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MockeMM für Pulsnitz, Königsbrück, Radrberg, Rstzrlnirg, Moritzburg un- UmgegruL Erscheint: Mittw»ch< und Ekonnakenb», Abonnementspreis: lstkschließlich des jeder Sonuadend-Nummer beiliegenden SonntagSblatteS) Vierteljährlich 1 Mt. 25 Pfg. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtratsses zu Aulsnih. werden mit »0 Pfennigen für den Nau« einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstag» und Freitag» Vormittag» S Uhr hier aufzugeben. Sechsunddreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Redacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Webers Erben in Pulsnitz. Geschästsst.»« str KönigSbrK: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. DreSde», Annoncen-Bureaus Haase»ß«i» L Vogler u. In validenk«»». Leip,t«r Nudolph «»ss» "ON uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarke» -dir Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls aufgenonE^, mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpSllilioN ^88 ^mt8dlLUSS> 32 1S. April 1884. Sonnabend. Auf Grund anher ergangener Verordnung werden andurch die zur Bekämpfung der Blutlaus zu ergreifenden Maßregeln nachstehends 8ub D mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sich in der Praxis als weiteres Mittel zur Vertilgung dieses Insektes das Ammoniakwasser bewährt hat. Dieses Wasser, welches überall, wo eine Gasanstalt sich befindet, billig zu haben ist, kann zum Waschen der von den Läusen befallenen Baumpartien unverdünnt angewendet werden, muß aber, wenn es zum Bespritzen der schwerer zugänglich befallenen Theile der Bäume benutzt werden soll, mit zehn Theilen Wasser verdünnt werden, weil andernfalls die Blätter darunter leiden dürfen Kamenz, am 10. April 1884. Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezschwitz. Schweinerben auf en und ihre Produkte seiner Zeit Achten Termin in Panschwitz zur Vorstellung zu zW^Betheiligung an der Stutenmusterung auf ¬ überzieht zum Heilen die glattgeschnittenen Stellen mit kaltflüssigem Baumwachs, bester noch nWcT der Luft abgeschlossen, gründlich zerstört werden. Es sei noch bemerkt, daß diese Mittel sobald wie mA sind, diese Arbeit ist am besten bei trockener trüber Witterung von sehr sorgfältigen Arbeitern ai Stellen wiederum nachgesehen und nach Umständen abermals abgepinselt werden. Im Herbst ist sodann eine gründliche Nindenpflege vorzunehmen, d. h. die alte Rinde wird und Rindsblut rc. angestrichen. Bekanntmachung. Von dem Königlichen Landstallamt zu Moritzburg ist die diesjährige Stutenmusterung und Fohlenschau für das ZuMebiet Freitag, den 25. d. M., Vormittags 9 Uhr, in PanschMtz festgesetzt worden. Alle Pferdezüchter des Zuchtgebiets werden ersucht, ihre Zuchtstuten, soweit dies bisher noch nicht geschehen ist, zu dem getz bringen. An die Herren Gemeindevorstände ergeht insbesondere die Veranlassung, die Pferdezüchter ihrer Ortschaften noch besonders Aus dieser Entwickelungsgeschichte des Thieres ergiebt es sich, daH^s zwei Zeitperioden sind, wo dasselbe bekämpft werden muß und zwar während der Sommermonate bei Bildung der Colonien, indem dieselben zerstört werden. Dies geschieDMrch Bepinselung dieser Kolonien mittelst einer der nachfolgenden Lösungen, die mit einer scharfen Bürste aufgetragen werden müssen: z. B. '/r Kilo Schmierseife in 8 Liter Master aufgelöst; eine Mischung^on 4 Theilen Carbolsäure mit 100 Theilen Wasserglas; >/z Kilo Petroleum mit 12'/? Kilo Wasser; 