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ewiesen stich an it.gung a id in ergrabe c beim l Pilat brachte heraus, Die ommen gequält, ehrende Drohn- Schafe, Stück I trägt !r deS chützen- Leipzig N'ockrilblÄtt für Pnlsnih, Kiinigsbriick, Nadrüerg, Radrbnrg, Murihburg und UmgrgruL- Erscheint: Mitlwoch« und Sonnabends. Abonnementöpreis: <kt»schli«ßlich des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonnta.qsblatteS) Vierteljährlich I Mk. LS Pfg. Insercrte werden mit U) Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstag» und Freitags Vormittags S Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsniß. Sechsun-dreWgster Jahrgang. GeschiiftssteK^ lür Königsbrkö: bei Herrn Kaufm. M. Tlcherlicü. Dresden; Annoncen-Bureaus Haasenstei« L Vogler u. Jnvalideud^ut. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Nedactcur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Webers Erben in Pulsnitz. Leipzig; Rudolph Mailer amm- i M8tr > und hnlich en. chosen Lage r. ttt- nfer. >t und n- unv e e und lieben r, die schmuck 'ragcrn i unter «4. -ter. e. II. st und theure ,erg. Nach- I t und , ichnne- ' glich. andren en , den vou uns unbekannten Firmen und Personen nehmen Ivir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarke» »der Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beilicgen oder nicht. ^Xpkäliion l!k8 ^Mi8b>LUSA. Sonnabend. 54. ». Juli 1884. Bekanntmachung. Im Verlag der Noßberg'schen Buchhandlung in Leipzig ist die im Auftrage des Königlichen Ministerium des Innern von dem König!. Amtshauptmann von Bosse in Meißen bearbeitete fünfte vermehrte Auflage des „Leitfadens für die Gemeindevorstände und Gutsvorsteher des Königreichs Sachsen" erschienen, deren Preis sich brochirt mit 3 elegant gebunden mit 3 50 berechnet. Die Herren Gemcindevorstünde und Gutsvorstchcr, welchen die Anschaffung der obigen Auflage empfohlen wird, werden hiermit angewiesen den Bedarf bis ZUM 15. Juli d. I. anher anzuzeigen. Kamenz, am 28. Juni 1884. Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezschwitz . Die Choleragefahr. Ernster klingen plötzlich die Nachrichten über die in Toulon ausgebrochene Cholera-Epidemie, die nun auch das benachbarte Marseille ergriffen hat. Nicht mehr um eine bösartig austretende Dhssenterie, nicht mehr um okoleru no8tra8, sondern um die echte, unverfälschte asiatische Cholera handelt eS sich und dies wird jetzt von der französischen Negierung selbst officiell zugegeben, denn die Doctoren Brouardel und Praust, welche von der Regierung zur Untersuchung der Epidemie nach Marseille und Toulon gesandt worden waren, haben sich in ihrem am 30. Juni an den in Paris regierungsseitig einge setzten Gesundhritsrath erstatteten Bericht gezwungen ge sehen, zu bekennen, daß es sich um asiatische Cholera, Wenn auch nur um eine mildere Form derselben, han dele. ES ist jetzt nicht mehr Zeit, mit den französischen Behörden über das von ihnen bisher eingeschlagene Ver tuschungssystem zu rechten — die Zahl der Cholera- Opfer und der Cholerakranken ist in Toulon eine viel größere, als officiell zu berichten und zu telegraphiren gestattet wird — jetzt handelt es sich nur darum, die Seuche möglichst zu localtsiren, ihren diesmaligen Heerd rasch zu umgrenzen und so den Verlust an Menschen leben, den sie verschuldet, erfolgreich einzuschränken. In dieser Beziehung ist anzuerkennen, daß die Frankreich benachbarten Staaten ungesäumt die umfassendsten Maß regeln ergriffen haben, um dem unheimlichen Gast, der seinen Besuch jetzt im Süden Frankreichs abstattet, das Neberschreiten ihrer Grenzen unmöglich zu machen und so darf man vorläufig der Hoffnung Ausdruck geben, daß das übrige Europa diesmal von der furchtbaren Krankheit verschont bleiben wird. Hierbei taucht aber von neuem die schon längst aufgeworfene Frage aus, warum die europäischen Staaten sich nicht zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die heimtückische Wander krankheit einigen, wo sie sich immer zeigen mag. Der „schwarze Tod", diese furchtbarste Geißel des Mittel alters, sand ein zitterndes unkundiges Geschlecht, das sich in Gebet und Geißelung dahinwürgen ließ, weil es von der Befähigung der Gesammtheit, gegen Epidemien siegreich anzukämpsen, noch keine Ahnung hatte. Als im Jahre 1830 die Cholera ihren Umgang von Osten her begann, da traten, selbst noch die Aerzte vermummt und mit dunklen Brillen auf den Augen an die zahl losen Krankenstätten, um sich vor Ansteckungen zu be wahren. Seitdem ist nicht blos die Medicin rastlos fortgeschritten, sondern der Staat hat sich auch mit dem Bewußtsein erfüllt, daß er durch energische Handhabung der Sanitäts-Polizei den Schreck und die Hoffnungs losigkeit seiner Bevölkerung vermindern, die Verschlepp ung der Krankheit erschweren und aufhalten kann. Da man außerdem nunmehr infolge der gründlichen Forsch ungen Dr. Koch's in den Cholerastälten Egyptens und Indiens die wahre Ursache der Cholera kennt, so sind alle Vorbedingungen zu einer wirksamen Bekämpsung der tückischen Krankheit vorhanden. Allein wirklich er folgreich kann dieselbe nur dann sein, wenn sie sich auf internationale Vereinbarungen stützt, denn im Grunde versolgt doch jeder Staat eine andere Abwehr-Methode und gerade dieser Umstand erweckt die Befürchtung, daß es der Seuche doch einmal gelingen könnte, den um sie gezogenen Kreis von sanitären und grenzpolizeilichen Maßregeln zu durchbrechen. Gewiß würde einem Con- qreß, der sich damit befaßte, internationale Vorkehrungen gegen Cholera und Pest zu bcrathen und zu beschließen, allseitig unbegrenztes Vertrauen und freudige Zustimm ung entgegengebracht werden und man kann nur Mün chen und hoffen, daß die Verwirklichung dieser im eminentesten Sinne gemeinnützigen, ja erlösenden Idee, recht bald geschieht. Was nun speciell die Vorkehrungen der deutschen Reichsregierung gegen die Choleragefahr anbelangt, so muß constatirt werden, daß sie, was directe Maßregeln gegen den Cholerakeim und seine Weiterverbreitung anbelangt, in dieser Beziehung das allein Richtige ge troffen hat. Sie hat aus das populäre Geschrei nach Sperre nicht gehört, sondern zuvörderst den Rath der Sachverständigen in Anspruch genommen. Wie Herr v. Boettcher in der Schlußsitzung des Reichstages mit- theilte, bcräth eine Commission über die nothwendigen Schutzmaßregeln seit Sonnabend. Ihr gehören außer M. v. Petteukofer und R. Koch an Deligirte der betheil- igten Ministerien, unter ihnen UnterstaatSsecetär Dr. Busch und Geh.-Rath Dr. Skrzeczka an, wir dürfen den Entschließungen dieser Commission mit dem Vertrauen entgegensetzen, daß sie bei den von ihr anzurathenden Mitteln nicht nur berücksichtigen wird, was wünschens- werth, sondern auch, was durchführbar ist. Zeitereignisse. PulSttitz. In der Sparcaffe wurden im Monat Juni c. 12165 Mk. 20 Pfg. ein- und 14152 Mk. 24 Pfg. zurückgezahlt. In den 6 Monaten des JahreS 1884 erfolgten 120576 Mk. 67 Pfg. Einzahlungen und 90130 Mk. 30 Pig. Rückzahlungen. Gegen dieselbe Zeit im Jahre 1883 betragen die Einzahlungen 12159 Mk. 21 Pfg. und die Rückzahlungen 1727 Mk. 26 Pfg. mehr. B. — Dienstag, den 8. Juli d. I., Vormittags von 9 Uhr an, öffentliche Verhandlungen des König!. Schöffen gerichts. — Ler Lauf der Verjährungsfrist eines Antrags- Vergehens beginnt, nach einem Urtheil des ReichsgerichlS, IV. Strafsenats, vom 22. April d. I., mit dem Tage, an welchem die Strafthat begangen ist, und nicht mit demjenigen, an welchem sie durch die Stellung deS Straf antrags verfolgbar wird. Es ist somit ein Antrags- Vergehen überhaupt nicht verfolgbar, wenn der Antrags berechtigte erst nach Ablauf der Verjährungsfrist von der Strafthat oder dem Thäter Kenntniß erhalten hat. — Die Entwendung von Nahrungs- oder Genuß- mitteln von unbedeutendem