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SechsuiidSreitzigster Jahrgang Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Nedacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Webers Erben in Pulsnitz. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Htadtratbes zu Dutsniß. Erscheint: Mittwoch« und Sonnabend«. Abonnementspreis: MkschlielMch des jeder Sonnabend-Nummer deNicaenden SonntagSblalteS) Bierteljährlich 1 Mk. 85 Pfg. Inserate werden mit tv Pfennigen für den Raun- einer gespaltenen Corpus- zei-e berechnet u. sind bis spätestens Dienf agS nnd Freitags Vormittags N Uhr hier aufzugeben. GeschiiftsstekE fü« KönigSbrtsk: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. DreSdrur Annoncen-Bureaus HaaseuLet» L Vogler u. Invalidendant. Leip,t«r »udolph «»«» U'ackrMatt für Pulsnitz, Könitsritzrulli, Radeberg, Radeburg, Moritzburg nnd Umgegend. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarke» «»« 44 UiHO Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, U mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpkliitiON Ü68 ^Ml8dIattSS, 29. Mittwoch. S. April 1884. mnden ch ihm n dem Die Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezfchwitz. amenz Donnerstag, den 17. April 1881, Viehi^ar^ii^ in Kamenz Sewerbeord- l JnnungS- n zu Groß- lArstützungS- Münderung der W 6 und 7 des Gesetzes vom 15. Juni 1!B3, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter, dahin zn wirken, daß den versicherten Arbeitern in Krankheitsfällen auf ihren Wunsch an Stelle der kostenfreien ärztlichen Be handlung und Verabfolgung freier Arznei undHe^mittel eine angemessene Geldentschädtgung gewährt werd«. — Zur Betheiligung an der Petition an den Keichs- tag um nachträgliche Pensionirung solcher Milittrper- fonrn» bei denen sich infolge des Krieges 1870/71 nach der letzten Anmeldefrist — 1876 — Invalidität einge stellt bat, haben sich aus dem hiesigen amtshauptmann- fchas lichen Bezirke 46 Militärvereinsmitglicder unter Beist,gung ärztlicher bez. behördttchcr Zeugnisse ange- meldet. Königsbrück, 5. April. Sr. Maj. der König hat auf :in vom hiesigen Küster Reichardt eingereichtes Jmmrdiatgesuch der hiesigen Hauptkirche, in Berücksich tigung des von ihr durch Diebstahl erlittenen herben Verlustes, einen Kelch nebst Hostienteller im Werlhe von 200 Mark zum Geschenk gemacht. Der hiesige Kirchen vorstand veröffentlicht diesen Act landeSväterlichen Wohl wollens und königlicher Huld unter den innigsten Dankes- gesühlcn. Dresden, 4. April. In der Villa des Baron von Warburg stellte sich gestern Abend ein ehemaliger, jetzt stellenloser Steuer-Accessist ein, der schon am 2. April um eine persönliche Rücksprache mit dem Baron nachge sucht hatte. Diesmal kam er vor und erklärte dem Baron, dab in dessen Villa Dynamtt gelegt sei und daß derselbe mit seiner Familie nur dann vor dem Jndielujt- gesprengtwerden sich retten könne, wenn er sofort 1000 Mark erlege. Im Laufe der Unterredung behauptete der freche Menfch: er sei zu seiner Sendung von einem so- cialistischen Executivkomitee beauftragt worden; seine um Abänderung der 88 97 und 100 6 der v nung in Bezug auf anderweile Regelung dä wesens, sowie von P. Kaape und Genosser röhrSdorf und dem Vorstand des Krankenun Vereins zu Obersteina, welche bitten, „durch! 