75 Gramm grüne Seife, 50 Gramm Leinöl, 25 Gramm Carbolsäure unttK^inander gemischt und 15 Liter Master hinzugrgossen. Neuerdings wird noch aus Frankreich als ein sehr wirksames Waschmittel „Amylalkohol" bezeichnet, mit dem man auch den des Baumes unmittelbar über der Erde streichen soll, hierbei ist jedoch zu bemerken, daß dies letztere Mittel von dem, der viel damit zu bestreichen hat, mit Vorsicht angewenM. werden muß, indem er sich Mund und Nase mit einem Tuche verbindet. Bei glatten Stellen an jungen Bäumen hat dies Bestreichen keine Schwierigkeit und wird man hier of^schon nach einmaliger Arbeit seinen Zweck erreichen; schwieriger ist aber die Arbeit bei alten wundenreichen Bäumen. Die grindigen mit Läusen behafteten Stellen werden zunächst gleichfalls mit den genannten Mischungen mittelst einer scharfen Bürste behandelt, dann aber in der Voraussetzung, daß hier nicht alle Läuse vom Anstrich getroffen worden sind, schne^ man die Unebenheiten ab, sammelt und verbrennt den Abraum sorgfältig und Heer mit Erde vermischt, wodurch dann zurückgebliebene Eier oder Thiere, von Aich im Jahre angewendet werden müssen, so lange die Colonien noch schwach «^führen und müssen nach Verlauf von etwa drei Wochen die so behandelten K Die zur Bekämpfung der Blutlaus zu ergreifenden Maßregeln. In Folge günstiger Entwickelungsverhältniste hat sich die Blutlaus (Loflironöura oder lanigera) derart im Lande auSgebreitet, daß Maßregeln zur Bekämpfung dieses Schädlings zu ergrün sind und wenn es nach der Natur desselben auch kaum wird möglich sein, ihn vollkommen zu vernichten, so werden wir aber doch im Stande sein durch eine beharrliche Bekämpfung ihn in Schranken zu halten. Um die richtigen Maßregeln zur Bekämpfung des Thieres zu treffen, ist es nothwendig, die verschiedenen Entwickelungsstadien desselben kennen zu lernen. Die Blutlaus, wegen ihres rothen Farbstoffes so genannt, welcher durch Zerdrücken ihres Körpers zu Tage tritt, oder den Spiritus dnnkelroth färbt, wenn man die Läuse damit begießt, kündigt ihre Gegenwart an junger noch glatter Rinde der Aepfelbäume durch einen weißen, wolligen Streifen oder breiten Fleck schon aus einiger Entfernung an; denn der Körper der einzelnen ist mft wolliger Ausschwitzung überzogen, und nach Art aller Pflanzenläuse sitzt immer eine größere Gesellschaft dicht beisammen und saugt. Diese Art nun saugt nach Durchstechen der langen Rinde den Splint aus. Die verderblichen Folgen hiervon lasten nicht lange auf sich warten. Indem der angestochenen Stelle fort während der Saft entzogen wird, flieA>,ihr neuer zu, erzeugt Wucherungen der Zellen unter der Rinde und diese veranlassen letztere zum Reißen. An den Rändern dieser Risse sammelt sich immer mchr Bildungssast «m, dieselben schwellen krankhaft an und die Stelle bekommt immer mehr ein grindiges krebsartiges Aussehen. Weil sich hier aber aller NahrungSsaft übermäßig ansammelt und höheren Theilen entzogen wird, so kränkeln und vertrocknen diese schließlich ganz. An älteren Bäumen gewähren ihnen Angriffspunkte namentlich die schadhaften, von Rinde entblößten Stellen, die ihnen Zugang zum Splinte gestatten. Wenn sie sich hier angesiedelt haben, bringen sie dieselben grindigen Wucherungen zu Wege, verhindern das Benarben der Wunden und schaffen sich Vertiefungen und Verstecke, in denen man ihnen ohne Entfernung der Wucherungen und GWten der Oberfläche absolut nicht beikommen kann. An derertigen Schlupfwinkeln sitzen sie klumpenweise in