Werth oder in geringer Menge zur Befriedigung des augenblicklichen Bedürfnisses oder Gelüstes und zur Verwahrung des Restes für spätere Bedürfnisse oder Gelüste, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strassenats, vom 25. April b. I., nicht als bloße Uebertretung (sogen. Mundraub), sondern als Diebstahl zu bestrafen. — Sehr verbreitet rst die Ansicht, daß, wenn man absichtlich oder aus Fahrlässigkeit eine der großen Spie gelscheiben einstößt, wie man sie jetzt in allen Schau fenstern findet, man nur eine Mark oder de» Werts einer gewöhnlichen Fensterscheibe zu ersetzen habe, wei jene großen theuren GlaStafeln überflüssiger Luxus seien. Die Gerichtshöfe haben indeß für Recht erkannt, daß bei Zertrümmerung eines Schaufensters, sei es noch so groß, vollständiger Schadenersatz zu leisten sei, weil unter den jetzigen Handelsverhältniffen in allen Städten der artige Scheiben kein bloßer Luxus, sondern ein Bedürs- niß des Geschäststreibenden seien, da er nur so seine Handelsartikel in angemessener und das Publikum an ziehender Weise ausstellen, bez. der Hausbesitzer nur so seine Läden rentabel vermiethen könne. — Einfaches Desinfektionsmittel. Um Miasmen (AnstcckungS-, Krankheits-, Seuchestoffe) zu zerstören, die sich besonders in der warmen Jahreszeit über den Senk gruben und an den Ablagerungsorten leicht verwesender Abfallstoffe bilden, wendet man gegenwärtig in der Regel Desinfektionsmittel an, die durch ihren Geruch mehr oder weniger unangenehm auf die Nerven einwir- en. Die „Landwirthschastliche Ztg. des Hamb. Korr." berichtet von einem Mittel, welches, ohne nur im geringsten zu riechen, dennoch ausgezeichnete desinfizirende Eigen- chasten besitzt und besonders Landwirthen nicht genug empfohlen werden kann. Um nämlich einen nur wenig Raum einnehmenden Ort zu desinfizieren, nehme man I Kg seingestoßenen, in jedem Materialladen käuflich zu erhaltendem Eisenvitriol und menge denselben mit I KZ Gips. Diese Mischung bringe man in ein Gefäß, z. B. einen Eimer, in welches man nunmehr 5 Liter zum Sieden gebrachtes Regen- oder Flußwaffer unter bc- ländigem Umrühren nach und nach eingießt. Nachdem diese Lösung etwa 5 Minuten lang tüchtig umgerührt worden ist, gießt man sie in die Senkgruben oder über den zu desinfizierenden Ort. Lichtenberg. Nächste Mittwoch, Nachmittag 3 Uhr wird der Radeberger Zweigverein sür die Mission unter den Heiden sein JahreSfest hier feiern. Festpreoiger wird Herr Pastor Schneider in Höckendorf sein. In der, auf den FestgotteSdienst folgenden Bericht-Versammlung, welche im Saale des Ober-Gasthofes stattfindet, werden Herr Superintendent Kilo, tkeok Schweinitz in Radeberg und Mifsionar Päsler, d. Z. in Hartau b. Salzbrunn, An sprachen halten. Der Festzug geht ^3 Uhr vom Mittel- gasthok ab. Großröhrsdorf, I. Juli. Nicht geringe Erregung rief vor einigen Tagen das Gerücht hervor, daß in einem Hause des Niederdorses die Pocken ausgebrochen seien und fand dasselbe insofern Bestätigung, als auf Verordnung des Herrn Bezirksarztes an dem betreffenden Hause eine Warnungstafel angebracht wurde. Zur Be ruhigung kann heute mitgetheilt werden, daß" die er krankte Person sich auf dem Wege der Besserung be findet. — Das 300jährige Jubiläum der Schützengesell schaft in Zittau, zu welchem so großartige Vorbereitungen getroffen waren, ist sowohl am Sonntage wie am Mon tage gründlich verregnet. Der historische Festzug, welcher den Montag stattftnden sollte und eine ungeheure Men schenmenge nach Zittau gezogen hatte, konnte nicht ab- gchalten werden und ist bis nächsten Sonntag verschoben worden. Dresden, 1. Juli. Se. Majestät der König erhob den Kriegsminister General v. Fabrice in den erblichen Grafenstand ; Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg überreichte Sr. Excellenz Namens des Armeecorps einen Ehrenschild und einen Ehrendegeu. Der preußische Gesandte über-