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N'l>ckrM<üt für Pulsnitz, KimuMnüch, Nadrlwrg, Nadtburg, Morißburg und Ringegru^ Erscheint: Mittwoch« und Sonnabend«. Abonnementspreis: ieinlchU«Aich d<S jeder Sonnadend-Nummer bellie^enden Sonntagsblattes) Vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Ktadtrathes zu Aulsnih. Infernle werden mit 10 Pfennigen für den Raun, einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags U Uhr hier aufzugcben. LcchsnndSrciMstcr Jahrgang. Buchdruckcrei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Nedacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Webers Erben in Pulsnitz. Geschäftsstelle litr KönigsbrkA: bei Herrn Kaufm. M. Llch erlich. Dresden; Annoncen-Bureaus Haasenftei« L Vogler u. Jnvalid«»k«»t. Leipzig; »udolph «afk» s. Juli 1884 55. Mittwoch uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken -der <4t1s UljO Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpkMivN lik8 ^MtgdlLliSK. Montag, den I 'l Juli 188H, Viehmarkt, 7 /? Dienstag, den IS. Zuli 188Ä, Kvammarkt in Pulsnitz Hierbei wird die unterm 16. Februar 1884 erlassene Bekanntmachung, die anderweite Vergebung des Mcchts des Aufbaues der Buden für die hiesigen Jahrmärkte auf 12 Jahrs vom 1. Januar 1885 an betr. mit dem Hinzufügen erneuert, daß in Zukunft und zwar von 1885 an die Einsammlung der Budengelder durch die Vertreter des Marktausschusses mit erfolgen wird. Offerten sind bis 1. August 1884 / // auf hiesiger Rathsexpedition einzureichen, woselbst auch die näheren Bedingungen eingesehen werden können,' - / ' /- Pulsnitz, am 28. Mai 1884. Der Stadtrath/ Schubert, Brgrmstr. B c k a ir« t m a ch « n g. Mit Rücksicht auf die jetzigen, die Ausbreitung ansteckender Krankheiten velünstigenden Äittsningsverhältmffö ordnet der Stadtrath innerhalb des städtischen Bezirks die Reinigung und Desinfection aller öffentlichen Bedürfnißanstalten, insbesondere der 5 Gasthöfen Und Herbergen.Mindlichen, der Schleußen und Abzugsgräben, Cloakgruben und sonstiger, zu Bergung von f«. 'nißcrrcgcndcr Substanzen bestimmter Anlagen hiermit tn. ? M Die Desinfection, welche zweckmäßig vermittelst carbolsanrem Kalk, Cmorkalk, Eisenvitztiol odeGmittelss des von dem unterzeichneten Stadtrath gegen Bezahlung des Selbstkostenpreises zu beziehenden Wollmar'schen Desinfektionsmittel bewirkt wir-/ ist Mor^ und bMe^ läugsteuZ 3 Tagen in Ausführung zu bringen. Die Nichtbefolgung dieser Anordnung wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mam bestraft,-' « > > 'X Pulsnitz, am 4. Juli 1884. Der Stadtrath. Schubert. Brgrmstr. Bekanntmachung. Montag, den 14. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr, ükkei»tli«l»b MitLiiiiK «le« Die Tagesordnung ist aus dem im amtshauptmannschaftlichen Gebäude befindlichen Anschläge z,u-«fehK. Kamenz, am 4. Juli 1884. Ä v n igliche Amtshauptmannschaft, von Zezschwitz. Zeitereignisse. Dresden, 4. Juli. Die heutigen „Dr. N." schreiben: DaS Gestern Abend mit nur geringem Regen hier auf getretene Gewitter hat leider die Ortschaften Nebigau, Kemnitz, Kaditz, GohliS, Stetzsch, Mobschatz, Leuteritz, Weiötropp, Kossebaude und Umgegend durch Hagelschlag arg heimgesucht. In Gohlis wurden einem Gärtner 332 Frühbeetfenster zerschlagen. — Die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den sächsischen Kriegsminister Grasen von Fabrice darf als eine ganz außergewöhnliche und deshalb höchst ehren volle Auszeichnung betrachtet werden. Die Zahl der russischen, französischen und selbst der österreichischen Generale, welchen die Könige von Preußen ihren höchsten Orden gegeben, ist im Laufe von nahezu zwei Jahrhun derten eine recht beträchtliche gewesen; man geht Wohl nicht fehl, wenn bei der Verleihung neben dem militärischen Verdienste auch die politische Lage und die Courtoifie stets eine Rolle mitgespielt haben. Ungleich höhere An sprüche stellten — und zwar mit Recht, wenn die Ver leihung eines Ordens überhaupt als eine Belohnung, als eine Ehre angesehen werden soll, — die preußischen Könige stets an die Generale, deren Armeccorps nach mannigfachen Schicksalen und Umbildungen nunmehr das deutsche Reichsheer bilden. Die Mitglieder souveräner Häuser, welche Generalsstellung entweder in der preußischen Armee oder in den Kontingenten der deutschen Mittel staaten bekleideten oder noch innehaben, ausgenommen, haben, wenigstens seit dem Regierungsantritte des Königs Friedrich Wilhelm III. nur drei