegen die Brust drückte. Da entlud sich der Schuß und traf den Knaben so unglücklich ins Herz, daß der Tod augenblicklich eintrat. Möchten doch Eltern und Angehörige aus diesem trau rigen Fall Anlaß nehmen, das Spielen von Kindern mit Schußwaffen irgend welcher Art auf das entschiedenste zu verbieten! — Aus München schreibt man der „K. V.": Die BiersälschungS-Prozesse nehmen bei uns eine beunruhigende Ausdehnung an. In Nürnberg sind drei Handelsfirmen wegen Verkaufs von Surrogaten in Untersuchung ge zogen. Der Inhaber der einen Firma wurde verhaftet, weil er feine Geschäftsbücher vernichtet halte. Im Land gerichtsbezirk Traunstein sind 32 und im Landgerichtsbe zirk Landshut 47 Bierbrauer in Untersuchung. Auch in der Psalz wurden in einigen Brauereien Haussuchungen gehalten und Bierproben mitgenommen, und in Regens burg soll der Staatsanwaltschaft wieder eine neue Firma bekannt geworden sein, welche Surrogate vertrieb. — Fortwährend mehren sich die Nachrichten von der Frechheit der Zigeunerbanden. So widersetzte sich eine solche dieser Tage bei Altdorf der bayrischen Gen darmerie, wobei eS zu einem sörmlichen Gefechte kam. Erst nachdem die Gendarmerie von der Schußwaffe Gebrauch gemacht, gelang es, die Bande festzunehmen und nach Nürnberg abzusühren. Wien. In der Alserkaserne ist der Anarchist Kammerer hingerichtet worden. Kammerer hörte kalt blütig die Verlesung des Todesurtheils wegen siebenfachen Mordes an und wies den Zuspruch des Geistlichen zurück. Er sagte: Ich fürchte mich nicht und weiß zu sterben. Die Hinrichtung erfolgte durch den Strang. Der Tod trat nach sieben Minuten ein. Die Section ergab einen gesunden kräftigen Organismus. — In Italien regnet es seit einigen Tagen so stark, daß sür Ober-Italien, besonders im Gebiete des Po und seiner Nebenflüsse, Ueberschwemmungs-Kata- strophen befürchtet werden. Aus Ravenna werden be reits mehrere Damm- und Teichbrüche, aus Bergamo gleichzeitig ein ziemlich heftiges Erdbeben gemeldet. Moskau, 18. September. I» den Gouvernements Saratow und Kasan ist Schnee gefallen und Kälte ein getreten; auch aus dem Gouvernement Orenburg wird Schneesturm und Frost gemeldet. Infolge des voraus- gegangenen beständigen Regenwetters ist viel Getreide uneingeerntet aus den Feldern geblieben. In meinem Hasse ist die 2. Etage vom 1. Oktober/, e. an zu Vermietheu. Messerschmidt. vermischtes. * Dem abgeschmacktesten Aberglauben zum Opfer ge fallen ist dieser Tage die Gattin eines angesehenen Bürgers zu Insterburg. Die junge, kerngesunde Frau hatte, wie die „Ostd. VolkSztg." berichtet, sich mit einem Messer an der linken Hand eine Verletzung zugezogen, die trotz ihrer Geringfügigkeit eine schmerzhafte Anschwell ung zur Folge hatte. Mehrere „gescheite" Nachbarn bewogen die unglückliche Frau dazu, von einer Leiche abgenommenes Tuch um die geschwollene Hand zu Wickeln; ein Mittel, das die Geschwulst „ausziehen" sollte. In folgedessen verstarb die Frau nach qualvollen Leiden an Blutvergiftung. .s* Im Vatikan hat sich ein trauriger Unfall er eignet. In den Gärten desselben befindet sich ein pracht voller Hirsch mit enormen Geweihen. Eines Tages brachte ihm der Wärter sein Futter um einige Stunden später als gewöhnlich. Das Thier, vom Hunger gereizt, warf sich augenblicklich auf den Unglücklichen und riß ihm mit einem Stob seines Geweihes den Bauch auf. Der Wärter ist in Folge diefer Verwundung gestorben. * Daß in der Preuß. Uckermark eine Ortschaft, die noch vor 10 bis 20 Jahren einen Gemeindevorsteher, eine Schule rc. hatte, jetzt ganz vom Erdboden verschwunden ist, dürste wenig bekannt sein. Bei JoachimSthal, unweit Schmelze, lag das Dörfchen Mellin; die Bewohner sind zum größten Theil auSgewandert, die Häuser wurden zum Abbruch verkauft, und heute geht der Pflug über ehemalige Wohnstätten. Nur ein kleiner Kirchhof zeigt noch an, daß hier einst Menschen gewohnt haben. (Ein verkannter Schnellzug.j Man schreibt der „N. F. P.": „In Neukirchen wurde der von Salzburg am 9. d. kommende Schnellzug durch den dortigen Bahn wächter zum Stillstehen signalisirt. Die in den Waggon- befindlichen Reisenden schnellten, da der Zug an außer gewöhnlicher Stelle anhielt, von ihren Sitzen in die Höhe und eilten nach den Fenstern, um nach der Ursache des plötzlichen Stillstandes zu forschen. Auch das ZugS- personal sprang von den Trittbrettern der Waggons herab, nicht minder der Zugsührer, doch gewahrte man trotz allen Spähens kein Hinderniß, nur sah man den noch fortwährend signalisirenden Bahnwächter und neben ihm ein Bauer. Befragt, warum er den Schnellzug zum Stillstehen gebracht und dadurch eine Verspätung herbei geführt habe, entschuldigte sich der Bahnwächter mit den Worten: „Ich dachte, es ist ein Bummelzug — und der Kohlhoser muß nach Wels!" Portland-Cement . von ausgezeichneter Bindekraft, (f .in '/i-, und ^-Tonnen, sowie HMEpähne7w^ Oscar Garten. Reisenden, Beamten, Lehrern rc. "" brillanter Nebenverdienst nachgewiesen. Fachkenntnisse nicht er forderlich. Off. 8ub X. 37 an die Exp. d. Berl. Lokal-Anzeiger in Berlin L.