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drähte nach rascher Abscheuerung des echten Nieder schlages eine Röthung und Entzündung der Halshaut mit Pickeln und Ausschlag hervorgebracht haben. In einem besonders acuten Falle bekam die als bekannte Schönheit gefeierte Gattin eines Berliner Industriellen einen gefährlichen flechtenartigen Ausschlag, der sich über Hals und Gesicht verbreitete und eine mehrwöchentliche schmerzhafte Kur nöthig machte. Also Vorsicht im Ge brauche dieser modernen Goldkanten und Goldschnüre! Auf keinen Fall bringe man dieselben in directe Be rührung mit der Haut! — Die allgemeine Klage, daß die Menge der Vögel im Walde wie auf den Fluren an Zahl abnehme, muß leider bestätigt werden. Namentlich ist zu bemerken, daß die wurmfressenden Vögel, wie Zippen, Rothkehl- chen, Spottvögel, Bachstelzen, Hausschwalben und dergl. seit einigen Jahren merklich abgenommen haben. So weit nun die Ursachen hier im Lande zu suchen sind, so dürfen besonders zwei Punkte hervorzuheben sein. Man hat bemerkt, daß im Frühjahr in den letzten Jahren, wo die von ihrer Wanderung heimgekehrten Vögel noch einen strengen Nachwinter zu bestehen hatten, eine große Anzahl derselben eingegangen und todt ausgefunden worden sind; dann wollen Vogelfreunde behaupten, daß in Folge der stark gelichteten Waldungen die Vögel vor den zahlreichen Raubvögeln einen zu geringen Schutz finden und in Mengen vernichtet werden. Namentlich ließe sich dies gegenwärtig bei der Brütezeit beobachten. Daß die zunehmende Entwaldung auf den Bestand der Vögel ungünstig einwirkt, bestätigt auch der Umstand, daß unsere Vorfahren vor 50 Jahren keineswegs scho nend mit den Vögeln des Waldes und der Flur um gegangen sind. Massenweise wurden dieselben gefangen. Auch von den Forstbeamten wurden die Vögel nicht ge schont. Nichtsdestoweniger vernahm man damals keine Klage über die Abnahme des Vogelbestandes, wie der selbe gegenwärtig überall bemerkt wird. — Bericht über die Plenarsitzung der Handels- und Gewerbekämmer Zittau vom 11. Juni 1884. Präsidium: Herr Reinhardt-Bautzen. Anwesend: IO Mitglieder der Handelskammer, II Mitglieder der Gewerbekammer. 1. Vortrag aus der Registrande: An Kommissionen wurden verwiesen Eisenbahnpetitionen: Löbau-Weißenberg- Kleinwelka, Zittau-Ohbin-Gabel und Zittau-Jonsdors- Gabel; eine Eingabe der Handelskammer Solingen, betr. den englisch-portugiesischen Kongo-Vertrag; eine Denk schrift der Handelskammer Osnabrück, betr. die Rcform- bedürftigkeit der allgemein üblichen Feuer-Versicherungs- Police-Bedingungen. — Gutgeheißen ward ein aus die Anfrage der Kaiser!. Oberpostdirektion zu Dresden wegen Einschränkung des Postschalterdienstes an Sonn- und Feiertagen gegebener Präsidialbescheid, Inhalts besten die Resultate früherer Erhebungen im Bezirke mit der ge planten Einziehung des Sonntags-Mittagsdienstes nicht im Einklang stehen und Widerspruch im Falle lokaler oder allgemeiner Beschwerden Vorbehalten bleibt. — Einem Anträge der Desdncr Handels- und Gewerbe kammer, betr. eine Aenderung der neuen Vorschriften ober Fahrstühle in Fabriken ward beigetreten, dem Präsidium die event. Befürwortung eines Gesuches von Rasenbleichern in Jonsdorf u. s, w. um Erweiterung der Kreises der für Bleichereien nachgelassenen Arbeiten an Sonntagen und dem Vorsitzenden der Gewerbekämmer die event. Förderung der sür das Handwerk sehr beacht lichen Ausstellung sür Handwerkstechnik in Dresden (15. Septbr. bis 20. Oktbr. d. I) empfohlen. — II. Der von der Kemmisston ack Loo erstattete gutachtliche Bericht, betreffend die Frage der Verunreinigung der Wasserläufe ward rcm Plenum angenommen. Der Bericht, der ver öffentlicht werden wird, spricht sich dahin aus, daß es wünschcnkweUh erscheine, vcm Erlaß eines Gesetzes und von der Einschlagung neuer Wege im Verfahren, betr. Verhütung der L erunreinigung der Wasserläufe, abzu sehen, das bisherige Verfahren vielmehr beizubehalten, nur mit der Aenderung, daß eine oder mehrere Kommis sionen Sachverständiger, darunter insbesondere Industrieller errichtet werden, die in