10. April tritt aber zu einer Zeit ein, zu welcher der Mond an keinem Orte Europas über dem Horizonte ist: der Beginn der Verfinsterung ist Vormittags 10 Uhr 47 Min., das Ende derselben Nachmittags 2 Uhr 36 Min. und der Mond geht in Dresden Aben'S 7 Uhr auf. — Die partielle Sonnenfinsterniß am 25. April beginnt Nachmittags 1 Uhr 51 Min. und endet 5 Uhr 27 Min. Die Stellungen des Mondes und der Sonne sind aber so, daß nur auf der südlichen Erdhälste, und zwar daselbst nur an weit südlich gelegenen Orten, die Verfinsterung statt hat; für nördlich gelegene Orte geht die Mondscheibe unter der Sonnenscheibe vorüber. — Zur Charakterisirung unserer heutigen Jugend kann ein dieser Tage vor dem Landgerichte Leipzig ver handelter Straffall gegen einen 16jährigen Ziegelarbeiter aus Kotzschbar dienen. Letzterer ist Fortbildungsschüler und ist ihm in Folge einer amtshauptmannschaftlichen Anordnung seines jugendlichen Alters halber das Be treten von Tanzsälen verboten. Nichtsdestoweniger hatte sich der Bursche am 3. Februar mit einem Mädchen im Tanzsaale zu Rüssen eingesunden, dort aber durch sein Verhalten Anlaß zum Aergerniß gegeben und schließlich Differenzen helvorgerusen, in deren Verlaus der junge Mensch mit seinem Messer 2 Personen verletzte. Er wurde deshalb zu 5 Monaten 2 Wochen Gefängniß und wegen der Uebertretung der erwähnten Vorschriften zu 4 Tagen Haft verurtheilt. — In Grimma weilt seit Kurzem als Gast des dortigen Offiziercorps ein türkischer Offizier, Murad Effendi, der in einem sächsischen Cavallerie-Negiment Dienst zu nehmen gedenkt. Köln, 2. Aprn. Beim diesjährigen Karnevalsseste war, wie s. Z. mitgetheilt, ein Füsilier Fasbender Abends bei einem Streite von einer maskirten Person erstochen worden. Heute erhängte sich nun im Militär-Lazareth ein Mann, der noch frühzeitig genug abgeschnitten wurde, um ihn am Leben zu erhalten. In seiner Rocktasche fand man ein Schreiben an die König!. Staatsanwalt schaft, in welchem er sich, durch „Reue und Gewissens bisse getrieben", als den Mörder des Füsiliers Fasben der bekennt. Wilhelmshaven, 2. April. Der „Weser-Ztg." schreibt man: Tie von der Panzercorvette „Sophie" ame ist teht zu Ihrer speziell ihrigen Man- oäusig Blüten , bald :r diese Ibe nur :r Luft llen in rbleibt, gemacht ng des mg im :n des an der Welken sscr ge- eringer er tritt >r, daß cchung >cnS in :echung :it des dab Blätter le« der ringerc : durch ch und ommen ist sehr Zeitereignisse. Kamenz. In dem 2. Verzeichniß de' beim Reichs tage eingegangenen Petitionen finden wu u. A. aus Sachsen die Petition der Handwerksmeiste! dnente Lebensweise durch Bwus oz hat dieselbe nach weiterer ErorleN V Bekanntmachung. Die ehemalige HebammMnna Marie Berndt, geb. Knoblauch, 53 Jahre alt, aus Gersdorf, ist in letzter Zeit mehrfach total betrunken in den Dörfern Ober- und Niedersteina, Weißbach rc. Eroffen worden. Dieselbe treibt sich in der Umgegend von Gersdorf umher und kommt oft tagelang nicht nach Hause, ohne daß diese vagabon- - - . - Gewerbe erklärt wird. Da hierüber schon mehrfach Beschwerden und Anzeigen bei der Königlichen Amtshauptmannschaft eingazangen sind, so ^ beschlossen, die verehel. Berndt in Gemäßheit von H 26 der allgemeinen Armenordnung vom 22. October 1840 unter polizeiliche Aufsicht zu stellen und ihr die Detention in dieWezirks-Arbeits-Anstalt Jesau anzudrohen, wenn sie ihren Lebenswandel nicht ändert. Dies wird hiermit zur öffentichen Kenntniß gebracht mit dem