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Uockrnblntt für Pulsnitz, Königsbrück, Rabrbrrg, Nürburg, Moritzburg und Umgegend Erscheint: Mittwoch« und Sonnabend». Abonnementspreis: jeisschließlich de» jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonntageblattes) Vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit tO Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- -eile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittag- » Uhr hier aufzugeben. AmtsölaLI des Köuiglichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsnih. Sechsull-dreitzigster Jahrgang. GeschästssM«« tär Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden; Annoncen-Bureaus Haasenstei« L Vogler u. Jnvalidead»»-- Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Nedacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Weber's Erben in Pulsnitz. Leipzig! Rudolph Moss» von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumcrando-Zahlung durch Briefmarken «dm rrUizr Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls aufgenoumxNv mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPkä'lllON äk8 24. September 1884. Mittwoch. Konkursverfahre«. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des vormaligen Gasthofsbesitzer Friedrich Bernhard Haufe zu Großröhrsdorf ist zur Abnahme der Schlußrechnung des V«» Walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über M nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf / / dcu 20. Oktober 1884, Voxm-tt-gs 11 Uhr, vor dem König!. Amtsgerichte hierselbst bestimmt. / / //' ,^V Pulsnitz, den 22. September 1884. « / ' v , Söhnel, G e r i ch t s s ch r e i b e r des Königlichen Amtsgerichts. Bei dem in Folge der anhaltenden trockenen Witterung eingetretenen Wassermangel ergeht an die hiesige Einwohnerschaft die Aufforderung, mit dem aus den städtischen Wasserleitungen entnommenen Wasser thunlichst sparsam umzugehen. Pulsnitz, am 22. September 1884. , . . , Der S-ck^a ^^ r a t " - . Schubert, Brgrrnstr. Bekanntmachung, die Setzung der Ortsflurgrenzsteine an den öffentlichen Communicationswegen betr. Unter Bezugnahme auf die Verfügung der Kgl. Amtshauptmannschaft vom 22. Juli d. I. aä Xo. 2418 L.. werden die Gememdeosrstände und Gutsvorsteher hiermit zu Vermeidung von Irrungen beschieden, daß die erforderlichen Flurgrenzsteine von ihnen, ohne Vermeidung der Amtshau^tmaiurschaft und unerwartet weiterer Verfügung, so rechtzeitig zu vorschriftsmäßiger Herstellung bei einem Steinbruchsunternehmer oder Steinmetzer zu bestellen sind, daß die Bearbeitung der Steine während des Winters erfolgen kann. Kamenz, am 18. September 1884. Königliche Amtshauptmannschaft. - von Zezschwttz. Zeitereignisse. PulSnitz. In der am 20. d. M. stattgesundenen Stadtverordnetensitzung wurde die vom Rathe beschlossene, gleichzeitig mit der Legung der Wasserleitung auszuführ ende Beschleußung der äußeren Bahnhof- sowie Nietschel- straße feiten des Collegiums abgelehnt, da man eine Nothwendigkeit hierzu nicht anzuerkennen vermochte. Weiter wurde dem Rathe gegenüber der Wunsch ausge sprochen, vor weiteren Maßnahmen in Angelegenheiten des Aufbauens der Buden bei Jahrmärkten vorerst den Marktausschuß zu einer Berathung und Begutachtung herüber zu veranlassen. Von der 1883c Sparkassenrech- nung nahm man Einsicht und wurde die Justisication derselben ausgesprochen. Hiernächst wurde dem Beschluß des Rathscollegiums, das Gäßchen