der Rrkursinstanz zu hören sind. — III. Den Bericht der Zoll- und Steuerkommission, der sich unter den derzeit gegebenen Verhältnisten gegen Aenderung der deutscherseits getroffenen Bestimmungen über den deutsch-österreichischen Grenzverkehr ausspricht, hieß das Plenum gut, stimmte auch einem weiteren Be richte zu, in welchem auf erfolgte Anfrage des König!. Ministeriums des Innern der Wunsch nach Erhöhung des EingangSzcllcs auf Leinen-Nähzwirn und Leinen- Nähgarn als nach dem Resultate im Bezirke eingezogener Erkundigungen nicht unberechligt bezeichnet wird. Oberlichtenau, Juni. Aus Anlaß des Lulhersestes halte unser Kuchenpatron, Herr Major z. D. Plotzmann, sich bewogen gesuhlt, unser Gotteshaus in hochsinniger Weife mit einer neuen Altar- und Kanzelbekleibung für die Festtage zu schmücken und eS ist dieselbe am ersten Pfingstseikilage geweiht worden. Diese unserer Kirche zur köstlichen Zier gereichende Bekleidung ist aus der Anstalt des Herrn Eugen Beck in Herrnhut Herberge gangen und trägt auf rothem Grunde Symbole und Embleme der Kirche in kunstvoller Handstickerei. Bautztn, 13. Juni. Betreffs der in voriger Nr. gebrachten Miltheilung über den infolge erhaltener Ver letzungen angeblich verstorbenen Fleischergesellen ist be richtigend zu bemerken, daß derselbe nicht verstorben, vielmehr im hiesigen Ctadtkrankenhause dergestalt wieder hergestellt worden ist, daß seine alsbaldige Genesung und. Entlastung aus der Anstalt zu erwarten fleht. Zittau. In der gestrigen Sitzung des Schützen Komitees wurde folgende Zugsordnung festgestellt: -L) I. Feuerwehr, 2. Reiterzug resp. I Reiter, 3. Musik korps (Sauer), 4. Gewehrsection I. Abth. mit der neuen Fahne, 5. Fesijungfrauen, 6. Ehrengäste, Deputation der Schützen, 7. Militärverein mit Musik und Fahne, 8. Arbeiterbildungsverein. L) Historische Gruppe: a) 1584: 9) Musikwagen (Spohr), 10. Stadtherold, II. Stadt banner und Schützenbanner mit Adjutant, 12. Stadt söldner, 13. Scharfschützen, 14. Galawagen, 6spännig, mit Pagen, 15. Spießträger, I6.Nathsherren und Schöffen, 17. Zünfte; b) 18. Fanfarenbläser zu Pferde, 19. Stadt herold, 20. Bannerträger mit Stadtsöldnern, 21. Schützen banner, 22. Hauptmann der Bürgerwehr, 23. Adjutanten, 24. I. Viertelsmeister, 25. Fahnenträger (böhm. Viertel) und Bürgerwehr, 26. 2. Viertelsmeister, 27. Fahnenträger (Frauenviertel) mit Bürgerwehr, 28. 3. Viertelsmeister. 29. Fahnenträger (Bautzner Viertel) mit Bürgermeister, 30. 4. Viertelsmeister, 31. Fahnenträger (Weberviertel) mit Bürgerwehr, 32. Festwagen, 33. Berittene Junker, 34. Stadtsöldner; o) 1784: 35. Herold, 36. Tamboure und Pseiser, 37. Offiziere und Grenadiere, 38. Reitende Bürger, 39. Wagen mit Stadtsoidaten, 40. Schützen hauptmann, 41. Adjutanten, 42. Tamboure und Pfeiffer, 43. Schützen mit Fahne, 44. Zieler, Pritschenmeister und Scheibenträger, 45. Pagen mit Ehrengeschenk, 46. Naths- herren, Deputiere und Schützenkönige, 47. Zweiter Zug Schützen mit Fahne, 48. Jnnungsmeister mit Emblemen, 49. Grenadiere, 50. Kalesche mit Schützenkönigin und Bürgermeisterin, 6) 51. Oesterreichische Schützen, an den Standarten kennbar, v) 52. Turner und 53. Sänger, mit Gruppen, kenntlich an den Standarten. L) 54. Preu ßische Schützen, kenntlich an den Standarten. I?) Ge werbegruppe: 55. Maurer und Zimmerleute, 56. Mustk- korps (2. Hälste von Spohr), 57. Gewerbcverein, 58. Kunstgewerbegruppe, 4spännigcr Wagen (Albrecht Dürer), 59. Tischlerinnung mit Wagen, 60. Schornsteinfeger, 61. Klempner mit 2spännigem Wagen, 62. Töpfer, 63. Schlosser mit 4spännigem Wagen, 64. Gärtnervereine mit Wagen, 65. Musikkorps, 66. Barbiere, 67. Bäcker mit 4spännigem Wagen, 71. Kürschner, 72. Färber mil Wagen, 73. Schmiede mit Wagen.' (1) 74. Sächsische Schützen, kenntlich an den Standarten, 75. Zittauer Schützen mit der alten Fahne, 76. Feuerwehr. — Am 9. Juni dieses Jahres und folgende Tage sand wiederum eine Ausloosung Königlich Sächsischer Staatspapiere statt, von welcher die 4°/, Staatsschulden- Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 uni /68, 4°/g (vormals 5'/») dergleichen vom Jahre 1867. <-«/« dergl. vom Jahre 1869, 4«/« dergl. vom Jahre 1870 und die durch Abstempelung in Zi/?