Gesuche« «r-di* Bewohner Gosdorfsde» Rachtsr-emeiftdet^ der verehel. Berndt in ihrer Neigung zum Trunk und Vagabondiren, zur Vemeidung weiteren öffentlichen Aergernisses, keinen Vorschub zu leisten, sondern, wo siemtrunwnemZüftäNde betroffen werden sollte, sofort Anzeige bei der Ortsbehörde zu machen,welche für sofortigen Transport der Berndt nach ihrem Wohnort und bez. zu ihrem dort wohnenden Ehemann zu sorgen Hat. Kamenz, am 2. April 184. Partei brauche Geld, auf den Antheil des Baron von Warburg seien 1000 Mark auSgeworsen worden. Das Dynamit sei schon ins Haus geschafft. Herr von War burg nahm diese Reden mit ziemlicher Ruhe auf und bat sich zum Schein Bedenkzeit von einer halben oder Vier telstunde. Der freche Mensch entfernte sich auf diese Zeit, die Gattin des Barons schickte ihm ihren Diener nach, der einen städtischen Beamten traf, welchem es alsbald gelang, des Natrons sich zu bemächtigen und ihn nach der nächsten Polizeiwache zu sistiren. Dort gab er seine Personalien zu Protokoll und blieb auf Vorbehalt dabei stehen, daß er im Auftrage eines sccialistischen Komitees gehandelt habe. — Offen zu bestellende Telegramme. Wie häufig sind die Klagen, dab Telegramme ihren Zweck verfehlen, weil die Adressaten nicht selbst angetroffen und die Tele gramme dann bis zur Ankunft der Adressaten uneröffnet liegen bleiben und die Zeit zur Ausführung von Auf trägen, Abholen vom Bahnhof, das Zusammentreffen mit Durchreisenden versäumt ist. Zur Vermeidung sol cher Unannehmlichkeiten hat die Telegraphenverwaltung die Einrichtung getroffen, daß Telegramme auch offen bestellt werden können. In diesem Falle lesen die Ange hörigen, Diener rc. der Adressaten die Telegramme und sind wohl in den meisten Fällen im Stande, die Auf träge auszuführen rc. Die Einrichtung der offenen Be stellung scheint aber nicht genügend bekannt zu sein, denn von den 13 Millionen im Jahre 1882 im deutschen Reichs-Postgebiete ausgegebenen Telegrammen wurden noch nicht 1800 Stück offen bestellt. — Die offene Be stellung hat der Aufgeber zu verlangen und zwar durch den in das Telegramm einzusetzenden Vermerk: „offen zu bestellen" oder durch die dafür bestimmte Abkürzung „R0". — Dem Vernehmen nach foll die Sächsische Re gierung rücksichtlich der Entschädigung unschuldig Ver- urtheilier zwar nicht vollständig auf dun Standpunkte des Reichstagsreserenten Generalstaatsanwalt Dr. von Schwarze stehcn, aber auch keine ablehnende Haltung gegenüber der Entschädigung für durch unschuldig ver büßte Strafe nachweislich erlittene Schäden einnehmen. — Im April finden eine Mondfinsterniß und eine Sonnenfinsterniß statt. Die totale Mondfinsterniß am itzt ein genau drgste« Folio- lmant- Mark l, auf karton u alt- elium, ;t und t-Kon- er den Stall, perren tz Donnerstag, den 1^. d. Mon., Nachmittags 4 Uhr, soll in der Pofandt'schHSchänke in Oberlichtemur I Huchtkust meistbietend und gegen Baarzchknng versteigert werden. . < Pulsnitz, deH. April 1884. Kunath, Ger.-Vv8zieher. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Pulsnitz, amRö. März 1884. r Belau ii t mach« « g, U das Schießen zu den Osterfeiertagen betr. DaS bisher beimHbruch der Osterfeiertage üblich gewesene Schießen im Innern oder in der Umgebui Lärms und Verübung sonstiM groben Unfugs wird hiermit auf Grund § 360,„ und 367,g des bis zu 6 Wochen auf das NNdrücklichste untersagt. ruhestörenden oder Hast