vom Wagenbauer Löhnig bis zum Stellmacher Rasche umpflastern zu lassen, beigetreten. — Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect der Altersrentenbank in Dresden bei. Indem wir hiermit darauf ganz besonders aufmerksam machen, wäre es erfreulich, wenn Jedermann von dem so vortheilhaften Institut Gebrauch machen würde. Denn: „Spare in der Zeit, so hast Du in der Noth!" — Am Montag, den 22. September, Abends 10 Uhr, brannten in Hoyerswerda 12 Scheunen mit Ernte- vorräthen gefüllt nieder. Es wird Brandstiftung ver- muthet. — Sitzung des land- und forstwirthschaftlichen Vereins zu PulSnitz, Sonntag, den 21. September c., Nachmittags, im Gasthof zum Herrnhaus. Die Sitzung wird von Herrn Vorstand Weitzmann eröffnet und das Protokoll von der vorhergehenden Sitzung genehmigt und vollzogen. Hierauf werden die neu ausgestellten Bedingungen bei Ankauf von Nacekälbern für die Mit glieder durchgehends berathen und als vom heutigen Tage ab gültig, genehmigt. Sodann ein Bullen- und ein Kuhkalb zum Verkauf gebracht. Dem schließt sich ein kurzes Referat des Herrn Lehrer Schmalz über die Ver- einSbibliothek an; behufs deren besserer Benutzung, die selbe versuchsweise außer zu den Vereinssttzungen am 1. und 3. Sonntag eines jeden Monats Vormittags von 11—12 Uhr geöffnet und von Herrn Lehrer Schmalz geleitet werden wird, welches freundliche Anerbieten die Versammlung dankbar entgegennimmt. Auch beschließt man, die Bibliothek alljährlich durch gute Werke zu ver mehren, bestimmt hierzu einen Beitrag aus der Kaffe, sowie die obgedachten Tage, an denen die Bibliothek geöffnet ist, im Wochenblatt jedesmal bekannt zu geben. Sodann erfolgt durch den Kasstrer RechnungSablegung pro 1883 und Wahl zweier Rechnungsrevisoren. Endlich wird noch ein neues Mitglied dem Vereine angemeldet und eingegangene Offerten und Schriften zur Kenntniß- nahme gebracht. Hieraus erfolgt Schluß der Sitzung. — Der conservative Verein für den 3. sächsischen Reichstagswahlkreis hält am 30. September Nachmit tags im Hotel Laue in Bautzen eine General-Versamm lung ab, für welche der zeitherige Vertreter des Wahl kreises, Herr Th. Reich auf Biehla, ein Referat zugesagt hat und in welcher die Aufstellung des Candidaten für die bevorstehende Reichstagswahl erfolgen soll. — Aus den Berathungen in der öffentlichen Sitzung der Handels- und Gcwerbekammer Zittau am 17. Septbr. heben wir Folgendes hervor: 1) Da der Eingangszoll von 36 Mark für Sohlleder in seinem Werthe als Schutz für die Interessenten abgeschwächt wird durch eine Be stimmung, wonach schwere, zu technischen Zwecken, wie eben zur Sohlleder-Fabrikation geeignete Leder (sogen. Croupons), „wenn augenscheinlich gefettet", nur 18 Mk. Eingangszoll zahlen und aus Grund dieser Ungleichheit Leder gefettet billig eingesührt und sodann entfettet wer den, beschließt die Kammer auf Befürwortung der Zoll- und Steuerkommission, sich behufs Beseitigung des Miß brauchs der Ausnahmebestimnmnq auszusprechen, eine vorgeschlagene Erhöhung des Eingangszolles auf Treib riemen aus Leder von 50 auf 75 Mk. aber nicht zu befürworten. — 2) Die mit der Berathung einer Denk schrift der Handelskammer Osnabrück über die „Reform bedürftigkeit der allgemeinen Feuerversicherungs-Police- Brdingungen" betraute Commission der Kammer hatte folgende Resolution vorgeschlageu: „Sie hält mit der Handelskammer zu Osnabrück eine Reform der derzeitigen allgem. Feuer-Versicherungs-Police-Bedingungen