«/» und bez. 4°/« Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahn Aktien Int. und B., ingleichen die den 1. Dezember 1884 und beziehentlich den 2. Januar 1885 zurückzu zahlenden, auf den Staat übernommenen 3'/2°/o Partial obligationen von den Jahren 1839/41, 4°/« Schuldscheine vom Jahre 1860 und 4»/» dergl. vcm Jahre 1866 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Compagnie betroffen werden. Die Inhaber von den genannten Staatspapieren werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht werden, auch bei sämmt- lichcn Bezilksstcuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausliegen. Mir diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgeloosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Betheiligte zu ihrem Schaden die Ausloosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor ge warnt werden, sich nicht dem Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet «ingelöst werden, ihr Kapital ungckündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung vorgelegten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelcoster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stallfindet, so werden die von den Be- theiligten in Folge Unkenntniß der Ausloosung zu viel erhobenen Zinsscheine seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem ost empfindlichen Nochlheile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Zieh ungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. — Ein grober Schwindel kam auf dem Schützen seste zu Plauen i. V. vor. Es wurde nämlich die „größte Seltenheit dieses Jahrhunderts, ein lebcndcs Meerweibchen" gezeigt. Ein Leipziger Dienstmädchen stellte dieses Natur wunder dar. Von der Brust ab steckte der Leib in einem fischähnlichen Futteral. Dieser Schwindel trug 4 Tage lang sür die Budenb-sitzer klingende Früchte ein, bis endlich die Polizei der Sache etwas näher trat. Der Aussteller des Naturwunders wartete indessen eine obrig keitliche Besichtigung nicht ab und verschwand. — Seit Montag ist die Gegend von Reichenbach i. V. von einem Jndividium besreit, das jahrelang den ganzen Landstrich Hirschseld-Hauptmannsgiün-Ebels- brunn-Neumark-Kcmer-Schönscld unsicher gemacht hat. Es ist der etwa 52jährige Meixner, überall, wo er auf- tauchte, eine gefürchtete Erscheinung, um so mehr, als man wußte, daß ihm vielfache Diebstähle zuzuschreiben waren und er bereits wiederholt im Zuchthause gewesen war. Den Polizeiorganen wollte es trotz langer und eifriger Bemühungen nicht gelingen, des Patrons hab haft zu werden. Der Musch heißt Meixner und ist seines Zeichens Schlosser; er war aus Werdau gebürtig und bei den Dorfbewohnern obengenannter Distrikte schlechthin nur als der „Schlosser" bekannt. Wo er ein trat, ließ man ihn gewähren, man gab ihm gern, was er begehrte, nur um ihn wohlgestimmt und bald wieder scheiden zu sehen. Man hatte Furcht vor seiner Rache, und daher kam es, daß der Mensch an Lebensmitteln niemals Mangel litt. Am 9. d. M. ist es dem Brigadier Menzel gelungen, den gefürchteten Gesellen zu überlisten und durch einen gelungenen Coup im Orte Hanptmanns- grün zu erlangen, zu fesseln und in das Amtsgericht abzuliefern. — In Mitwitz bei Koburg wurde vor einigen Tagen einem 4jährigen Kinde von einem Hunde, den es an den Ohren gezaust, das rechte Händchen so total zer bissen, daß die schwachen Knöchelchen der Hand zermalmt sind und sich eine Amputation des verletzten Gliedes nöthig machen wird. Der Vater des Kindes hat den Hund in der ersten Hitze todtgeschlagen. Es war ein sehr werthvolles Exemplar, für welches erst zwei Tage vorher 200 Mk. geboten worden waren. — Aus Meiningen schreibt man: Die am dritten Psingstseiertage stattgehabten Gewitter sind in Thüringen und Franken wohl nirgends so grausig ausgetreten als wie in Themar und Umgebung. Der eigentliche Sturm begann kurz nach 3 Uhr und währte ununterbrochen bis 6 Uhr. Der wolkenbruchartigc Regen ergoß sich in förmlichen