deutsche, aber nicht- preußische Generale, den Schwarzen Adlerorden. Die beiden ersten sind Bayern, der Generalfeldmarschall Fürst v. Wrede und der Generalfeldzeugmeister Graf v. Pappenheim; ihnen reiht sich nach nahezu vierzig jähriger Unterbrechung als erster sächsischer General Herr v. Fabrice an. — Durch allerhöchsten Erlaß vom 24. v. MtS. ist angeordnet worden, daß die Erhebung des Chaussee- und Brückengeldes für die Benutzung der von der fiskalischen Straßen-und Wasserbauverwaltung unterhaltenen Straßen und Brücken mit dem Schluffe des Jahres 1885 aufzu hören habe. — In der kurzen Spanne Zeit, in der unsere ver ehrte Königin Carola in Brennerbad verweilte, hat sie sich, wie von dort geschrieben wird, schnell die Herzen der gesammten Bevölkerung erobert. Als sie jetzt Brenner bad verließ, gab ihr nicht nur die feine Kurgesellschast, sondern auch die ganze bäuerliche Bevölkerung das Geleite zum Bahnhof, von wo sie unter dem Hochrufen der Menge absuhr. — Bei der Königlichen Altersrentenbank in Dresden (Altstadt, Landhausstraße 16, im Landhaus) sind im zweiten Quartal lausenden Jahres ausschließlich einer Einlage von 4000 Mk., deren Annahmefähigkeit zur Zeit noch nicht entschieden ist, 343349 Mk. eingezahlt worden. Es ist dies die größte Summe von Einlagen, welche bisher in einem einzigen Vierteljahre bei derselben ein gezahlt worden sind. Sie übertrifft selbst die Einlage« summe des ersten Quartals 1880, in welchem außer 90747 Mk. nach den gewöhnlichen Altersrentenbankge setzen noch 183318 Mk. für die Hinterlassenen der am 1. December 1879 in Zwickau verunglücklen Bergleute nach dem Specialgesetz vom 9. März 1880, zusammen also 274065 Mk. eingezahll worden waren, um mehr als 69000 Mk. Tie Einlagesumme des lausenden Jahres ist nun aus 614136 Mk. angewachsrn, eine Summe zu deren Ansammlung im Anfänge des Bestehens der Bank mehr als 16 Jahre, also ein 32 mal größerer Zeitraum gebraucht wurde. In solchem Grade hat sich in den letzten Jahren erfreulicher Weise die Betheiligung des Publikums an einem Institute erhöht, dem vornehmlich die Aufgabe gestellt ist, das Alter durch Zahlung von Renten vor drückender Noth zu schützen. Aber freilich gerade dort, wo das Alter häufig der größten Noth ausgesetzt ist, auf dem Lande, da ist die Betheiligung an der Altersrentenbank immer noch eine sehr schwache. Es bleibt zu wünschen, daß sie auch dort bald bessere Benutzung finde; denn es ist ja leider eine traurige Thatsache, daß die Tagesblätter in der letzten Zeit des Oefteren von grausigen Verbrechen zu berichten hatten, die aus der Nothlage der Alten aut dem Lande hervor gegangen waren. Freiberg. 4. Juli. ^Der" langjährige Landtags- Abgeordnete Friedrich Wilhelm Oehmichen wurde beute Morgen auf der Rückreise von Gastein hier im Eisen- bahncoupee vom Schlagfluffe getroffen tot ausgefunden. Seine ihm im Tode vorangegangene Gatlin hat er nur um wenige Monate überlebt. Oehmichen gehörte seit 1849 der Zweiten Kammer ununterbrochen an und be kleidete in derselben von 1860—1868 das Amt eines Vicepräsidenten. Während seiner gesammten Landtags- thätigkeit war er ein hervorragendes Mitglied der Fi nanz-Deputation. Als Mitglied des Reichstags vertrat der Verstorbene in den Jahren 1867 bis 1876 den 10. sächsischen Wahlkreis. Leipzig, 4. Juli. Die Ehrengabe der Stadt Leip zig zum bevorstehenden deutschen Bundesschieben (4000 Bit.) wird in barem, klingendem Gold verabfolgt werden. Bestimmend war hierbei die practische Erwägung, daß das Geld für jeden Gewinner, wie die Dinge in der Welt nun einmal zu liegen pflegen, angenehm und gut verwendbar ist. — Gestern Nachmittag ereignete sich hier ein schwerer Unglücksfall. Drei elfjährige Knaben badeten in der alten Elster an einer verbotenen Stelle, geriethen in tiefes Wasser und ertranken sämmtlich. Berlin, 3. Juli. Die seitens der deutschen Cholera- Kommission vorgeschlagenen Maßregeln beziehen sich, wie schon früher angedeutet, auf den Schutz gegen Einschlepp ung der Seuche, die Jsolirung der ersten Fälle und Herde und auf eine rationelle Desinfektion. Auch eine öffent liche Belehrung des größeren Publikums ist, wie die „N.-Z." hört, beschlossen worden. — Das Präsidium des deutschen Kolonialvereins publicirte neben dem Schreiben an den Reichskanzler Fürst BiSmarck, welches die Vertagung der Dampsersub- ventionsangelegenheit beklagt, auch eine Resolution, welche die verbündeten Regierungen ersucht, diese für die über-