allen Größen, mit den von den Häutungen zurückgebliebenen Bälgen, «Pie schmierige, grauweise formlose Masse bildend, welche sich immer weiter ausdehnt, wenn keine Störung von außen kommt, d. h. wenn der sorglose Besitzer der betreffenden Bäume sie unbeachtet läßt. Auch an den Wurzeln hat man sie gefunden, wo die Wirkungen ganz ähnliche, wie an den oberirdi schen Theilen sind; hier eben oder in der Erde am F»He der bewohnten Bäume scheinen sie mit Vorliebe zu überwintern. Mit dem Erwachen des thierischen Lebens finden sich auch die Blutläuse an den vorher bezeichneten Stellen ein^ Larven und erwachsene flügellose Thiere, welche nach mehrmaligen Häutungen geschlechtsreif werden. Jede dieser Läuse bringt, sobald sie erwachsen ist, lebendige Junge zur Welt,^M«nn dieselben auch beim Auftreten aus dem Mutterleibe mit einer Eierschale umgeben sind. Dreißig bis vierzig Eier be herbergt ein Mutterthier, daher die große Vermehrungsfähigkeit in einem Sommer, da bisher 8 Generationen während desselben beobachtet wurden. Am Ausgang des Sommers werden auch Larven geboren, welche im vorderen Körpertheile schlanker sind und Flügelansätze sehen lassen. Aus ihnen entstehen mit der letzten Häutung geflügelte Blutläuse; die selben sitzen saugend zwischen der flügellosen Form und warten mtz^eit ab, bis die 5 bis 7 Eier im Innern zur Reife gelangt sind, dann fliegen sie eine nach der andern aus, um in der Nachbarschaft Gründer einer neuen Kolonie zu werdens Aus den wenigen Eiern entwickeln sich unmittelbar beim Austritt aus dem Mutterleibe flügel- und schnabel lose Blutläuse von zweierlei Form, von denen man glaubt, daß analoger Entwicklungsgeschichte der Reblaus, die kleineren Stücke die Männchen, die größeren die Weibchen sind, daß sich beide paaren und daß das befruchtete Weibchen nur ein sogenqwites Winterei legt, aus welchem sich im nächsten Frühjahre eine Stammmutter entwickelt, die den ganzen Sommergenerationen das Dasein giebt. -. zufordern. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß laut Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern vom 29. Januar 18M vom Jahre 1885 an für alle nicht im Zuchtregister eingetragene Stuten ein um 3 Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist und ebenso für eingetragene Zuchtstuten, sobald ihre HDchzuweisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorgestellt werden. Diejenigen Züchter also, deren Stuten nicht im Zuchtregister ausgenommen sind«,die sich aber fernerweit das bisherige niedriger« Deckgeld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre Stuten bei der nächsten Slutenmustcrung zur Eintragung ins Zuchtregister v0«ll< ' - ... - - im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau bringen. Kamenz, am 14. Apeil 1884, Königliche Amtshauptmannschaft. Hk von Zezschwitz minM Baumscharre abgekratzt und der Stamm mit einer Mischung von Kalk Endlich aber ist auf die überwinternden Mutterthiere am Fuße der Bäume zu fahnden und ist zu de»Zweck das Kalken der Wurzeln im Herbste oder frostfreier Winter zeit vorzunehmen. Es besteht darin, daß man im Bereiche der Baumkrone die Erde bis zu den Wurzeln wegnimmt, je nach^mr Wurzelmenge 1 bis zwei Gießkannen Kalkwasser oder Aschen lauge aufgießt und nun bis etwa 3 Centimeter hoch gebrannten und zerfallenen Kalk aufschüttet und die weggenomiHM Erde darüber deckt. Daß den mit Blutläusen behafteten Bäumen eine kräftige Düngung eine größere Widerstandsfähigkeit giebt,'M. selbstverständlich.