^V. Sack Weizen.— 99 Sack Hafer. — 10 Sack Heide korn. — 5 Sack Hirse. — 6 Sack Erbsen. — 10 Sack Wenn die Frau, die sich ausgesprochen hat, daß rötp unser Kind nicht abwarten, uns nicht bald in Rich» läßt, so werde ich sie gerichtlich bestrafen lassem Eine Oberstube nebst Kammer, Küche und Bodenraum ist vom 1. Januar 1885 nach Befinden noch eher zu beziehen. Näheres zu erfragen Schlofigasse 107. bestens empfohlen. Mn rnverlässtger pferdckuecht wird zum sofor t ia e u-UUntrttt gesucht bei Wt»befk?er Julius Schöne " in Lichtenberg. Er hatte Muth und Ausdauer und wollte das Geheimniß bloßlegen, das ihn um sein zukünftiges Lebensglück betrogen hatte. „Ich werde sogleich in den Papieren meines Vorgängers nachsehen," sagte der Geistliche, den Kaufherrn zum Mitgehen auffordernd. „Heinewetter mar ein pünktlicher Mann und ich glaube kaum, daß er eine so wichtige Handlung, wie die von Ihnen erwähnte, vorgenommen hätte, ohne darüber eine schriftliche Notiz zu machen. Dunkel steht es mir sogar vor, als hätte ich beim Ordnen seiner Schriften verschiedene Dokumente über Trauungen gesehen." Endlich ein Hoffnungsstern! In dem kleinen wurmstich igen Schranke von geschnitztem Eichenholz fand sich unter mehreren ähnlichen Dokumenten das Trauzeugniß von Wil helm Eichentraut und Bertha Melsunger, zwar mehr in Form einer Notiz, als in der eines gültigen Dokumentes, aber die Trauzeugen waren auf dem Papier mit angegeben, so daß kein Zweifel darüber bestehen konnte, daß die Trau ung in der That vor fünfzehn Jahren stattgefunden hatte. Werner athmete tief auf. „Wollt Ihr mir gestatten, es abzuschreiben, ehrwürdiger Herr?" fragte er zitternd vor Aufregung. Der Pastor war gern bereit, es selbst zu thun und während er mit der Arbeit beschäftigt war, hielt er plötzlich nachdenkend inne, als er die Namen der Trauzeugen las. „Maria Eichels lebt sowohl, als der Schmied Ruitger," sagte er langsam. „Wenn Sie wollen, können wir Rück sprache mit Beiden nehmen. Sie sind Beide alt und man weiß nicht, wie lange ihnen noch zu leben vergönnt ist." In Gegenwart anderer Zeugen wurden Maria Eichels und der Schmied alsdann vernommen. Beide erinnerten sich des Vorganges noch ganz genau. Sie waren vom Pastor Heinewetter in der Nacht nach Hamburg geholt und der Thorwart hatte sie erst auf vieles Zureden eingelaffen. Dort waren sie nach einem vornehmen Hause gebracht und in ein großes Zimmer, wo ein Altar mit Lichtern bereit gestanden habe. Aber auf einem Lager hatte ein schwer kranker Mann gelegen und neben dem Bette stand ein junger Soldat. Bald darauf führte Pastor Heine wetter ein schönes Mädchen herein, das aber nicht festlich gekleidet war und finster und trotzig in die Welt geschaut hatte. Der Schmied meinte, der Bräutigam sei ihr wohl nicht vornehm genug gewesen, aber der kranke Mann auf dem Lager habe lange in harten Worten zu ihr geredet, auch von Enterbung gesprochen. Darauf erst war sie mit dem jungen Soldaten an den Altar getreten und der Pastor hatte Beide getraut. Ihnen aber war das Versprechen ab genommen, mit keinem Menschen über die Trauung zu reden. Dafür erhielt Jeder zweihundert Mark ausbezahlt. Sie hatten ihr Versprechen redlich gehalten, aber ivenn ihr Beicht vater ihnen sage, daß sie die Wahrheit reden müßten, dann wollten sie sprechen, auch wenn sie das Geld nicht behalten dürften. Damit war die Unterhandlung erledigt und Werner Rotenborg nahm das Anerbieten des Pastors, für die Nacht in dessen Haus zu bleiben, mit Dank an. Nach aller Anstrengung nun endlich einen großen Schritt weiter, überkam ihn eine große Müdigkeit und er sehnte sich nach einer einzigen Nacht erquickenden Schlafes, den er in diesem stillen Pfarrhause finden sollte. (Fortsetzung folgt.) 25 Heu 50 Kilo 2 60 12 Stroh 1200 Pfd. 17 40 Butter 1 Kilo 2 40 20 Erbsen 50 „ 10 55 30 30 Kartoffeln 50 „ 3 50