für noth wendig, theilt die in der Denkschrift zum Ausdruck ge brachte Anschauung, daß diese Reform zu erfolgen habe im Sinne einer gleichmäßigen Vertheilung der Rechte und Pflichten zwischen Versicherern und Versicherten, und erachtet für geboten, daß zur Wahrung der berechtigten Interessen beider Theile die Vorschläge zu der erstrebten Reform nur unter Mitwirkung der Versicherungs-Gesell schaften festgestellt werden." Diese Resolution fand ein stimmige Annahme, so auch der Antrag, solche dem Kammerpräsidenten im geeigneten Falle zur Benutzung anheim zugeben. Ein Zusatz-Antrag hierzu vom Gewerbe kammer-Präsidenten Reißmann-Kamenz: „Unter Annahme der von der Commifsion in dieser Angelegenheit vorge schlagenen Resolution beschließt die Plenarverfammlung, das Präsidium zu beaustragen, bei der Staatsregierung unter Bezugnahme auf die diesseitigen Beschlüsse im Jahre 1879 auf's Neue dahin vorstellig zu werden, daß dieselbe tm Bundesrath auf den baldigen Erlaß des in der Neichsversassung schon vorgesehenen Reichsversicher ungsgesetzes hinwirken und dabei veranlassen möge, daß in diesem Gesetze die Klarstellung der Rechte und Pflichten der Versicherungsgeber und -nehmer erfolge", wurde ebenfalls einstimmig angenommen; 3) wurde zum Mit glied« des k. s. EisenbahnratheS Herr Herm. Roscher- Zittau und zu dessen Stellvertreter Herr Stadtrath Gierisch-Kamenz wiedergewählt; 4) auf Antrag des Herrn Reißmann-Kamenz beschloß man, die Gewerbe- commifsion mit Erörterungen und Erwägung von Schritten zu beauftragen zum Zwecke der Beseitigung der neuerdings auf Märkten und Festen üblichen Aus spielungen von Oeldruckbildern, Lampen und anderen Erzeugnissen. Ihnen entgegenzutreten, sei um so mehr geboten, führte der Herr Antragsteller aus, da die früher zulässigen Äerloosungen aus Anlaß von WeihnachtS» bazaren neuerlich verboten seien. — Bezüglich eingelegter Gurken, welche einen deut lichen Gehalt von Kupfer zeigten, fand eine vom Gericht veranlaßte Untersuchung in Dresden statt; dieselbe führte zu einer ziemlich strengen Strafe des betreffenden Händ lers, aber auch zur Enthüllung der Thatsache, daß alle Händler mit sogenannten Pfeffergurken ihre Waare be hufs Verleihung einer schönen grünen Farbe zu wieder holten Malen in kupfernen Gefäßen einsieden. Gleich zeitig stellte sich heraus, in welcher großartigen Weise dieser Handel, namentlich von Lübbenauer Händlern, betrieben wird, indem z. B. nur einer derselben für 25,000 Mk. solcher gefärbter und nunmehr in Dresden unverkäuflicher Pfeffergurken auf seinem Lager hielt. — Bekanntlich bleiben die Gurken, wenn sie nicht in Kupfer gesäßen gesotten werden, gelb, was die Verkäufer nicht gern haben. — Der Rest des vormals 5procentigen, auf 4 Proc. herabgesetzten Theiles der als Staatsschuld übernomme nen Prioritätsanleihe der ehemaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie vom 1. März 1866 ist für den 2. Januar 1885 gekündigt worden und haben die Inhaber der Schuldscheine die betreffenden Capitalbeträge von diesem Tage an gegen Rückgabe der Hauptpapiere sammt Zinsleistcn bei der Staatsschuldenkaffe zu Dresden oder der Lotteriedarlehnskasse zu Leipzig in Empfang zu nehmen. Eine weitere Verzinsung über den angegebenen Termin hinaus findet nicht statt. — Am Sonntag Nachmittag fanden Besucher der Brandstätten Uttewaldes ein jammerndes Mädchen, das die immer noch rauchenden Trümmer nach ihre« Hoch«