Strömen. Gegen 4 Uhr wurde es fast dunkel und begann der erste schauerliche Hagelnieder schlag in einer Weise, daß die bis dahin lackenden Fluren binnen wenigen Minuten einer vollständigen Winterlandschast glichen; die Hagelstücken lagen über handhoch. Der um 5 Uhr niedergehende zweite Hagel schauer wurde vom rasenden Sturme gepeitscht Blitz und Donner folgten Schlag auf Schlag. Die Fluren, namentlich Ehrenberg, Siegritz, Grimmelshausen, Vor stadt und Klein-Veßra sind vollständig vernichtet, das Getreide ist wie Wirrstroh zusammengeschlagen; die Kartoffelfelder und Wiesen sind überfluthet und versandet. Die Bäume stehen kahl und entblättert da. Der Hagel lag stellenweise über einen Meter hoch. — Mit welchen Fährlichkeilen die Postbeamten zu weilen zu kämpfen habe», das zeigt wieder ein Vorfall, der sich kürzlich in dem Packeiraum eines Berliner Bahnhofs abgespielt hat. Beim Wegräumen von Packeten zeigte sich dcn betreffenden Postbeamten plötz lich eine etwa I'/r Meter lange Tigerschlange, welche irgend einer Postsendung entschlüpft fein mußte. Das gefährliche Reptil wurde mit aller Vorsicht eingesangen und dem Aquarium überwiesen. — Die Berliner Schuhmacher-Innung feierte am Dienstag ihr 600jähriges Jubiläum durch einen impo santen Festzug, der sich durch die Stadt bewegte und bei den Palais des Kaisers und des Fürsten Bismarck längeren Halt machte. Zweiunddreihig Gewerke hatten dazu Deputationen mit Fahnen entsandt und elf starke MusikkorpS begleiteten den Zug. In demselben war auch die Entwickelung des Schuhzeuges historisch nach den verschiedenen Jahrhunderten dargestellt. Einen imposan ten Anblick bot auch der Wagen, der die Statue von Hans Sachs, des berühmten Nürnberger Schusters und Meistersingers trug. Der Zudrang des Publikums zu diesem Zuge war ein ungeheurer. — Der Handelsvertrag zwischen der Transvaal- Republik und dem Deutschen Reiche, welcher von der hier anwesenden Transvaal-Deputation mit dem Aus wärtigen Amte vorbereitet wird, soll sich, wie daS „Deutsche Montags-Blatt" mittheilt, gleich demjenigen der Transvaalers mit Frankreich als ein solcher gestalten, welcher Deutschland die Rechte meistbegünstigster Nationen einräumt. Daß die Transvaal-Deputation hierher ge kommen ist, trotz des zuvorkommenden Angebotes des Fürsten Bismarck, die Verhandlungen in Amsterdam führen zu lassen, bezeichnet nicht etwa das Vorhanden sein besonderer Schwierigkeiten. Die Transvaal-Dele- girten wollten Europa nicht wieder verlassen und nach ihrer fernen Heimath zurückkehren, ohne den ruhmreichsten Herrscher und den ersten und leitenden Staatsmann Europas, ohne Kaiser Wilhelm und ven Fürsten Bismarck persönlich gesehen und zum Nutzen ihres Landes an Ort und Stelle, das heißt in Berlin selbst, die Interessen der Transvaal-Republik vertreten zu haben. — Das Vermögen der deutschen Neichsfecht chule, deren Verwaltungsrathssitzung am 7. und 8. d. M. in Magdeburg stattfand, beziffert sich zur Zeit auf circa 35,000 Mark baar und circa 145,000 Mark sichere Außen stände bei den Verbänden, so daß also das VereinSver- mögen eine halbe Million beträgt. Die Versammlung, welche von mehr als 200 Delegirten aus allen Theilen des Deutschen Reiches, sowie aus Rußland, Schweden und Belgien besucht war, beschloß einstimmig, noch in diesem Jahre zwei Reichswaisenhäuser, eines im Norden und eines im Süden des Deutschen Reiches, zu errichten. Halle a. S., II. Juni. Die Trichinosis, welche in dem Dorfe Streng-Naundorf aufgetreten ist, hat noch nicht an Heftigkeit abgenrmmen. In letzterer Zeit stnv wiederum zwei Personen der Krankheit erlegen, die Ge- sammtzahl der Todtessälle beziffert sich aus sechs. Eine weit größere Anzahl Personen liegt noch immer krank darnieder, unter ihnen mehrere noch recht schwer. London, 10. Juni. Der freundliche Empfang, welcher der Transvaal-Deputation in Berlin zu Theil geworden, ist der Aufmerksamkeit der englischen Presse nicht entgangen. Die „Morning Post" erblickt darin ein „bedeutungsvolles und wichtiges Zeichen der Zeit" und jagt weiter: „Der Wunsch der Deutschen, Kolonien zu